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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich. »Moment mal. Wie hast du es überhaupt angestellt, mir zu folgen?«
    »Du hast versucht, Kontakt zur Ehrwürdigen Mutter aufzunehmen. Dieses Krankenhaus steht in einer Beziehung zu dem Fall.«
    »Aber wie konntest du das wissen? Warum tauchst du gerade jetzt hier auf?«
    Cole schien zu einem Entschluss zu kommen. »Da ich verzweifelt versuche, dein Vertrauen zu gewinnen, muss ich wohl offen mit dir reden. Ich habe ein Ortungsgerät in deinem Auto angebracht.«
    »Was? Das ist doch wohl ein Scherz, Cole – du hast nicht wirklich …« Sie war kaum fähig zu sprechen. »Aber das ist … das ist wie Stalking. Du kannst nicht einfach daherkommen und … und in meine Privatsphäre eindringen …«
    »Während du Hausfriedensbruch begehst?«
    »Versuch nicht, den Spieß umzudrehen.«
    Er lachte. »Komm, nichts wie raus hier.« Er legte ihr einen Arm um die Schultern.
    Eve versuchte, sich ihre Empörung zu bewahren. Das war viel besser als Dankbarkeit … oder Angst. »Glaub nicht, du könntest dich so leicht rausreden«, sagte sie. »Hm, komm mal mit, ich muss dir etwas zeigen.« Im Licht der Taschenlampe führte sie ihn zu der Ecke, in der auf dem Schlafsack die Puppe Charlotte lag.
    Ungläubig starrte er darauf. »Was zum Teufel ist das?«
    »Eine Botschaft, nehme ich an. Und gerade als ich es entdeckt hatte und von hier verschwinden wollte, hat mein Handy geklingelt. Er hat es wieder gesagt
: Er ist frei.
Fast als hätte er gewusst, dass ich Charlotte gefunden hatte.«
    »Charlotte?«
    »So habe ich sie genannt. Meine Großmutter hat sie für mich genäht, als ich klein war. Ich dachte, sie steckte zu Hause in irgendeiner Truhe. Nana hat darauf bestanden, dass ich sie für meine Tochter aufbewahre, falls ich je eine haben sollte. Ich hatte diese Puppe seit einer Ewigkeit nicht mehr angesehen.«
    »Bist du wirklich sicher, dass es dieselbe Puppe ist?«
    »O ja. Charlotte ist unverwechselbar.«
    Cole ließ sich auf ein Knie nieder, hob die Puppe unter Zuhilfenahme eines Lappens, den er neben dem Schlafsack fand, auf und betrachtete sie. Dabei bemerkte er die Botschaft, die auf ihrem Körper geschrieben stand. »Dein Name.«
    Eve nickte und wandte den Blick von der geschundenen Puppe ab.
    »Wer könnte von diesem Dachboden wissen?«
    »Ich … ich weiß nicht … Ein paar von den Jugendlichen vielleicht, die hier gelebt haben, und vermutlich wussten auch die Nonnen, was hier vor sich ging. Sogar mein Dad bekam Wind davon und tobte geradezu, sehr zur Freude meiner Brüder.«
    »Sie wussten also auch davon?«
    »Sie haben es irgendwann erfahren, ja … Und, nun ja, ich habe diesen Kram hier oben zurückgelassen. Jeder, der im Lauf der letzten zwanzig Jahre auf dem Dachboden war, konnte sich denken, dass ich hier gewesen war. Ich glaube, da waren auch Bücher, in denen mein Name stand, und – o Gott, vielleicht sogar ein Tagebuch.« Sie richtete den Lichtstrahl auf die Stelle unter dem Fenster, wo ein paar alte Comics und Taschenbücher lagen. »Da ist mein Spanisch-Wörterbuch.«
    Cole hob das Buch auf. Im Deckel stand in mädchenhafter Handschrift der Name Eve Renner.
    »Und wie hat er dich auf den Dachboden gelockt?«
    »Ich weiß es nicht. Ich wusste vorher nicht einmal, ob ich überhaupt hierherkommen würde. Wenn Schwester Rebecca mich heute Nachmittag empfangen hätte, wäre ich danach wahrscheinlich gleich wieder nach Hause gefahren.«
    Coles Gesichtsausdruck wurde noch finsterer. »Ich frage mich, ob er vorhatte, dich hierherzubringen.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Eve. Dann verstand sie, und eine Gänsehaut lief ihr über den Rücken.
    »Dass er dich womöglich entführen wollte.«
    »Gott, nein … Sag so etwas nicht.«
    »Okay, dann nicht.« Er stand auf. Ein Muskel in seiner Wange zuckte. »Aber von jetzt an lasse ich dich nicht mehr aus den Augen. Ich werde an dir kleben wie eine Klette.«
    »Willst du etwa den Beschützer spielen?«
    »Entweder ich oder die Polizei.« Er war finster entschlossen.
    »Nicht die Polizei«, wehrte Eve hastig ab.
    »Gut, die Polizei also nicht.«
    »Aber … wir müssen das hier melden.«
    Ausnahmsweise widersprach Cole nicht. »So bald wie möglich. Gehen wir.«
    »Nehmen wir die Puppe mit?«, fragte sie.
    Er zögerte kurz und schüttelte dann den Kopf. »Nein, ich denke, wir sollten hier nichts verändern. Die Polizei soll alles genau so sehen, wie wir es vorgefunden haben.«
    »Gut.« Eve nahm ihm Charlotte ab und legte die Puppe bäuchlings auf den

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