Cruel World
vollkommen bestätigen, Seung-Hyung.
Ach ja?
Er sah nun fast überzeugt aus. Jedenfalls umspielte ein schwaches Lächeln seine Mundwinkel. Vorsichtig trat er einen Schritt vor, um direkt vor Cooper stehenzubleiben und ihn sich genau anzusehen.
Hmmm... gepflegt sieht er ja nicht aus.
Cooper verzog das Gesicht. Das tut mir ja auch leid. Ich bin nun einmal ein Krieger, der nicht viel Zeit hat auf sein Äußeres besonders zu achten.
Teresha klemmte sich unter seinen freien Arm. Das spielt für mich gar keine Rolle. Von nun an kann ich mich ja darum kümmern.
Wirklich? fragte er mit einem Glitzern in den Augäpfeln. Ich war bestimmt gerade nicht die Einzige, die sich über alles wünschte, er könnte diesen Moment mit seinen eigenen Augen miterleben.
Natürlich. Für dich würde ich alles tun.
Ich würde sogar sterben für dich, Liebste.
Dasselbe würde ich auch für dich tun, und zwar auf der Stelle.
Die beiden schienen schon wieder völlig in einer anderen Welt zu sein, was ihnen keiner zu verübeln schien. Trotzdem meinte Wayne nach einigen Sekunden, dass Teresha sich wieder hinlegen solle, weil ihr Fieber sonst wiederkehren könnte. Meine beste Freundin war also doch krank. Ein bisschen jedenfalls.
Cooper und ich wurden von Seung-Hyung, nachdem Wayne ihn praktisch angefleht hatte, in ein sogenanntes Besucherzelt gebracht, in dem wir uns kaum bewegen konnten.
Er hatte mich tatsächlich gefragt, ob er woanders schlafen solle, weil es hier drin so eng war, aber ich meinte bloß, dass er, wenn er wollte, bestimmt in einem anderem Zelt schlafen dürfe. Daraufhin hatte ich eine leichte Kopfnuss bekommen, die uns zum Lachen gebracht hat.
Was für eine Frage!
Wir hatten uns doch so gerne, wie Geschwister sich nur lieben konnten. Eine Nacht nebeneinander zu liegen würde doch niemandem etwas ausmachen. Keiner würde Schäden davontragen. Früher hatten wir dies doch auch ständig getan.
Cooper? fragte ich nach einiger Zeit, als es draußen auch still geworden war.
Natürlich gefiel es nicht allen, dass ein Vampir, der vor allem mit Aaran Grant in Verbindung stand, eine Nacht hier blieb. Manche hatten sich lauthals, wie man bis hierher hatte hören können, bei Seung-Hyung beschwert, aber dieser ließ alle von seinen Wächtern wegschicken, sodass sie nichts mehr dagegen tun konnten. Tereshas Vater schien eine gute Verbindung zu dem Stammesältesten zu haben. Er ließ sich leicht von ihm überreden.
Was ist, Chalina?
Ich hatte schon geahnt, dass Cooper nicht schlief. Er dachte sicherlich die ganze Zeit daran, wie er für immer bei seiner Geliebten bleiben könnte.
Bist du... glücklich? wollte ich wissen, obwohl ich Antwort bereits kannte. Er sollte es mir bloß ins Gesicht sagen. Das war alles, was ich will.
Natürlich! Du hast mich zum glücklichsten Vampir auf dieser Welt gemacht, meine beste Freundin. Das werde ich dir niemals vergessen. Wenn du dir irgendwann einmal etwas sehnlichst wünschen solltest, dann lass es mich ruhig wissen. Ich stehe tief in deiner Schuld.
Ach, übertreibe es doch nicht. sagte ich geschmeichelt Ich habe es getan, weil ich nun einmal eine wahre Freundin bin, die nur das Beste für ihre Liebsten möchte.
Trotzdem, vielen Dank. Du hast mir schon zum zweiten mal geholfen.
Bitteschön. Lächelnd drehte ich mich auf die andere Seite und schloss meine Augen. Gute Nacht, Cooper. Träum schön.
Vielen Dank. flüsterte er Du bist der für mich der liebste Engel auf Erden. Ich wünsche dir auch eine wundervolle Nacht, Chalina-Anastasia.
Die würde ich auf jeden Fall haben.
In den ersten paar Tagen hatte es Cooper ganz gut bei dem Clan gefallen, doch schon recht bald bekam er Hunger. Solange er noch seinen Verstand kontrollieren konnte, hat er diesen Wald sofort verlassen wollen. Außerdem meinte er, dass Aaran sich wahrscheinlich schon wunderte, warum seine rechte Hand nirgendwo in der Stadt auffindbar sei und seine Aufgaben nicht erledigte.
Zuerst war ich traurig gewesen, Teresha, Wayne und meine ehemaligen Klassenkameraden wahrscheinlich für eine lange Zeit nicht mehr wiedersehen zu können, vor allem, weil ich mich bei ihnen so wohl gefühlt hatte, wie lange nicht mehr, doch gerade als Cooper mit mir loslaufen wollte, da war Teresha, die übrigens wieder vollständig gesund ist, mit einem Rucksack und einem langen Dolch in der Hand hinter uns aufgetaucht und meinte, sie wolle mitkommen.
Cooper und sie hatten nie auch nur eine einzige Minute alleine verbringen können. Immer war irgendjemand neben ihnen
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