Cruel World
Stimme, Ich brauche Hilfe! Bitte, helft mir!
Ein leises Piepen ließ mich wieder erstarren. Es war von der kleinen, runden Lasermaschine gekommen, die sich jetzt langsam ungefähr einen halben Meter nach hinten rollte und dann noch einmal piepte.
Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen.
Was hatte das zu bedeuten? Stellte es sich jetzt darauf ein, mich zu töten? Konnte es so etwas? War es so dermaßen hochentwickelt? Stammte es aus der Vergangenheit?
Ich erinnerte mich, wie beinahe jeden Tag in den Nachrichten berichtet wurde, dass die Schaffung und Erfindung neuer moderner Roboter rasend schnell voranschritt. Die meisten jedoch waren bloß Haushaltsroboter gewesen oder sie hatten Haustiere, wie Hunde, Katzen und Vögel ersetzt. Der Großteil wurde schließlich für die Armee verwendet.
Armee.
Dieses Wort ging mir plötzlich nicht mehr aus dem Kopf. Soo-Jung und Chiron-Lee hatten die Unterirdische Armee einmal erwähnt und Cooper hatte mir sogar ein bisschen von diesen sogenannten freiwilligen Kämpfern erzählt. Konnte es nicht möglich sein, dass Kelly bereits bei Aaran gewesen ist und dieser seiner Armee irgendwie Bescheid gegeben hatte, damit sie sich auf den Weg machten, um ihre Königin zu retten? Was, wenn einer der Kämpfer die Lasermaschine hereingeworfen hat? Wieso rettete mich aber niemand?
Es war furchtbar komisch.
Ich stöhnte entnervt, ehe noch ein leises Piepen in meine Ohren drang, bevor die Lasermaschine plötzlich ganz von alleine nach oben auf den Tisch neben meine linke Hand sprang und einen weiteren Laserstrahl abfeuerte, der jedoch viel größer und heller war.
Ängstlich drehte ich meinen Kopf zur Seite und kniff die Augen zusammen. Ich wartete auf die Schmerzen wegen der Verbrennung, aber aus irgendeinem Grund spürte ich selbst nach ein paar Augenblicken nichts dergleichen.
Was hatte das zu bedeuten?
Verwirrt warf ich einen Blick darauf und stellte überrascht fest, dass diese Maschine gar nicht dabei war mich verletzen zu wollen. Es ließ den roten Laser ganz langsam über meinen Arm hinunter zu meinen Fingern gleiten und währenddessen verschwanden die blauen, roten und grünen Blutergüsse einfach so. Als meine Knochen auf einmal zurück in meine Haut glitten und mir das laute Knacken in die Ohren drang, fing ich an mich erst recht zu wundern, denn es tat kein bisschen weh. Ich hatte nicht einmal den Drang zu Schreien. Trotzdem stand mein Mund weit offen, weil ich meinen Augen nicht trauen konnte. Ich sah, wie meine Knochen und meine Sehnen zusamenwuchsen, und auch, wie dann mein zerfetztes Fleisch heilte und sich schloss.
Als die kleine Maschine an meinem rechten Arm und danach an meinen Beinen und Füßen weitermachte fiel mir auf, dass meine Haut an den Stellen, wo der rote Laser aufgekommen war aussah, als wäre sie nie verletzt oder wund gewesen.
Sie wirkte absolut makellos.
Wow., kam es mir über die Lippen, während ich meinen Kopf schüttelte, um zu realisieren, was hier gerade mit mir geschah. Es war erstaunlich, wozu ein solch ein kleines Ding imstande ist.
Nachdem es fertig war mit dem Heilen, sprang es wieder hinunter, landete jedoch nicht auf einer sauberen, trockenen Stelle, sondern hinter dem blutigen Kopf des kleinen Jungen, dessen leere Augen weit aufgerissen waren. Und dann tat es plötzlich etwas, womit ich niemals gerechnet hätte. Es ließ den Laser über den gesamten Fußboden gleiten, ehe sich das Blut auf einmal ansammelte und in den leblosen Körper zurück hineingedrückt wurde. Nach nur wenigen Sekunden war die ganze Lache verschwunden und der Körper begann sich wie durch Magie aufzurichten, um torkelnd die zwei Schritte zu seinem Kopf zu gehen und ihn wieder aufzusetzen.
Ich traute meinen Augen einfach nicht. Wie konnte so etwas bloß möglich sein? War diese Maschine etwa von einer Zauberin erstellt worden? Vielleicht war dies ja Emmas Werk! Das wäre jedenfalls nicht undenkbar.
Durch den Laserstrahl wuchsen sowohl die Halswirbel und die Sehnen, als auch die Muskel und die Hauptschlagadern wieder zusammen. Nur an der Stelle, wo der Kopf abgerissen war, blieb eine dicke Narbe, die sich einmal um den Hals schlingelte. Obwohl sie noch leicht blutete, trat plötzlich Leben in die weit aufgerissenen Augen ein. Sie wirkten nicht mehr leer, sondern bloß erschrocken.
Der Junge schnappte laut tief nach Luft und hustete ein paar mal stark. Er legte seine beiden Hände keuchend
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