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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Sonntagnachmittag genießen müssen.
    Trotzdem konnte sie sich nicht entspannen – das verhinderte Lozadas Anruf letzte Nacht.
    Indem er in ihre Privatsphäre eingedrungen war, hatte er ihr Leben ins Chaos gestürzt und beeinflusste eine wichtige Entscheidung über ihre berufliche Zukunft. Wie konnte sie das Angebot des Verwaltungsrates annehmen, wenn sie wusste, dass Wesley sie in diesem Fall noch genauer unter die Lupe nehmen würde? Und sollte der Detective je herausfinden, dass Lozada Verbindung zu ihr aufgenommen hatte…
    Dieser Mistkerl! Wenn sie nur an ihn dachte, überlief sie eine Gänsehaut. Tatsächlich berührt hatte er sie noch nie, doch seine Stimme hatte etwas Körperliches an sich, das ihr das Gefühl gab, er streichelte sie bei jedem einzelnen Wort.
    Wieso in Gottes Namen hatte er ausgerechnet sie zum Objekt seiner Begierde erwählen müssen? Ermutigt hatte sie ihn jedenfalls nicht, weder durch Blicke noch durch Worte oder Taten. Ganz im Gegenteil. Normalerweise wirkte ihre herablassende Art selbst bei den hart gesottensten Verehrern. Sie wusste, dass sie im Krankenhaus und rundum als kalt und distanziert verrufen war. Die Männer, die sie verschmäht hatte, Singles wie Ehemänner, sprachen wenig schmeichelhaft und manchmal gemein von ihr. Sie nahm den widerlichen Klatsch in Kauf, wenn sie dafür ihre Ruhe hatte.

    Mit Lozada war das anders. Er würde sich nicht so leicht abwimmeln lassen.
    Der Gedanke ärgerte sie so, dass sie dem Wallach die Absätze in die Flanken drückte und ihn in den gestreckten Galopp trieb. Er raste los, als hätte er nur auf ihr wortloses Kommando gewartet. Sobald sie ihm freien Lauf gelassen hatte, nutzte er seine mächtigen Muskeln dazu, wozu sie geschaffen worden waren.
    Seine Hufe donnerten über den trockenen Boden und ließen eine lange Staubfahne aufsteigen. Er war immer mit Begeisterung gelaufen, doch an diesem Nachmittag schien er noch entschlossener als sonst zu galoppieren. Ihre Finger gruben sich in seine Mähne. Der heiße Wind versengte ihre Wangen und riss ihr den Hut vom Kopf. Sie ließ ihn fliegen.
    Nur auf dem Rücken eines Pferdes im gestreckten Galopp fühlte sie sich wirklich völlig frei. Dann konnte sie für ein paar Minuten den grässlichen Erinnerungen entfliehen, die sie nie wirklich losließen.
    Unvermittelt bemerkte sie eine Bewegung aus dem Augenwinkel und sah, als sie den Kopf wandte, einen Pick-up auf der Straße neben dem Stacheldrahtzaun fahren. Der Fahrer hielt den Wagen auf gleicher Höhe. Jetzt wurde ihr klar, warum der Wallach so losgerast war. Er setzte sein ganzes Tempo und seine gesamte Ausdauer gegen die der Maschine ein.
    Sie hatte dieses Pferd noch nie in einem Rennen geritten. Vielleicht war das ein Fehler. Vielleicht fühlte er sich betrogen. Vielleicht wollte er sich beweisen. Vielleicht sollte sie sich ihm beweisen.
    Â»Okay, mein Junge. Du hast es verdient.«
    Sie beugte sich über seinen Hals und trieb ihn weiter an. Augenblicklich spürte sie einen Schub neuer Energie. Im nächsten Moment war er dem Pick-up eine Halslänge voraus. Der Wagen beschleunigte. Der Wallach drückte noch mal aufs Tempo und ging wieder in Führung.
    Rennie lachte laut heraus. Es war sein Rennen. Sie hielt sich
einfach nur an ihm fest, und das war bei Gott ein fantastisches Gefühl.
    Mindestens drei Minuten lang jagten sie in vollem Galopp dahin, immer mehr oder weniger gleichauf mit dem rivalisierenden Pick-up. Vorn sah Rennie ihr Haus und die Scheune auftauchen. In sechzig Sekunden wären sie beim Zaun. Allmählich sollte sie den Wallach abbremsen, damit sie ihn rechtzeitig zum Stehen bringen konnte, um abzusteigen und das Gatter zu öffnen.
    Doch sie wollte das Rennen nicht verloren geben. Seit Lozadas Anruf fühlte sie sich verängstigt und verletzlich. Sie musste sich beweisen, dass sie vor niemandem Angst hatte und dass nichts sie verletzen konnte. Dass sie nie wieder verletzt werden konnte.
    Außerdem konnte sie ihr Pferd kaum um den so hart erkämpften Sieg betrügen. »Traust du dich?« Er schien sie zu verstehen. Er beschleunigte ein letztes Mal, kaum merklich, doch sie spürte es unter ihren Beinmuskeln. »Also los. Dann packen wir’s.«
    Ihr Herz galoppierte im Takt seiner Hufschläge. Die Gefahr jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Noch einmal krallte sie sich fester in seine Mähne. Sie

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