Cruel World
mir, wie ich dich am Leben erhalten kann!
Nein.
Tu es, Noah!
Mit seiner letzten Kraft schüttelte er stur seinen Kopf. Wozu denn, Chalina? Kelly wird mich... sowieso umbringen, weil sie jetzt weiß, dass ich.. nie wirklich auf ihrer... Seite gewesen bin. Und wenn sie es... nicht tut, dann werde ich mein... ganzes Leben lang von ihr... gefoltert. Sie hält mich... in ihrem Bann fest.
Dafür wird sie bezahlen, Noah., versprach ich ihm, Sie wird bezahlen für alles, was sie jedem auf der Welt angetan hat.
Ich zähle auf euch. Er drückte meine Hand. Chalina?
Hm?
Du wirst für immer meine beste Freundin bleiben.
Mein Herz füllte sich trotz der Trauer, die sich darin befand, mit einer angenehmen Wärme. Du wirst auch ewig zu meinen besten Freunden gehören.
Verzeih mir, bitte, wegen-
Das habe ich doch schon., flüsterte ich und schluchzte ein weiteres mal auf.
Danke., waren seine letzten Worte, bevor er meine Hand losließ, sein Kopf sich zu Seite drehte, wenn ich es nicht fesgehalten hätte, und aus seinen schönen Augen das Leben erlosch. Sie blickten mich nur noch leer an.
Jedes Gefühl wich aus meinen Adern. Ich fühlte mich plötzlich vollkommen leer. Ich hatte den Drang zu weinen und hörte trotzdem einfach auf. Entweder ich besaß einfach keine Tränen mehr oder irgendetwas anderes hielt mich jetzt auf. Warum weinte ich nicht? Mein Seelenverwandter hatte für mich das Leben geopfert. Ich ehrte Noah Carter. Er war die tapferste Person gewesen, die mir je begegnet ist. Er war ein wahrer Freund.
Ich erkannte erst jetzt, wo er nicht mehr bei mir war, wie sehr ich ihn tief in meinem Inneren wie die Luft zum Atmen gebraucht habe. Allein das Wissen, das er auf der Welt verweilte, hatte für mich gereicht, um wenigstens ein kleines bisschen glücklich zu sein. Nun jedoch war alles weg. Ich empfand kein bisschen Freude. Ich war enttäuscht über Luzifer, weil er mich hintergangen hat. Ich war wütend wegen Kelly, weil sie so viele Leben auf dem Gewissen hat und weil wegen ihr die Welt zerstört wurde. Und ich war entsetzlich traurig darüber, dass Noah nicht mehr am Leben war.
Ich schloss seine Augen mit meiner Hand, die er eben gerade losgelassen hat, ehe er sich auch schon mit einem zischenden Puff in grünen Staub verwandelte, der langsam in kreiselnden Bewegungen von oben auf mich hinabfiel.
Mit starrem Blick richtete ich mich wieder auf und zog meinen Flammenwerfer hervor.
Angriff., sagte ich ausdruckslos und kaum eine Sekunde später begannen alle wie wild loszuschreien.
Der Kampf begann.
Ich hob so schnell ich konnte meinen Dolch auf und lief damit direkt auf Luzifer zu. Natürlich war ich mir im Klaren, dass eine gewöhnliche Person wie ich den Teufel selbst mit allen möglichen Waffen niemals besiegen könnte, aber das hatte ich auch gar nicht vor. Ich wollte meine Wut und meine Trauer zum Ausdruck bringen, indem ich ihn immer wieder angriff.
Er lachte bloß und flitzte von links nach rechts, bis ich vollkommen verwirrt war und das Gefühl bekam meine Augen würden sich von alleine verdrehen.
Kämpfe wie ein richtiger Mann!
Stell dich nicht so dumm an und geh woanders spielen., meinte er nur und lachte weiter, woraufhin ich mit einem Fuß aufstampfte und für einen Moment wirklich dachte, mein Innerstes würde explodieren.
Nolite ignave, abiectio caelo!, platzte es augenblicklich aus mir heraus, bevor ich es überhaupt realisiert hatte.
Entgeistert blieb Luzifer nun stehen und hob eine Augenbraue. Wie hast du mich genannt?
Abiectio caelo., widerholte ich das Wort, was ihn nur noch wütender machte. Sein rechtes Auge begann zu zucken.
Erinnerst du dich nicht daran, dass ich nicht gerne Verstoßener des Himmels genannt werde?
Ich hielt inne. Er hatte recht. Mein Vater hatte ihn oft so bezeichnet und er hatte sich damals ständig furchtbar aufgeregt. Daher kannte ich das Wort. Ich hatte das Latein also doch nicht vergessen.
Doch, und genau aus diesem Grund würde ich dich am Liebsten nur noch so bezeichnen., provozierte ich ihn, was dazu führte, dass er ein lautes Knurren ausstieß und seine schwarzen, glänzenden Haare zu reinem, glühendem Feuer umwandelten. Die Flammen an seinem Kopf schossen nur so in die Höhe.
Abgesehen von mir erschreckte dies aber niemanden. Die anderen um uns herum kämpften ohne uns eines Blickes zu würdigen weiter.
Ich entdeckte Cooper, der gerade dabei war, seine Gegnerin mit den Seilen, an denen vorher Aaran und ich gefesselt gewesen sind, zu ersticken. Sie
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