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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Nachrichten und in der Lokalzeitung gesehen hatte, dem »Drecksack«, den Montoya so gern des Mordes an Royal Kajak überführt und eingelocht hätte. Abby wusste über Cole Dennis Bescheid. Zumindest über seine negativen Seiten.
    Montoya musste sie aus den Augenwinkeln bemerkt haben, denn er drehte sich plötzlich um, und wenn Blicke hätten töten können, hätte sein düsteres Funkeln Abby auf der Stelle ins Jenseits befördert. »Entschuldigen Sie«, sagte sie und streckte die Hand aus. »Sie müssen Eve Renner sein. Ich bin Abby Chastain.«
     
    Der Retter sah aus dem Schatten zu.
    War so dicht an der Szene, wie er es wagen konnte.
    Die Polizei filmte jeden, der dem Tatort zu nahe kam, er musste also vorsichtig sein. Seine Kleidung und das Innere seines Pick-ups wiesen noch Blutspuren auf. Er durfte sich nicht erwischen lassen. Schließlich hatte er weitere Aufgaben zu erfüllen.
    Er sah sie im Lichtschein auf der Veranda.
    Klein, wunderschön, so stand sie dicht neben Cole Dennis, als eine andere Frau sich näherte, eine, die er nicht erkennen konnte, da sie ihm den Rücken zukehrte. Doch sie war nicht wichtig. Eve war diejenige, auf die es ankam.
    Einzig und allein Eve.
    Er biss die Zähne zusammen, als er sah, wie sie der Frau die Hand schüttelte, dann Dennis vertraulich am Arm berührte und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Dennis legte daraufhin tröstend einen Arm um ihre Schultern und zog sie noch enger an sich.
    Dem Retter wurde übel beim Anblick dieser zur Schau gestellten Zuneigung.
    Vor dem Polizisten.
    Vor
ihm.
    Vor Gott.
    Er wartete, rechnete fast damit, dass angesichts solcher Blasphemie die Stimme zu ihm sprach, um ihm, dem Retter, Anweisungen zu geben, wie er mit dieser Situation umzugehen hatte.
Bitte,
flehte er stumm,
lass mich zuerst ihn und dann Eve umbringen … wenn der rechte Zeitpunkt gekommen ist.
    Er wagte es nicht, um ein paar Minuten mit ihr allein zu beten – gerade genug Zeit, um mit ihr zu tun, was er sich so sehr wünschte, sie zu zwingen, ihn zu küssen, zu streicheln, zu lecken, wie sie vermutlich Cole Dennis leckte. Oh, er wusste, dass sie kopulierten, hatte es im Licht des Turmzimmers gesehen, hatte den Geruch von schmutzigem, widerwärtigem Sex
geatmet.
Der Wind hatte diesen Geruch zu ihm herübergetragen, mit dem Duft von frisch gemähtem Rasen und Magnolienblüten. Er stellte sich vor, was die beiden miteinander trieben, ließ seiner Phantasie freien Lauf.
    Dennis war es, der sie verführte.
    Dennis, der sie zur Sünde verlockte.
    Dennis, der ihr die Kleider vom Leib riss, diese makellosen Brüste entblößte, deren Brustwarzen danach schrien, dass man an ihnen saugte. Dennis, der in dreister Weise ihr Geschlecht berührte, sein Gesicht zwischen ihren Beinen barg. Dennis, der sie schmeckte, knabberte, biss, sie dann grob bestieg und hart in sie hineinstieß, bis sie vor Angst und Ekel keuchte, sich mit ihr in wilder, diabolischer Leidenschaft vereinigte, die sie zweifellos verabscheute und fürchtete.
    Der Akt war nicht nur eine Vergewaltigung ihres Körpers, sondern auch der Seele.
    Gott würde eine so gemeine Vereinigung niemals segnen.
    Durch Dennis’ Schuld war Eve eine Verworfene. Eine Hure. Eine Schlampe. Liebe hatte keinen Anteil an ihrem Geschlechtsakt, nur Lust.
    Die Liebe mit dem Retter dagegen würde rein sein. Von Gott bestimmt. Eine Möglichkeit, Eves Seele zu retten, bevor sie den ultimativen Preis für ihre Sünden bezahlte und dem Herrn selbst gegenübertrat.
    Schenke sie mir,
dachte er inbrünstig und vergaß für einen Moment, wie nahe er dem Tatort war, welches Risiko er einging, wenn er länger blieb.
Bitte, bitte, bitte schenke sie mir. Heute Nacht. Oh, es musste bald so weit sein!
Der Retter verzehrte sich nach ihr. Sein Glied war steinhart, sobald er sich ihren Körper nur vorstellte … Wenn Gott doch jetzt zu ihm spräche!
    Doch die Stimme erreichte ihn nur in seiner Hütte, wenn er auf dem Bett lag und an Eve dachte. Sonst drangen auch keine anderen Stimmen in sein Bewusstsein. Nicht einmal diese quälenden kleinen Stimmen; sie suchten ihn nur nachts heim, störten seinen Schlaf, nagten an seinem Verstand. Gott würde ihm jetzt also nicht antworten. Und dennoch betete er.
Bitte, Herr,
flehte er stumm und schlug hastig das Kreuz über der Brust.
Sprich zu mir, sag mir, was Du verlangst. Ich bin Dein Diener und möchte nach Deinem Willen handeln, lass mich nur wissen, was ich tun soll …
    »Hey, haben Sie mal Feuer?«, dröhnte eine Stimme

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