Cruel World
vernachlässigt. Ich weiß, wie du dich fühlst. Rhys ist immer verwöhnt worden, während ich... na ja, ich möchte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass ich ihn deswegen doch auch nicht hasse. Er ist mein Fleisch und Blut. Wir sind Geschwister, genauso wie ihr beide, obowlh Cooper eine andere Mutter hat. Es ist nicht richtig, dass du mit ihm so umgehst. Du sagtest eben gerade, dass es dir leidtut, dass du ihm das Augenlicht genommen hast, aber wieso lässt du ihn dann dadraußen weiter kämpfen, hm? Ich weiß, Cooper ist ziemlich sturköpfig und er liebt die Gefahr. Trotzdem muss er dir doch wenigstens ein bisschen leidtun, oder etwa nicht?
Aaran senkte seinen Blick und ließ sich seufzend auf dem Bett nieder. Chalina, du verstehst das alles nicht.
Dann erkläre es mir.
Ich kann ihn nicht aufhalten. Cooper ist jemand, den man nicht im Haus halten kann. In ihm drin lebt ein Wolf. Was du gesagt hast, ist wahr. Cooper liebt die Gefahr. Er ist der Meinung, seine Füße und seine Sinne als Augen benutzen zu können, doch ewig wird ihm das nicht weiterhelfen. Dem bin ich mir im Klaren.
Gib ihm sein Augenlicht zurück. flehte ich und konnte mich gerade noch daran hindern, auf die Knie zu fallen. Dies würde ich auf keinen Fall tun. Ich musste stark bleiben.
Nein, das geht nicht. Sofort schüttelte er seinen Kopf.
Warum? Du bist doch so mächtig.
Er... er würde mich umbringen.
Ich erstarrte und atmete hörbar aus. Bist du verrückt? Cooper könnte so etwas niemals tun!
Er ist ein gnadenloser Killer, Chalina. erklärte er mir leise.
Das weiß ich, aber er tötet doch nur, weil es seine Aufgabe als Krieger ist. Hat er jemals den Personen, die ihm etwas bedeuten, wehgetan?
Nein.
Wieso denkst du dann so?
Ich weiß es einfach. Er würde nur noch stärker werden und... seine innere Wut auf mich würde wachsen. Er gibt es vielleicht nicht zu und zeigt es auch nicht, aber er ist wütend auf mich. Ich merke es, wenn er mit mir redet. Es ist Hass in seiner Stimme zu hören. Das verüble ich ihm ja auch nicht. Ich bin eine ganz schlechte Person, wie wir alle bereits wissen. Ich versuche die Dinge richtig zu machen und möchte eigentlich niemandem wehtun und trotzdem vermassle ich immer wieder alles.
Ich nickte, woraufhin er mir einen entschuldigenden Blick zuwarf.
Ich bin auch noch immer böse auf dich. Du brauchst gar nicht erst anfangen zu glauben, ich würde dir vergeben.
Du kannst ruhig bis in alle Ewigkeit auf mich sauer sein, Chalina. Das wäre selbstverständlich.
Hm. Ich reckte mein Kinn nach vorne und verschränkte beleidigt die Arme. Da Cooper mir anscheinend, weshalb auch immer, einen Streich gespielt hat-
Weshalb sollte er so etwas tun? unterbrach Aaran mich irritiert und ich bekam das Gefühl, dass er diese Frage absichtlich gestellt hat, weil er nicht wollte, dass ich ihm mein Gehen mitteilte.
Hattet ihr einen Streit oder was?
Nein, wir... wir haben bloß Teresha in die Stadt geholt, nachdem ich die beiden wieder zusammengebracht habe.
Wie bitte? fragte er überrascht und strahlte zugleich. Na, endlich! Er hat mich ständig genervt damit, dass er sie unbedingt suchen gehen will.
Wieso hast du ihn nicht gelassen?
Na, weil es Wichtigeres gibt, als- Er hielt inne, als er meinen Blick sah. Es ist wichtiger, die Stadt zu beschützen, Chalina. Cooper macht aber nur selten genau das, was ich verlange. Er setzt immer seinen eigenen Kopf durch.
Du bist grausam, weißt du das? Ich verzog das Gesicht. Wenigstens habe ich ein gutes Herz.
Kaum hate ich dies gesagt, da holte er tief Luft und fing plötzlich an laut zu lachen.
Na klar!
He, was ist so lustig? wollte ich wissen und schloss die Tür hinter mir, weil es schließlich sein könnte, dass irgendwelche Wesen uns belauschten. Bist du etwa der Meinung, dass ich ein schlechter Mensch bin?
Daran liegt es nicht, Chalina! rief er lachend Warum, glaubst du, hat Cooper dich wohl weggeschickt?
Ich habe keine Ahnung. sagte ich ehrlich und dachte nach. Vielleicht wollte er mich loswerden oder er wollte einmal Ruhe von mir haben. Er meinte sogar, ich soll mir Zeit lassen, wenn ich zu dir gehe.
Du Dummerchen. Aaran ließ sich nach hinten auf die Matratze fallen. Sicherlich möchte er sich bloß mit Teresha die ganze Nacht vergnügen.
Ich hielt inne und öffnete meinen Mund. Wieso war mir dieser Gedanke nicht eingefallen? Jetzt verstand ich, weshalb sie so nervös gewesen waren! Mir wurde nun so einiges klar. Sie hatten mir eine Lüge erzählt, um mich loszuwerden. Sie wollten alleine
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