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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schlafsack. Sie hatte ein mulmiges Gefühl dabei, mit einem derart perversen Akt auch nur im Entferntesten in Verbindung zu stehen. Dann ging sie voran die morsche Wendeltreppe hinunter. »Weißt du, ich hätte eben fast einen Herzanfall bekommen. Du hast mich höllisch erschreckt.« Sie schloss die Tür zum Dachboden wieder ab und trat aus der Wäschekammer. »Ich habe durch ein Guckloch in Faiths Zimmer geschaut, und da sah ich deinen Schatten vorbeihuschen. Ich hätte fast den Verstand verloren.«
    »Was sagst du da?«
    »Ich habe mich ohnehin entsetzlich gegruselt, schon bevor ich Charlotte gefunden hatte. Und dann sah ich dich in Zimmer 307 .«
    »In Zimmer 307 ?« Er wies auf die geschlossene Tür. »Aber ich war gar nicht dort drin.«
    »Doch … Du musst doch dort gewesen sein.«
    »Nein.« Er war todernst, zog die Augenbrauen zusammen und presste die Lippen aufeinander. »Gleich als ich die Treppe heraufkam, habe ich jemanden über mir gehört, die offene Tür der Wäschekammer gesehen und bin auf den Dachboden gestiegen.«
    »Aber ich habe dich gesehen«, beharrte Eve. »Ich weiß genau, dass es in Zimmer 307 war, denn ich sah deinen Schatten über diesen grausigen Fleck auf dem Boden fallen.«
    »Ich schwöre dir, Eve, das war ich nicht.«
    Ihr Magen krampfte sich zusammen, Cole jedoch, der Idiot, ging geradewegs auf die Tür zu Zimmer 307 zu.
    »Warte!«, rief sie. Im Geiste sah sie vor sich, wie der Mörder ihres Vaters mit gezücktem Messer hinter der Tür stand und nur auf die Gelegenheit wartete, Cole die Kehle durchzuschneiden. »Nicht!«
    Ohne sie zu beachten, öffnete er die Tür und trat ins Zimmer.
    »Cole!« Sie wollte ihm nacheilen, stolperte jedoch über eine lose Sockelleiste und stürzte. Dabei fiel ihr die Taschenlampe aus der Hand. Eve schlug hart auf, und ein scharfer Schmerz zuckte durch ihre Schulter. Sie stieß einen Schrei aus. Im nächsten Moment war Cole bei ihr.
    »Eve! Alles in Ordnung?« Zärtlich berührte seine Hand ihren Rücken.
    NEIN! »Ich glaube schon«, flüsterte sie, doch ihr schossen Tränen in die Augen, denn ihre Schulter und ihr Arm taten höllisch weh. Mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte sie sich aufzurappeln.
    »Komm. Lass dir helfen.«
    »Meine Taschenlampe«, sagte sie matt.
    Cole holte die Lampe und steckte sie in den Rucksack. Dann hob er Eve im schwachen Licht, das durch die wenigen erhaltenen Fensterscheiben fiel, behutsam auf und trug sie zwei Treppen hinunter. Ihr blieb nichts anderes übrig, als den unverletzten Arm um seinen Nacken zu legen, um das Gleichgewicht zu halten.
    »Mir fehlt nichts«, behauptete sie.
    Das Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, sagte er ironisch: »Nein, bestimmt nicht.«
    Eve kam sich entsetzlich albern vor. Ja, ihre Schulter schmerzte, aber sie war durchaus in der Lage, ohne Hilfe zu gehen. »Es war also niemand in Faiths Zimmer?«
    »Nein.«
    »Nun, ich war vorhin dort, und als ich gegangen bin, habe ich die Tür offen gelassen. Wenn du sie nicht geschlossen hast, dann war noch jemand anders hier.«
    Cole fluchte leise. Im Erdgeschoss stellte er Eve auf die Füße und öffnete die Eingangstür. Bevor er versuchen konnte, sie wieder auf die Arme zu nehmen, hielt sie den schmerzenden Arm mit der gesunden Hand fest und ging nach draußen, wo die Sonne sich bereits dem Horizont näherte und die Luft inzwischen ein wenig kühler war.
    Eve hatte das Gefühl, endlich wieder atmen zu können.
    Cole machte ihr aus dem Riemen ihres Rucksacks eine Schlinge für den verletzten Arm und stützte sie. Gemeinsam verließen sie das Gelände auf demselben Weg, auf dem sie gekommen waren: durch den Wald und am Zaun entlang bis zum Friedhof.
    Eve hätte unmöglich noch einmal über den Zaun klettern können, doch Cole half ihr durch das Loch im Maschendraht, durch das er selbst eingedrungen war. Der Zaun war an dieser Stelle so altersschwach, dass er ihn hatte eintreten können. Jetzt bog er den Draht zurück, so dass Eve hindurchsteigen konnte. Inzwischen hatte sich in ihrer Schulter ein pochender Schmerz festgesetzt.
    »Ich fahre«, sagte Cole, dessen Jeep am Friedhofstor neben Eves Wagen stand, doch sie schüttelte den Kopf.
    »Dann müssen wir noch einmal herkommen und deinen Wagen abholen.«
    »Nicht wir,
ich.
Ich lasse mich von Deeds herfahren.«
    »Oh, da wird er sich aber freuen.« Sie bewegte den Arm und schnappte nach Luft, als ein rasender Schmerz durch ihre Schulter fuhr.
    »Es wird ihm nichts

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