Cruel World
der gelben Wand und die Plastikstühle standen ordentlich vor den nebeneinander gereihten, langen Tischen, auf denen sich rote, angezündete Kerzen befanden.
Es war aber kein sicherer Ort für ein Versteck. Also liefen wir einen Raum weiter und gelangten somit in die große Küche, in der nicht nur die Wände grau waren, sondern auch alles andere.
Ich war ohne nachzudenken sofort zu den Kochtöpfen gerannt, weil ich dachte, es würde vielleicht Essen darin sein, aber ich irrte mich gewaltig. Jedenfalls war es nichts, dass jemand wie ich essen konnte.
Angewidert hatte ich auf das menschliche Herz gestarrt, um das herum ein Dünndarm gewickelt worden war und musste mich gleich darauf auch schon übergeben. Es war absolut ekelerregend, wenn ein Mensch sah, wie ein Organ, dass sich auch in ihm befindet, gekocht und gegaart werden würde.
Aurelios hatte meinen Arm gepackt und mich auf der Stelle hinausgezogen, wobei wir beinahe von drei Vampiren, die mit ihren Speeren nur wenige Meter vor uns gestanden haben, entdeckt worden wären, hätte sie nicht irgendjemand gerufen.
Jetzt liefen wir gerade direkt auf den doppeltürigen Ausgang zu. Wir beeilten uns extra, um so schnell wie möglich von hier wegzukommen, und trotzdem wurde ich nicht das Gefühl los, dass uns irgendjemand beobachtete. Vielleicht war es Olivia, die womöglich auch Schuld daran ist, dass Aurelios fast von dem gefallenen Kronleuchter in der Pausenhalle erschlagen worden wäre, hätte ich mich nicht schnell auf ihn geworfen, sodass wir unsanft nach hinten gefallen sind.
Es wunderte mich, dass sie sich immer noch nicht gezeigt und irgendjemanden zu uns geschickt hat. Die Vampire in diesem Gebäude haben uns bestimmt schon längst gerochen. Daran bestand kein Zweifel.
Verwirrt blieb ich vor dem Tor stehen, während Aurelios versuchte das Schloss zu knacken. Wieso griff uns niemals an oder hielt uns auf? Hatte Kelly ihnen befohlen, uns nichts anzutun? War sie überhaupt da?
Kaum stellte ich mir diese Frage, da bekam ich auch schon eine Antwort - und zwar eine schmerzhafte Antwort.
Ein fester Tritt in den Rücken riss mir die Luft weg und ließ mich schwankend zu Boden sinken. Ich musste mich bücken, um den Schmerzen ein wenig zu entgehen, doch meine Beine wollten und konnten mich nicht mehr halten.
Ganz vage nahm ich aus meinen vor Tränen verschleierten Augen wahr, wie Aurelios das Tor geöffnet hatte und mir irgendetwas verzweifelt zuschrie. Aber ich hörte seine Stimme nicht. Was war mit meinem Gehör los?
Meine Sicht verschwamm. Verdammt, ich wurde ohnmächtig! Als mir das auffiel, bemerkte ich, wie mich zwei Männer an den Armen packten und wieder auf die Beine zogen, während Aurelios auf einmal die Flucht ergriff. Er raste wie ein Wahnsinniger davon, ohne mich auch nur ein weiteres mal zu würdigen. Kurz darauf war er verschwunden. Ich hatte mein Versprechen, ihn zu beschützen, nicht halten können. Lief er deshalb weg und ließ mich einfach im Stich? Ich war fassungslos.
Vampiren durfte man nicht trauen. Sie waren gemeine, trügerische Monster. Bis zum heutigen Tage habe ich erkannt, dass nur ein einziger gutherziger Vampir auf dieser Welt existierte, und der war mein bester Freund, Cooper Christiansen. Nicht einmal Aaran konnte bei ihm mithalten.
>> Na, glaubtest du wirklich, wir würden dich davonkommen lassen?<<
Ich blinzelte, erkannte jedoch nicht das Gesicht, das sich anscheinend direkt vor meinem befand. Trotzdem wusste ich, dass es Kelly war. Ihre Boshaftigkeit hatte sich sofort im gesamten Flur verteilt. Der Tod war deutlich in der Luft zu spüren.
>> Lasst mich...<< Ich hatte nicht einmal mehr die Kraft mich zu wehren - so schwach fühlte ich mich.
>> Du bist wie ein wertloses Insekt, Chalina-<< Ich bekam eine harte Ohrpfeige. >>- das man rücksichtslos zertreten kann.<<
Kelly, bitte, lass mich gehen., ächzte ich und spürte, wie die erste Träne mein Auge verließ, Quäle doch Aaran, nicht mich.
Ihm würden die Schmerzen wahrscheinlich so sehr zutragen, wie mir.
Ich bin mir sicher, dass er schon recht bald kommen wird, um dich befreien zu wollen. behauptete Kelly Ach ja, Olivia hat mir erzählt, dass Cooper und Teresha, während wir alle auf der Jagd waren, geflohen sind. Du hast ihr zwar erzählt, dass du nichts davon wüsstest, aber wie du sicherlich weißt, bin ich nicht so leicht zu täuschen. Deshalb wirst du mir auf der Stelle sagen, wer die verzauberten Ketten gelöst hat.
Ich habe keine Ahnung., log ich und bekam im
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