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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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verschätzt. Vielleicht kam sie auch dieses Mal damit durch? Immerhin war es einen Versuch wert, und wenn sie nur diesem Kontrollfreak damit zeigen konnte, dass er sich besser nicht mit ihr anlegen sollte. Sie schob die Hand unter Lincs Arm. »Na gut, dann nehmen wir den Ring, Schatz.« Unschuldig strahlte sie zu ihm auf. »Aber wenn ich achtzehn bin, kriege ich dann den anderen? Bitte, bitte!«, bettelte sie mit einem koketten Augenaufschlag.
    Der Verkäufer zog die Augenbrauen noch weiter zusammen, und Linc schaute verdattert drein.
    Strahlend sah Daisy zum Mitarbeiter. »Er ist so gut zu mir. Ich verstehe gar nicht, warum Mami und Papi ihn nicht mögen.«
    Angewidert schüttelte der Mann den Kopf und wandte sich ab, um den Preis in die Kasse einzutippen.
    Daisy erwiderte Lincs Blick, so unschuldig sie konnte.
    Er war alles andere als begeistert. »Hör zu, Püppchen, du siehst vielleicht niedlich aus, aber du gehst niemals als Achtzehnjährige durch. Hör auf, Ärger zu machen.«
    Sonnig lächelte Daisy ihn an. »Das war noch gar nichts. Der Typ glaubt, ich wäre minderjährig. Du Perverser.«
    »Ein Teil der Abmachung ist, dass du dich an die Regeln hältst.« Wütend starrte Linc sie an.
    »In Prescott«, konterte Daisy. »Noch sind wir nicht in Prescott.«
    Zurück beim Auto hielt Linc ihr die Tür auf und kontrollierte stirnrunzelnd seine Armbanduhr. Offensichtlich hinkten sie jetzt schon seinem Zeitplan hinterher. Daisy knirschte mit den Zähnen. Sie verabscheute Zeitpläne, weil sie nichts als Stress und ein schlechtes Gewissen bedeuteten - zwei ihrer meistgehassten Dinge. Linc machte es nicht besser, als er zu ihr ins Auto stieg und sagte: »Können wir ein Kleid kaufen, ohne dass du wieder unter Realitätsverlust leidest?«
    Daisy hielt seinem Blick stand. »Man kann nie wissen.«
    »Das hasse ich an der ganzen Aktion«, murmelte Linc, während er den ersten Gang einlegte.
    Für den Kleiderkauf brauchten sie exakt fünfzehn Minuten. Daisy schleppte Linc in einen Secondhandladen, wo sie ein kunstseidenes weißes Kleid vom Schlussverkaufständer aus der hintersten Ecke des Ladens hervorzog. Während sie auf Linc zuging, beobachtete sie, wie er das Geschäft inspizierte. »Nein«, wehrte er ab, als er bemerkte, dass alles in dem Laden gebraucht war.
    Aber darauf war sie vorbereitet. Obwohl sie erst ein paar kurze Stunden mit ihm zugebracht hatte, erschien er ihr jetzt schon so lesbar wie ein offenes Buch.
    »Glaub mir«, sagte sie. »Das habe ich mal anprobiert und wieder zurückgehängt, weil ich darin aussehe wie eine verblödete Jungfrau. Es wird wunderbar zu dem Ring passen.« Voller Verachtung musterte sie ihn. »Und alle deine Fantasien erfüllen, Daddy.«
    Die Verkäuferin blickte angeekelt und zugleich interessiert zu Linc herüber.
    »Hör auf«, protestierte er und kaufte das Kleid, ganz wie Daisy vermutete hatte, nur um so schnell wie möglich aus dem Laden herauszukommen.
    Von dort gingen sie zum Lunch in einen Feinkostladen in Collegenähe. Daisy saß Linc gegenüber und sah ihm beim Verspeisen seines Sandwichs zu, entnervt von allem, wofür er stand - einschließlich weißer Kleider und Blümchenringe. »Also, erzähl mir, was ich wissen muss, um deine Verlobte zu sein. Wie warst du als Kind? Wo bist du aufgewachsen?«
    Jn einem kleinen Ort in Ohio. Sidney.« Hingebungsvoll biss Linc in sein Corned-Beef-Sandwich. Plötzlich erinnerte Daisy sich an Julias Bericht, wie enthusiastisch er im Bett war. Schluss damit! schalt sie sich selbst. Denk an sein Auto. »Sidney wer?«
    Linc schüttelte den Kopf und schluckte. »Nein, so heißt die Stadt. Wir waren die ›Sidney Yellow Jackets‹. Ich habe immer noch das Rugbytrikot, falls du es anziehen willst. Das würde Crawford großartig finden.«
    Daisy zog die Augenbrauen zusammen. »›Yellow Jackets‹ wie ›gelbe Jacken‹? Wie Bienen?«
    Er nickte. »Schwarz und Gelb waren unsere Farben.«
    Ungläubig starrte Daisy ihn an, während er weiter sein Sandwich verspeiste. »Die Killerbienen von Sidney, Ohio?«
    »Hey, immerhin hatte ich ein Sportstipendium«, gab er unbeirrt zurück.
    Kopfschüttelnd nahm sie ihr eigenes Sandwich in die Hand. Sie hatte Truthahn auf Sauerteigbrot bestellt, was viel gesünder war als Lincs Corned Beef, das bestimmt locker seinen Fettbedarf für die ganze Woche deckte. Trotzdem sah ihr Brot neben seinem kein bisschen langweiliger aus. »Mein Mann, die Killerbiene«, murmelte sie vor sich hin und dachte schlechte Gedanken

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