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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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auffiel, wie dicht sie nebeneinander standen. Sie duckte sich unter dem Kopf des Wallachs durch und stellte sich auf die andere Seite des Tieres. Wick folgte ihr unbeirrt. »Hat dieses sprechende Wundertier auch einen Namen?«
    Â»Beade.«
    Â»Ungewöhnlich. Hat das etwas zu bedeuten?«
    Â»Mir gefiel einfach der Klang.«
    Â»Sie verlieren nicht viele Worte, wie?«
    Â»Nein.« Dann sah sie ihn an. »Und Sie stellen viele Fragen.«
    Â»Ich bin eben ein neugieriger Mensch. Lassen Sie Beade oft galoppieren?«

    Â»Nur wenn er von einem Pick-up herausgefordert wird.«
    Daraufhin machte sie ein paar Schritte von ihm weg, sah aber über die Schulter zu ihm zurück, was in seinen Augen schon fast an einen Flirtversuch grenzte. Oder aber sie meinte es todernst, und das mit dem Flirtversuch war reine Einbildung, weil sie so enge Jeans trug und der lange, blonde Zopf so verführerisch über ihren Rücken baumelte, während der Ansatz oben unter dem Cowboyhut aus Stroh verschwand, den er im Laufschritt aus über einer Meile Entfernung geholt hatte. Vielleicht war das mit dem Flirten einfach nur Wunschdenken.
    Nachdem alle Futterkrippen gefüllt waren und sie sich von jedem Pferd verabschiedet hatte, ging sie ihm voran vom Stall zum Haus. An der Tür entschuldigte sie sich.
    Â»Sie können so lange auf der Hollywoodschaukel warten.«
    Â»Genau das hatte ich vor.« Statt sich daran zu stören, dass sie ihn nicht ins Haus gebeten hatte, ließ er sich auf die Schaukel fallen und schubste sie mit den Füßen an. »Lassen Sie sich Zeit.«
    Â»Falls Toby auftaucht, sagen Sie ihm, dass ich gleich rauskomme.«
    Â»Toby?«
    Aber sie war schon im Haus verschwunden, und so blieb Toby ein Mysterium, bis wenig später ein Mann in einem klapprigen Pick-up angefahren kam. Er kletterte aus der Kabine, blieb stehen und starrte Wick erst ausgiebig an, ehe er die Stufen zur Veranda heraufkam. Wick wäre nicht überrascht gewesen, wenn er die Sporen klirren gehört hätte.
    Der Neuankömmling war groß und dickbäuchig. Graue Haare ringelten sich unter seinem schweißfleckigen Stetson hervor. Als er die Sonnenbrille absetzte, fühlte sich Wick von seinen tief liegenden Augen an die schurkischen Sheriffs in alten Westernfilmen erinnert. Er unterdrückte den Impuls, »Howdy, Marshal« zu sagen. Irgendwie hatte er nicht den Eindruck, dass Toby das witzig finden würde.

    Â»Wo ist Rennie?«
    Keine besonders herzliche Begrüßung, wie? »Drinnen. Falls Sie Toby sind, sollen Sie draußen warten, sie kommt gleich wieder raus.«
    Der Unbekannte setzte sich auf das Verandageländer, legte einen Lucchese-Stiefel in Größe 46 – ohne Sporen – auf das andere Knie und starrte Wick unverhohlen an.
    Â»Schöner Tag«, versuchte Wick Konversation zu betreiben.
    Â»Wenn Sie meinen.«
    Na schön, Toby konnte ihn nicht ausstehen. Warum?
    Nach langem Schweigen, das nur vom Quietschen der Schaukelkette unterbrochen wurde, fragte der Alte: »Sind Sie aus der Gegend?«
    Â»Fort Worth.«
    Er schnaubte, als hätte Wick geantwortet: »Ich komme aus Sodom, direkt an der Grenze zu Gomorrah.«
    Â»Hallo, Toby.« Rennie tauchte aus dem Haus auf und trat zu ihnen auf die Veranda.
    Toby sprang auf und riss den Hut vom Kopf. »Rennie.«
    Â»Wie geht es Ihnen?«
    Â»Gut, gut. War alles zu Ihrer Zufriedenheit?«
    Â»Das fragen Sie jedes Mal, wenn ich rauskomme, und jedes Mal gebe ich die gleiche Antwort. Alles perfekt.« Das Lächeln, das sie ihm schenkte, hätte einen eifersüchtigen Mann zum Mörder machen können. Wick wollte lieber nicht wissen, was für ein Funke das war, den dieses Lächeln in seiner Brust entfachte. »Sie haben Mr. Threadgill kennen gelernt?«
    Â»So weit waren wir noch nicht gekommen.« Wick stand auf, streckte die Hand aus und nannte seinen Namen.
    Â»Toby Robbins.« Er schien nur ungern Hände zu schütteln, aber er tat es. Seine Hand fühlte sich noch rauer an als die von Gus. Auf der Handfläche standen die Schwielen hervor wie Stacheln.
    Â»Toby gehört die Nachbarranch«, erklärte Rennie. »Er kümmert
sich um meine Pferde. Manchmal schaffe ich es eine ganze Woche oder länger nicht herzukommen.«
    Â»Da kann sich Rennie glücklich schätzen, hier draußen jemanden wie Sie zu haben.«
    Ohne auf seine Bemerkung einzugehen,

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