Crush Gier
wildes Ding? Und sie hatte viele Männer?«
»Alle beide behaupten, dass Rennie heiÃer war als ein Waffeleisen.«
»Der Klatsch könnte natürlich übertrieben sein. Wenn ein Mädchen erst einmal einen schlechten Ruf weghat, kann er nur noch schlechter werden.«
»Das hat Gus auch zugestanden.«
»Jedenfalls passt dieses Bild ganz und gar nicht zu der Dr. Newton, wie wir sie heute kennen.«
»Nicht im Entferntesten.«
»Was ist nur los mit dieser Frau?«, fragte Oren frustriert. »Was an ihr ist echt, und was ist nur Pose? Könnte die echte Rennie Newton bitte kurz mal aufstehen?«
Dazu hatte Wick nichts zu sagen. Er fühlte sich noch hilfloser als Oren. SchlieÃlich hatte er eine Abfuhr kassiert, die er immer noch nicht verdaut hatte. Wer flirtende Männer so gut abblitzen lassen konnte, musste reichlich Ãbung haben, und das passte ganz und gar nicht zu dem, was er heute gehört hatte.
Oren sagte: »Crystal war aber nicht so mitteilungsfreudig, dass sie dir Einzelheiten über den Mord verraten hätte?«
»Welchen Mord?«
»Sie hat einen Mann umgebracht, Wick.«
»Wir wissen doch gar nicht, ob es Mord war. Es könnte ja auch ein Jagdunfall, ein Querschläger beim Tennis, ein ungeschicktes Bootsmanöver gewesen sein oder â«
»Oder sie hat den armen Kerl schlicht zu Tode gefickt. Hast du dich bei den Kollegen vor Ort erkundigt?«
»Ich habe keine Marke, also konnte ich wohl schlecht auf der Wache antanzen und mich nach einem Todesfall erkundigen, ohne auch nur zu wissen, um was für ein Verbrechen es sich handelt  â wenn es denn eines war. Ich weià ja nicht mal, wie das Opfer hieà oder wann es passiert ist.«
»Und die Zeitungsarchive?«
»Heute ist Sonntag. In der Telefonzentrale hockte ein einsames High-School-Kid als Babysitter, die Redaktion selbst war geschlossen. Dito bei allen öffentlichen Ãmtern und auf dem Gericht.«
»Die Bücherei?«
»Wegen Renovierung geschlossen. Die Ausleihe findet zurzeit im Büchermobil an der Crockett Street statt, aber die Rechercheabteilung wurde nicht mit ausgelagert.«
Oren seufzte frustriert.
»Crystal konnte ich auch nicht weiter ausquetschen«, fuhr Wick fort. »Kaum hatte sie die Bombe hochgehen lassen, da kam das Baseball-Team von Dalton reingestampft, während mir immer noch der Kopf schwirrte. Die Burschen kamen direkt vom Training, verschwitzt und durstig, und wollten Bier und Burger. Crystal hatte alle Hände voll zu tun.
AuÃerdem wäre sie vielleicht misstrauisch geworden und verstummt, wenn ich mich noch eingehender nach einem Mädchen erkundigt hätte, das ich angeblich vor Jahren flüchtig gekannt habe. Mein Instinkt sagt mir, dass sie mich nicht dermaÃen in ihr Herz geschlossen hätte, wenn sie gewusst hätte, dass ich ein Cop bin.«
»Du bist kein Cop.«
»Richtig. Genau das habe ich gemeint.«
»Und was ist mit diesem Alten? Diesem Gus? Hatte der noch irgendwas beizutragen?«
»Der hat sich da schon mit einer Art Klon von sich selbst über die guten alten Zeiten des Rodeo-Zirkus unterhalten. Da konnte ich mich schlecht einmischen und ihm noch mehr Fragen stellen.«
»Vielleicht hast du dich nur vor den Antworten gefürchtet.«
»Was soll das heiÃen?«
»Gar nichts.«
Diesmal war Wick an der Reihe, lautlos bis zehn zu zählen. Während der letzten Tage hatte Oren regelmäÃig kleine Häppchen ausgeworfen, um ihn zu ködern. Wick hatte sie noch jedes Mal erkannt und sich geweigert anzubeiÃen. Oren wollte herausfinden, ob er Rennie Newton attraktiv fand, ganz ungeachtet ihrer möglichen Verwicklung in einen Mordfall. Es war kein Thema, das Wick mit ihm diskutieren oder über das er auch nur genauer nachdenken wollte.
»Ich habe versucht, noch mehr rauszukriegen, Oren. Ich bin kreuz und quer durch Dalton gefahren, mal sehen, ob ich was sehe, aber das war für die Katz. Sobald ich wieder zurück bin, gehe ich online und forsche da weiter, aber ich habe meinen Laptop nicht mit â«
»Schon kapiert, schon kapiert«, fiel ihm Oren ins Wort. »Du hast getan, was du konntest.«
»Danke.«
Nach langem Schweigen fragte Oren: »Und was meinst du?«
»Wozu?«
»Zu ihr, Wick. Verflucht noch mal! Ãber wen sprechen wir denn die ganze Zeit?«
»Ach, ScheiÃe, ich weià einfach
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