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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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bereits auf dich.
    Genau, als er zu Ende gesprochen hatte, senkte er mit geschlossenen Augen den kopf, sodass sich seine Hörner direkt auf mich richteten. Und dann schossen zwei gewaltige, blaue Blitze aus ihnen hervor, die mit einer rasenden Geschwindigkeit auf mich zukamen. Meine Augen weiteten sich. Ich nahm plötzlich alles nur noch in Zeitlupe wahr. Mein Herz klopfte laut und wild. Es hätte mich nicht gewundert, wenn es jeden Augenblick aus meiner Brust gesprungen wäre.
    Aaran schrie, Nein!, ehe er auch schon mit ausgebreiteten Armen vor mir stand und sich für mich opfern wollte. Ich wusste ganz genau, dass er es dieses mal nicht überleben würde und trotzdem konnte ich nichts machen, denn mein Körper war vollkommen erstarrt. Ich konnte mich nicht bewegen, konnte nicht versuchen ihn zur Seite zu schubsen, konnte nicht verhindern, dass Kelly sich plötzlich auf ihn stürzte, sodas die beiden gemeinsam rollend auf den Boden fielen und die Blitze jetzt nur noch weniger als einen Meter von mir entfernt waren.
    Ich schloss meine Augen und machte mich auf alles gefasst, nur nicht auf das, was nun geschah. Die Blitze schossen mit einem laut elektrisierenden Geräusch ein - aber ich spürte keine Schmerzen.
    Fühlte sich der Tod so an? Man empfand rein gar nichts? Stand ich noch immer auf den Beinen oder war ich bereits leblos umgefallen? Wie würde die Welt jetzt um mich herum aussehen? Was würde Aaran nun tun? Ich hatte Angst, mich umzusehen und dennoch blieb mir keine Wahl.
    Vorsichtig öffnete meine Augen wieder und atmete gleich darauf auch schon erleichtert auf. Es hatte sich nichts verändert. Ich befand mich neben Hyung-Seung in der Turnhalle der Soullight-Academy und starrte jetzt hinunter auf meinen zitternden Körper, um gleich darauf meine Hände auf mein Herz zu legen, in dem sich kein Loch befand.
    Kelly prügelte sich noch immer mit Aaran. Sie hatte ihn bloß weggetoßen, damit ich sterbe. Sie wünschte sich nichts sehnlicher als meinen Tod.
    Wenn der Blitz mich nicht getroffen hatte, wo war er dann eingeschlagen? Ich schaute mich verwirrt um und stellte fest, wie beinahe jeder mit offenem Mund zu meinen Füßen schaute.
    Widerwillig ließ ich meinen Blick auch nach unten gleiten - und stieß ein erschrockenes Geräusch aus.
    Nein
!
    Meine Beine fühlten sich plötzlich an wie Wackelpudding, sodass ich nicht anders konnte, als auf die Knie zu fallen. Ich konte es einfach nicht fassen. Er hatte die Wahrheit gesagt.
Er hatte tatsächlich die Wahrheit gesagt
! Alles, was er mir jemals angetan hatte, hat ihm wirklich leid getan. Und ich hatte ihm nicht ganz geglaubt. Wie dumm ich doch gewesen bin! Ich hätte wissen sollen, dass mein Seelenverwandter mich niemals anlügen würde. Warum musste ich ausgerechnet ihn heute verlieren?
    Noah, wieso hast du das getan?, rief ich verzweifelt und wusste nicht, wie ich die Blutung stoppen konnte.
    Die Blitze waren vorne in seinem Brustkorb eingeschossen und hatten, wie ich in dem großen Loch erkennen konnte, seine Wirbelsäule und mehrere aus der Haut herausschauende Rippen gebrochen.
    Chalina-Anastasia..., ächzte er und zuckte zusammen. Es musste ihm schrecklich weh tun zu sprechen.
    Schscht.
    Du... siehst aus, als... hättest du Angst.
    Natürlich! Ich riss ein weiteres Stück von dem T-Shirt, das ich trug, ab und presste es gegen das Loch, doch das Blut hörte einfach nicht auf herauszufließen. Du darfst nicht sterben, verdammt!
    Lass. Er ergriff meine Hand. Es ist zu spät.
    Nein...
    Ich verstand einfach nicht, warum er so etwas sagte. Es musste doch eine Möglichkeit geben, ihn zu retten. Aaran und Teresha hatten es schließlich auch geschafft. Besaß ein Dämon denn keine Superkräfte? Er musste doch irgendwie in der Lage sein, sich selbst zu regenerieren!
    Ich konnte nicht mehr aufhören zu schluchzen. Ich wollte ihn nicht verlieren. Wie sollte ich mit einem gerissenen Seelenband weiterleben? Konnte ich das überhaupt? Oder würde es mich selbst nach einiger Zeit umbringen?
    Schon nach wenigen Sekunden war mein ganzes Gesicht mit Tränen überströmt.
    Chalina... ich habe keine... Angst vor dem Tod.
    Ich legte seinen Kopf auf meinen Schoß und drückte einen langen Kuss auf seine Stirn. Verlass mich nicht, Noah. Ich flehe dich an.
    Ich werde immer bei dir sein., meinte er schwach lächelnd, Ich bin sowieso... ein Geisteswesen. Dämonen unterscheiden sich... kaum von ihnen.
    Ich kann das nicht akzepzieren! Aufgebracht biss ich die Zähne zusammen. Sage

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