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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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und immer wieder wurde Eve über ihren Vater ausgefragt. Die Polizei deutete an, er habe womöglich nicht nur ein Alkoholproblem gehabt, sondern auch selbstverschriebene Medikamente genommen. Sie hatten nach ihrer Kindheit gefragt, nach Roy und ihrer Beziehung zu ihm. Sie wollten wissen, welche Namen sie auf den verschwundenen Akten gelesen hatte und ob sie sich an irgendjemanden von der Liste, die sie aufgestellt hatte, erinnern könne. Dann kamen sie auf ihr Sexualleben zu sprechen, führten wieder einmal den Unbekannten an, dessen Sperma in ihrer Vagina nachgewiesen wurde und mit dem sie demnach zusammen gewesen sein musste, nachdem sie wenige Stunden zuvor noch mit Cole geschlafen hatte.
    Das Verhör hatte sie erschöpft. Sie war getrennt von Cole vernommen worden, und auch er war unerbittlich befragt worden. Irgendwann hatte er sich sogar erkundigt, ob er seinen Anwalt rufen müsse.
    Eve hatte auch Van und Kyle auf dem Revier gesehen, jedoch nicht mit ihnen gesprochen. Sie wurden ebenfalls verhört.
    Als die Polizisten überzeugt waren, dass Eve und Cole nichts mehr zu sagen hatten, ließ man sie endlich gehen. Eve hatte Cole zu seinem Jeep gefahren, und bei ihr zu Hause hatten sie sich dann wiedergetroffen. Zu dem Zeitpunkt war Eve völlig ausgelaugt.
    Als sie schließlich zu Bett ging, war es bereits später Nachmittag. Jetzt war es nach acht Uhr abends, und ihr Magen knurrte vor Hunger, was sie als gutes Zeichen wertete.
    Sie ging ins Erdgeschoss hinunter, wo Licht brannte und Cole am Küchentisch saß, den Kopf über ein paar gelbe Blätter von einem Block gebeugt, den er irgendwo gefunden hatte. Als er ihre Schritte hörte, hob er den Blick, und ein Lächeln umspielte seine Lippen. »Ah, sieh an, Dornröschen ist aufgewacht«, sagte er zu Samson, dem Verräter, der sich zufrieden auf seinem Schoß zusammengerollt hatte.
    Eve sah sich flüchtig im Spiegel und schauderte. »Und welch ein hässliches Dornröschen!«
    Er lachte und schob seinen Stuhl zurück. Die Katze sprang zu Boden. »Aber nein.«
    »Doch, doch«, widersprach sie kläglich und fuhr sich verlegen durch ihr kurzes Haar. Es war fettig und wirr, und das bisschen Mascara, das sie am Morgen aufgetragen hatte, war unter ihren Augen verschmiert. Ihr Lippenstift war abgewischt, ihre Kleider waren verknittert, und sie trug immer noch den Arm in der Schlinge. Alles in allem sah sie furchtbar aus.
    Cole winkte sie zu sich heran und klopfte auf seinen Schoß. »Setz dich und sieh dir das an. Ich war fleißig, während du deinen …
Schönheits
schlaf nachgeholt hast.«
    Sie stöhnte und ließ sich auf seinem Schoß nieder. Cole legte einen Arm um ihre Taille.
    »Das könnte gefährlich werden«, warnte sie.
    »Darum geht’s ja gerade.« Er gab ihr einen Kuss auf den Nacken und zeigte dann auf die Blätter, die ausgebreitet vor ihm lagen. »Aber nicht jetzt. Hier, sieh mal, was ich herausgefunden habe …«
    Er erklärte ihr, dass er zu jedem der kürzlich ermordeten Opfer ein Datenblatt angelegt habe, in der Hoffnung, ein System zu erkennen. Immer, wenn er einen Punkt ausgemacht hatte, der auf mehr als eines der Opfer zutraf, hatte er diese Information gekennzeichnet und auf einem gesonderten Blatt aufgelistet, einschließlich der Namen aller Opfer, auf die sie sich bezog. »Zum Beispiel waren Schwester Rebecca und Schwester Vivian beide Nonnen, das verband also die zwei, aber sonst war – soviel ich weiß – keiner der Ermordeten Mitglied eines Ordens. Die Gemeinsamkeit betrifft also nur die zwei.« Er hatte es auf dem betreffenden Blatt notiert. »Und diese Personen haben in der psychiatrischen Anstalt gearbeitet: dein Vater und die beiden Nonnen. Roy nicht, allerdings war sein Vater dort angestellt. Deshalb habe ich seinen Namen mit einem Fragezeichen versehen. Die Verbindung zur Klinik ist offenbar weiter gefasst, sie betrifft nicht nur die Mitarbeiter, sonst würde Roy nicht dazugehören.«
    »Aber alle stehen auf die eine oder andere Weise in einer Beziehung zum Krankenhaus?«, fragte Eve.
    »Ja, allerdings nicht zu Faith Chastain.« Er trommelte mit den Fingern auf die Tischkante. »Ich dachte, alle Ermordeten müssten irgendeine Verbindung zu ihr aufweisen, doch ich finde sie nicht. Roy kannte Faith gar nicht.«
    »Doch, sicher kannte er sie … zumindest vom Sehen. Er war nicht nur der Sohn des Hausmeisters. Später war er auch selbst Patient in der Klinik.«
    »Zur gleichen Zeit wie Faith?«
    »Das weiß ich nicht«, musste Eve

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