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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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große Beulen, rote, blaue und grüne Blutergüsse und zu meinem großen Unglück auch ein paar Knochen entdeckt, die scharf und spitz herausschauten und an denen mein Blut entlanglief. Der gesamte Tisch war bereits voll mit Blut verschmiert.
     
    Ich konnte, abgesehen von meinem Kopf, nichts mehr an meinem Körper bewegen, was ziemlich schlecht war, denn Olivia hatte ließ mit bitterernster Miene die spitzen Nägel ihrer schmalen Finger über meine Haut - direkt über die Wunden - gleiten. Ich spürte immer wieder schmerzhafte Stiche, die jedoch nur wenige Sekunden lang anhielten, bevor sie verschwanden und danach die nächsten Schmerzen eintraten.
     
    Das brachte mich wieder zum Wimmern. Hör auf...
     
    Du verdienst es.
     
    Bitte, Olivia!, flehte ich sie an, Ich habe dir doch gar nichts angetan!
     
    Oh doch, das hast du!, widersprach sie aufgebracht, Du hast mein Angebot nicht angenommen. Wenn du dich uns angeschlossen hättest, dann wäre es viel leichter, Aaran zu töten. Jetzt aber müssen wir es auf die harte Tour machen.
     
    Ihr werdet niemals siegen, denn ihr seit böse!
     
    Ihr Zeigefingernagel stach in meinen Oberschenkel ein.
     
    Ich atmete keuchend aus. Hör auf damit!
     
    Hör du auf, an uns zu zweifeln! Schließlich sind die mächtigsten Wesen auf unserer Seite.
     
    Niemand ist mächtiger als Aaran Alexander Grant., ächzte ich heiser und schloss meine Augen wieder, weil es so besser war alles über sich ergehen zu lassen, ohne die Wunden ansehen zu müssen, Das weißt du ebenfalls, Olivia.
     
    Gemeinsam sind wir stärker als er., behauptete sie, doch mir fiel auf, dass sie sich nicht sehr sicher klang. Ihre Stimme war leise und sogar ein bisschen verzweifelt und nervös gewesen.
     
    Das glaubst doch wohl selbst nicht. Ihr würdet in einem Kampf alle gegen ihn verlieren, wenn er seine wahren Kräfte einsetzt.
     
    Mir würde er niemals etwas tun.
     
    Blinzelnd erkannte ich, wie sie selbstsicher das Kinn nach vorne reckte und ihre Arme verschränkte. Mein Bruder liebt mich sogar mehr als dich.
     
    Das ist ganz selbstverständlich., meinte ich, Ich liebe meinen Bruder Rhys auch mehr als Aaran.
     
    Chalina, du verstehst überhaupt nicht, wie ich mich fühle. Sie legte sich eine Hand auf die Stirn und schloss traurig ihre Augen. Ich wurde von meinen Eltern verachtet, weil ich ein Mensch war, Cooper ist immer mit seiner Ausbildung zum Krieger beschäftigt gewesen, und Aaran... er hat mich an diesem einen Abend nicht beschützt. Er hat mich im Stich gelassen. Du weißt doch am besten, wie es ist, wenn man einfriert, richtig?
     
    Na ja...
     
    Jetzt stell dir mal vor, wie es sich anfühlen muss, wenn die eiskalte Luft wie reines Gift in deine Lungen dringt und wie ein scharfes Messer deine Kehle durchschneidet und du hilflos ohne einen Mantel und ohne Schuhe, also barfuß, unter einer Brücke liegst und verzweifelt um dein Leben kämpfst. Sie erschauderte.
     
    Das muss schrecklich gewesen sein., sagte ich leise, Ich bemitleide dich wirklich. Trotzdem ist das, was du tust, nicht das Richtige.
     
    Sie stieß einen knurrenden Laut aus. Was soll ich denn sonst tun?
     
    Geh, rede mit ihm. schlug ich vor, aber sie verdrehte bloß wieder ihre Augen.
     
    Du stellst dir das alles viel zu einfach vor.
     
    Nein, verdammt nochmal! Als mich ein großer Schmerz durchzuckte, der an meinen Beinen begann, da fiel mir auf, dass ich sie bewegt hatte, und stöhnte deshalb laut auf. Olivia... Aaran wird deine Wut und deine Enttäuschung ihm gegenüber verstehen. Du hast eben gerade selbst gesagt, dass er dich über alles liebt und dass er dir niemals irgendetwas Schlimmes antun würde. Also, warum versuchst du es nicht, hm? Wenn er doch handgreiflich wird, kannst du immer noch mit deinen Kräften einfach verschwinden. Dann werde ich dir recht geben und auch nicht mehr sagen, dass du ihm verzeihen sollst.
     
    Sie sah mich lange an. Ihr trauriger Blick hatte sich tief in meine Augen gebrannt und schien sie nicht mehr loslassen zu wollen. Ich konnte nicht einmal mehr blinzeln.
     
    Irgendetwas in mir wusste, dass sie über meinen Vorschlag nachdachte. Wenn sie zuerst versuchen würde sich bei ihm auszuweinen und ihm ihre wahren Gefühle zeigen würde, indem sie ihr verletztes Herz öffnete, dann gab es wenigstens eine kleine Chance, sie für uns zu gewinnen. Vielleicht könnte sie dann sogar Hades überreeden, sich ebenfalls von Kelly zu lösen und Luzifer würde womöglich, wenn niemand mehr zu seiner Tochter

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