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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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bedeuten, aber wenn du die Tätowierung auf Faith Chastains Kopf rückwärts liest, kommt auch das Gleiche heraus wie vorwärts.«
    Montoya betrachtete die Buchstaben, und sein überlegenes Lächeln erstarb.
    Bentz legte seine Notizen auf den Schreibtisch und stand auf.
    »Himmel, tatsächlich.« Montoya kniff die Augen zusammen. »Na schön, aber was schließen wir daraus? Es kann ebenso gut Zufall sein. Faith wurde schließlich schon vor mehr als zwei Jahrzehnten tätowiert.«
    »Ich dachte, du glaubst nicht an Zufälle.«
    »Nein, aber …«
    »Es ist nur so eine Überlegung. Hat wahrscheinlich gar nichts zu bedeuten.«
    »Für dich ist es aber immerhin bedeutsam genug, um es zur Sprache zu bringen.« Montoya lehnte sich mit der Hüfte an Bentz’ Schreibtisch und wartete offenbar auf eine Erklärung.
    »Ich denke einfach, wir sollten es im Hinterkopf behalten«, sagte Bentz, doch insgeheim hatte er das Gefühl, eine Spur gefunden zu haben. Womöglich eine wichtige Spur. Auch wenn er sich noch nicht recht im Klaren darüber war, worauf das Ganze hinauslief. Er ließ seinen Bleistift auf den Tisch fallen und sagte: »Ich muss los.«
    »Schätze, du hast heute Abend Glück«, bemerkte Montoya mit einem unverhohlen anzüglichen Grinsen.
    »Ich habe immer Glück.«
    »Ein fetter alter Sack wie du? Ha.«
    Bentz lachte wider Willen. Während die beiden Detectives das Büro verließen, versuchte er das Gefühl abzuschütteln, dass er in Bezug auf Faith Chastain etwas Wichtiges übersah. Es musste einen Grund dafür geben, dass sie vor über zwanzig Jahren tätowiert worden war. Und diesen Grund musste er herausfinden.

[home]
    25.
    H ier wohnst du?« Eve musterte das kleine Haus an der schlecht beleuchteten Straße. »Renovierungsbedürftig« war die Untertreibung des Jahres, und verglichen mit dem geräumigen, von italienischer Architektur inspirierten Haus, das Cole bis vor ein paar Monaten besessen hatte, war es eine schäbige Hütte. Kaum mehr als ein Notbehelf.
    »Tja, ich habe es wahrhaftig weit gebracht«, bemerkte Cole mit einem flüchtigen Lächeln. Er hatte auf dem Weg zum Restaurant zu Hause haltgemacht, um schnell zu duschen und etwas Kleidung und was er sonst noch brauchte zusammenzupacken. Es war wirklich seltsam: Während all der Zeit, als sie bereits von Heirat sprachen, hatten sie nie zusammengewohnt, höchstens hatte einer mal beim anderen übernachtet. Doch jetzt zog Cole, zumindest vorübergehend, bei Eve ein, und es erschien ihr ganz richtig so.
    Eine krasse Kehrtwendung, nachdem du ihm noch vor ein paar Tagen einen Mord zugetraut hast.
    »Alles klar?« In Khakihose und einem Oberhemd mit offenem Kragen und aufgekrempelten Ärmeln kam Cole aus dem Schlafzimmer. »Meine Garderobe ist etwas spärlich«, gestand er, als er bemerkte, wie sie ihn musterte. »Eigentlich habe ich tonnenweise Anzüge, aber ich weiß nicht recht, wo. Vielleicht hat Deeds sie auch verkauft. Ich habe jedenfalls keine Ahnung, wo sie sonst geblieben sein könnten …« Er breitete die Arme aus und zuckte die Achseln. »Tja, du wirst also mit dem vorliebnehmen müssen, was du hier vor dir siehst.«
    »Gefällt mir«, gab sie zu, schmiegte sich in seine Arme und küsste ihn leidenschaftlich.
    »Vorsicht, Schatz, wenn du so weitermachst, kommen wir nie zu diesen Schlammkäfern.«
    »Die lasse ich mir aber nicht entgehen.« Sie küsste ihn noch einmal, nahm seine Hand und zog ihn auf die schmale Zufahrt hinaus, wo sein Jeep stand. In der Nähe lungerten Jugendliche herum, iPod-Stöpsel in den Ohren, und übten Sprünge mit dem Skateboard. Ein älterer Mann saß rauchend auf der Treppe eines Mietshauses, und in einer Garage ein paar Häuser weiter bastelten ein paar Männer in den Zwanzigern noch immer an einem Auto herum.
    An der nächsten Straßenecke leuchtete flackernd das grüne Neon-Reklameschild einer Bar. Weiter südlich, jenseits von Straßen und alten Häusern, floss der Mississippi träge dem Golf von Mexiko zu. Der Abend war klar, und Eve entdeckte ein paar Sterne. Sie stieg in Coles Jeep ein und ließ sich von ihm ins French Quarter fahren. Er fand einen Parkplatz drei Blocks vom Chez Michelle entfernt und führte Eve zum Restaurant, dessen gemütlicher holzvertäfelter Gastraum gedrängt voll war. Der Duft von Tomatensoße, Cayenne-Pfeffer und Sassafras ließ ihr bereits an der Tür das Wasser im Mund zusammenlaufen.
    Eine freundliche Kellnerin führte sie an einer offenen Küche vorbei, in der weißgekleidete Köche

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