Cruel World
ich jetzt ineinander verschränkte. Ich weiß überhaupt nicht mehr, wem ich hundertprozentig vertrauen kann, und wem nicht. Cooper und du, ihr seit für mich das Wichtigste, was es gibt. Lasst ihr mich bitte nicht auch im Stich.
Zwei stützende Arme fingen mich plötzlich auf. Erst da bemerkte ich, dass ich fast nach vorne gekippt wäre - so schwach fühlte ich mich! Ein leises Schluchzend entrang meiner Kehle.
Weine nicht, Chalina. flüsterte Teresha beruhigend Alles wird gut. Höre auf meinen Ratschlag und mache es Aaran auf keinen Fall leicht. Er muss lernen, mehr Rücksicht auf deine Gefühle zu geben.
Teresha, du hast vollkommen recht. meinte ich und schloss meine Augen Ich bin ein Mensch mit Gefühlen, und keine Puppe, mit der man machen kann, was man will!
Aaran soll seine Taten mehr als alles andere auf dieser Welt bereuen.
Kaum hatte sie das gesagt, da rauschte auf einmal ein kalter Luftzug an uns vorbei, der sich kaum zwei Sekunden später als Cooper herausstellte, der sich mit zwei vollen Plastiktüten voller Nahrungsmittel und einer gehobenen Augenbraue neben uns stellte.
Na, na, na. Lästert ihr über meinen Bruder?
Cooper! Teresha trat mit geweiteten Augen einen Schritt von mir zurück. Chalina, weißt du bereits, dass-
Ja. unterbrach sie nickend Ich bin mir ebenso im Klaren, dass er... von Aaran erblindet wurde.
Okay. Na, dann verstehst du ja jetzt bestimmt, weshalb ich ihn so sehr hasse.
Hm. Jetzt wurde mir tatsächlich so einiges klar.
Also, Mädels. Cooper öffnete schnell die Tüte in seiner linken Hand und holte zwei Brötchen, vier Wasserflaschen, einen Croissant und drei Äpfel heraus. Wer hat Hunger?
Ich traute meinen Augen nicht. Wo hatte er all diese Leckereien so schnell herbekommen? Besaß mein guter Freund etwa magische Kräfte, von denen ich nichts wusste? Wenn ja, wieso erzählte er mir das nicht?
Du bist ein Schatz, Liebling! Teresha hatte sich bereits den Mund mit dem Croissant vollgestopft und Cooper lachte sie, wie ich bemerkte, leise aus.
Grinsend griff ich nach einem der Brötchen und öffnete die erste Flasche, die meine Hand zu fassen bekam, um etwas zu trinken. Mein Hals war völlig ausgetrocknet gewesen. Die kalte Flüssigkeit, die zu meiner Verblüffung auch noch gut schmeckte und nun an meiner Kehle hinunterlief war mehr als nur erfrischend. Sie gab mir das Gefühl, wieder stärker zu werden.
Es ist köstlich, Cooper. Dankeschön.
Keine Ursache, Chalina. Es war eine Leichtigkeit für mich, diese Dinge für euch zu besorgen. Er fuhr mir mit einer Hand durch das Haar, woraufhin ich die Lippen zusammenpressen musste. Er wusste schließlich gar nicht, wie sehr mich das innerlich eigentlich aufregte. Aaran hatte dies unheimlich gerne getan, während er sich als Alex ausgegeben hat, deshalb wäre es besser, wenn Cooper damit aufhörte. Ich wollte ihn nun einmal nicht anschreien oder irgendetwas sagen, dass ihn verletzen könnte.
Du warst ziemlich schnell. bemerkte Teresha Hattest du das Essen etwa schon für längere Zeit an einem Ort versteckt gehabt?
Kaum hatte sie dies gefragt, da verzog Cooper das Gesicht und holte tief Luft. Na ja... es ist erst eine Woche alt. Und das Wasser wurde auch noch nicht geöffnet. Deshalb denke ich, dass es noch frisch ist, im Gegensatz zu den anderen Sachen, die vor allem Chalina, ständig essen muss, oder?
Ich nickte eifrig. Da hast du vollkommen recht.
Hm. Teresha sah nicht sehr glücklich aus, was man ihr auch nicht verübeln konnte. Bei ihrem Clan hatte es schließlich immer nur köstliche Mahlzeiten gegeben. Aber sie wollte doch selbst hierher mit uns zurückkehren. Es war ihre eigene Entscheidung gewesen. Nun musste sie dadurch.
Während wir uns sattaßen, schaute Cooper uns bloß mit leicht angewidertem Blick dabei zu. Ich hatte den Drang in mir ihn zu fragen, ob er bereits Blut getrunken hatte, traute mich aber nicht. Er könnte dann auf den Gedanken kommen, dass ich Angst habe, was völlig absurd wäre. Vor Freunden brauchte man sich niemals zu fürchten, denn diese waren doch dafür da, um sich gegenseitig beschützen zu können. Auch ich würde für die beiden mein eigenes Leben opfern, wenn es darauf ankäme.
Cooper schob die auf dem Boden liegenden Skelette zur Seite, damit wir es uns ein wenig gemütlicher machen konnten.
Kaum setzte ich mich jedoch neben ihn und begann mich an dem kleinen Feuer, das hauptsächlich aus brennendem Papier bestand, aufzuwärmen, da kratzte er sich auf einmal am Hinterkopf und warf Teresha einen
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