Cruel World
hält, auch wieder auf die gute Seite kommen. Und Kelly... sie würde dann bestimmt aufgeben.
Ich verstehe das nicht., meinte Olivia auf einmal verwirrt, Ich bin so böse zu dir. Warum versuchst du immer noch, den Konflikt zwischen Aaran und mir zu lösen?
Ich weiß, dass du eigentlich ein liebes, braves Mädchen bist, Olivia. Ich zwang mich trotz der Schmerzen zu einem Lächeln. Befreie dein Herz vom Hass.
Ganz vage erinnerte ich mich, wie Aaran mir dasselbe in der Glory Hole Cave gesagt hatte, nachdem ich erfahren habe, dass Alex niemals existiert hat.
Ich kann nicht., murmelte sie und ich sah, wie einzige Träne sich aus ihrem Auge stahl, Ich will, dass er genauso leidet, wie ich gelitten habe.
Aaran leidet doch schon jeden Tag. Ich holte tief Luft. Ich habe mich all die Monate geweigert, bei ihm zu bleiben, um als Königin meine Pflichten zu erfüllen. Der Ärmste musste mir ständig hinterher laufen und er musste sich ganz alleine auch um die anderen Wesen im Gebäude kümmern, damit sie überleben. Euer Vater verachtet ihn. Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Die ganze Welt denkt, dass er eine ganz schlechte Person sei und dass er Schuld an der Zerstörung unserer Welt ist! Aber das stimmt gar nicht, denn ihr seit Schuld daran! Ihr habt ihm alles in die Schuhe geschoben, um mehr Angehörige zu finden. Vielleicht erschien auch dir das am Anfang richtig, Olivia, aber ich bin mir ganz sicher, dass du es bereust gemeinsam mit Kelly den Untertanen befohlen zu haben, diese grausame Tat auszuführen.
Sie verzog das Gesicht, während weitere Tränen über ihre Wangen flossen, und drehte sich schließlich um, damit ich es nicht mehr sehen konnte. Hör auf, Chalina.
Nein., widersprach ich, Ich weiß, dass du das alles gar nicht mehr willst. Du wünscht dir bloß Ruhe und ein gewöhnliches Leben ohne Gewalt, Tod und Schmerzen.
Wer wünscht sich das nicht..., murmelte sie gedankenverloren und wollte noch irgendetwas sagen, aber genau in dem Moment wurde das Fenster ganz links zersplittert und fiel selben Augenblick in über eintausend Scherben klirrend auf den Boden.
Erschrocken drehten wir beide unsere Köpfe in die Richtung, wo auf einmal ein kleines, rundes hineingeworfen wurde und direkt vor Olivias Füßen landete.
Sie starrte ganz kurz nur irritiert darauf, ehe sie kreischend hoch in die Luft sprang und panisch umher flog, weil immer wieder aus den winzigen Löchern in dem metallischen Ding rote rauchende Laserstrahlen direkt auf sie geschossen wurden, die nur einmal den unteren Saum ihres Gewandes trafen und die Stelle schwarz verkohlen ließen. Das hieß, sie mussten furchtbar heiß sein und würden Olivia verbrennen, wenn sie sie trafen.
Was war das für eine kleine Killermaschine? Olivia schien genau zu wissen, was es mit ihr anrichten würde, und genau deswegen löste sie sich nach nicht einmal einer Minute in Luft auf, sodass ich ganz alleine mit der kopflosen Leiche des kleinen Jungen zurück blieb.
Kaum war sie weg, da hörte das Ding auch schon auf rote Laser zu schießen und blieb regungslos liegen.
Ich starrte wie gebannt darauf und traute mich nicht mich zu bewegen. War es nur darauf eingestellt worden, Olivia zu verscheuchen oder zu töten? Wer hatte dieses Ding überhaupt durch das Fenster hereingeworfen? Es musste auf jeden Fall jemand gewesen sein, der wusste, dass sie sich hier drin aufgehalten hat, also konnte Aaran es bestimmt nicht gewesen sein. Vielleicht waren Teresha und Cooper die Verantwortlichen dafür. Weshalb aber kamen sie dann nicht hoch? Es geschah rein gar nichts.
Ich wollte an den Ketten zerren, aber aufgrund meiner gebrochenen Arme und Finger war dies nicht möglich.
Hilfe!, ächzte ich heiser mit dem Blick nach draußen gerichtet Ist da jemand? Stille.
Der eiskalte Wind fegte durch das alte Klassenzimmer und bereitete mir Gänsehaut. Ich trug noch immer nur meine Unterwäsche, die nicht mehr hellblau, sondern ganz rot geworden war.
Ich hielt inne. Es waren zwar nur meine Arme und Beine gebrochen, aber hatte mein Baby auch Schäden davongetragen? Ich wusste nicht, ob mein Becken vollkommen in Ordnung war. Jedenfalls konnte ich mich nicht bewegen. Was, wenn es ebenfalls gebrochen ist? Was, wenn mein Baby nicht mehr lebte? Es war schon schlimm genug, dass ich es nicht spüren konnte. Ich bekam Panik, sodass mein Atem sich beschleunigte.
Hilfe!, rief ich dieses mal lauter und mit fester
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