Cruel World
ging, die Seile löste und die Decke vor ihre Körper hielt, sodass eine Frau ihnen aus ihrer gelben Plastiktüte Klamotten reichen konnte, die sie eilig anzogen.
Ihr seit klar im Nachteil., sagte ich grinsend, als auch Aarans und meine Hände losgemacht wurden. Kelly konnte rein gar nichts dagegen machen, weil wir mehr Personen waren. Trotz ihrer Mächte würden wir sie sicherlich besiegen.
Ich ging schnell zu Aaran, um ihn zu stützen, da er sonst hingefallen wäre. Seine Beine zitterten ein wenig, doch die Wunde an seinem Rücken hörte augenblicklich auf zu bluten. Er regenerierte sich von alleine, weil natürlich noch mein Blut in seinem Körper war. Zum Glück hatten wir einen Blutaustausch vollzogen. Es konnte schließlich auch praktisch für mich selbst werden.
Freu dich nicht zu früh. Kelly ballte ihre Hände zu Fäusten und legte auf einmal ihren Kopf in den Nacken.
Wir dachten alle, dass sie irgendetwas Bestimmtes tun würde, aber das tat sie zuerst nicht. Stattdessen blieb sie bloß in dieser Haltung stehen und schloss ihre Augen.
Aarans Atem beschleunigte sich leicht, wie ich merkte. Chalina, ich glaube, sie hat nichts Gutes vor.
Mutatio
! rief Kelly plötzlich in die Stille hinein, woraufhin Aarans Beine auf einmal ganz nachgaben und ich ihn nicht mehr halten konnte. Somit fiel er kraftlos zu Boden.
Aaran!
Alle um uns herum schnappten nach Luft und wurden gleich darauf von einem eiskalten, starken Luftzug umgestoßen.
Erschrocken über diese Sitiuation legte ich Aarans Kopf auf meinen Schoß und klammerte meine Hände an ihn. Er konnte nur noch schwer atmen und war nicht einmal mehr in der Lage, seine Hände zu heben. Chalina, sie... v-v-ver... verwandelt sich.
Ich erstarrte. Was meinst du damit?
Sieh... selbst.
Ich folgte seinem Blick und musste mit ansehen, wie sich ein Riss direkt in Kellys Schädel bildete. Es knirschte laut, bevor irgendetwas laut knackte. Ihr Körper sah von der einen auf die andere Sekunde nun völlig veraltet aus. Ihre Augen blickten ins Leere. Es war, als würde sie gar nicht mehr am Leben sein. Und doch war sie es.
Als ihr Körper sich auf einmal entzweispaltete, schnappten wir alle nicht nach Luft und wichen schockiert zurück, weil Unmengen an Blut uns entgegenspritzten, sondern weil sich anscheinend etwas darin befunden hatte. Genauer gesagt war es ein Jemand.
Ich blinzelte und traute meinen Augen kaum. Oh mein Gott.
Das Wesen, das sich aus ihrer Haut gerissen hatte, war weder ein Vampir, eine Fee, ein Mensch oder sonst irgendetwas Fabelhaftes. Es war die wahre Gestalt von der Tochter des Teufels.
Die blutrote Haut glänzte, als wäre sie frisch poliert worden und ihre pechschwarzen Augen sahen nicht wie bei anderen Wesen aus, sondern sie waren kugelrund, wie bei einer Katze. Sie glühten. Ihre langen Finger besaßen scharfe, weiße Krallen, deren bloßer Anblick in mir Panik auslöste. Aus ihrem schuppigen Kopf, in dem ein sehr großes Gehirn stecken musste, sprossen schulterlange, hellbraune Haare hervor, die nun jedoch lockig und mit vollem Volumen ausgestattet waren. Dass sie zum Teufel gehörte merkte man gleich an den beiden Hörnern, die an den Seiten ihres Kopf herausragten. Das Einzige, was sich bei ihnen unterschied war, dass die Spitzen bei Kelly die Form von jeweils einer Schlage besaßen.
Ich fragte mich kurz, ob sie diese auch bewegen konnte, und erschauderte zugleich. Es schien, als trüge sie einen unsichtbaren Anzug, der ihr die Genitalbereiche bedeckte. Ich bin unbesiegbar!, rief sie lachend und ließ ihre Finger zu Klauen werden. Niemand konnte etwas darauf erwidern. Wir starrten alle gebannt auf ihre neue Gestalt. Sie hatte sich in den Körper eines Menschen gepflanzt und war dort bis zum heutigen Tage verweilt.
Wusste Luzifer das?
Invielen Augen spiegelte sich Angst wider, was ganz selbstverständlich war. Der Einzige, der sich aus irgendeinem Grund nicht beeindrucken oder einschüchtern ließ, war Aaran.
Chalina... je mehr Kraft sie gewinnt, desto schwächer werde ich.
Was? Entgeistert nahm ich seinen Kopf in meine Hände. Oh nein.
Noch bist du sehr wohl verwundbar, Kelly., behauptete er mit einem kurzen Blick zu ihr, Solange ich lebe, kannst du jederzeit sterben.
Das müssen diese schwachen Unsterblichen erst einmal hinbekommen!
Kaum hatte sie dies gesagt, da wurden wir auch schon wieder überrascht - und zwar von Tereshas Clan. Sie knallten die Eingangstür auf und stolzierten, ohne Furcht zu zeigen, herein, um sich zu Jack
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