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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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neben ihm, und er sah erschrocken auf. Neben ihm stand ein Mann. Er war so in seine Phantasien und Gebete versunken gewesen, dass er ihn nicht kommen gehört hatte.
    Sein Herz schlug wie rasend, ihm brach am ganzen Körper der Schweiß aus, während er versuchte, seine Stimme wiederzufinden. Mit äußerster Willenskraft erreichte er, dass seine Erektion erschlaffte. Der Mann, ein Latino etwa Mitte der dreißig, eine Zigarette im Mundwinkel, schien nichts zu bemerken, wartete nur auf eine Antwort.
    Das Blut! Dieser idiotische Nachbar wird das Blut bemerken! Weg hier, sofort!
    Der Retter schüttelte den Kopf und wich zurück. Er durfte sich nicht sehen lassen. Niemand durfte seine Stimme hören.
    »Möchte wissen, was da unten los ist«, sagte der Kerl und wandte sich einem anderen Mann zu, der sich raschen Schrittes näherte.
    Der Retter machte sich beinahe in die Hose, als er sah, dass der Mann, der auf sie zukam, ein Cop war. In Uniform. Er sah ihn und den Latino direkt an. Groß, schwarz und furchtlos kam der Polizist heran.
    »Hey, Mann, haben Sie mal Feuer?«, fragte der blöde Nachbar den Uniformierten.
    Blitzschnell, bevor der Polizist sich sein Gesicht einprägen konnte, schlüpfte der Retter in eine Hecke und rannte flink über den unbeleuchteten Rasen. Er sah sich nicht um, ob einer der beiden Männer ihm folgte – der Polizist oder der Raucher –, sondern lief rasch und geräuschlos um Eve Renners Haus herum und rannte weiter durch Gärten und Gassen bis zum Parkplatz eines Restaurants, auf dem er seinen Pick-up abgestellt hatte.
    Schwer atmend und schweißgebadet erreichte er den Rand des Parkplatzes. Er nahm den metallischen Geruch des Blutes an seinen Kleidern wahr und schalt sich innerlich wegen seiner Unbesonnenheit.
    Als er einen Blick über die Schulter warf, bemerkte er eine Bewegung in den Büschen, die den Parkplatz begrenzten. Der Cop, ein verdammt sportlicher Typ, war ihm auf den Fersen.
    Nein!
Er war doch nicht so weit gekommen, um jetzt alles zu verlieren.
    Er sprintete zu seinem Pick-up, hörte ein scharfes »Hey!«, als er sich ans Steuer setzte und unter dem Sitz nach seiner Glock tastete.
    Es war zu spät, sich aus dieser misslichen Lage herauszureden; wenn er es versuchte, würde der Cop zumindest sein Kennzeichen notieren. Der Retter kurbelte das Fenster hinunter, und als der Polizist näher kam, sah er hinaus, die Hand an der Waffe, die er mit einem gekonnten Griff entsicherte. »Stimmt etwas nicht, Officer?«, fragte er.
    »Steigen Sie aus dem Wagen. Aber ganz langsam.« Der Polizist – sein Namensschild wies ihn als Officer L. J. Tiggs aus – hatte seine Waffe gezogen und zielte auf das offene Fenster. An seiner Schulter war ein Mikrofon befestigt. Jeden Moment würde Tiggs Verstärkung anfordern, sofern er es nicht längst getan hatte. »Zeigen Sie mir Ihre Hände«, befahl er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. »Los, die Hände hoch.«
    Der Retter gab vor, den Befehl zu befolgen. Er hob die linke Hand ein wenig schneller, riss dann plötzlich den rechten Arm hoch und feuerte auf Tiggs.
    Peng.
    Der Polizist brach zusammen.

[home]
    27.
    E ntschuldigen Sie, Sie müssen Eve Renner sein. Ich bin Abby Chastain.«
    Eve, die neben Cole stand, wandte sich um und sah eine sportliche Frau in den Dreißigern mit ausgestreckter Hand auf sich zukommen.
    Das ist also die Frau, die vielleicht meine Schwester ist. Die Verlobte von Detective Montoya,
dachte Eve, immer noch bemüht, das Grauen abzuschütteln, das von ihr Besitz ergriffen hatte.
    »Schön, Sie kennenzulernen«, sagte sie matt. Etwas anderes fiel ihr nicht ein. Sie ergriff die dargebotene Hand, wobei sie daran erinnert wurde, dass sie immer noch den Arm in der Schlinge trug.
    Die Frau, Abby, war sehr schön, und, ja, Eve fand, dass eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden war. Unwillkürlich starrte sie sie an, ließ dann rasch die Hand sinken und zwang sich, Montoya anzusehen, der seine Verlobte so böse anfunkelte, als wollte er ihr den Hals umdrehen.
    »Das hier ist ein Tatort«, sagte er zu ihr.
    »Ich weiß, aber ich wollte unbedingt Eve kennenlernen.« Abby bedachte Montoya mit einem kühlen Lächeln. Dann wandte sie sich wieder Eve zu. »Sie wissen ja, es besteht die Möglichkeit, dass wir miteinander verwandt sind … dass wir Schwestern sind. Und weil das ja schon eine etwas komische Situation ist, dachte ich mir, es wäre gut, möglichst bald das Eis zu brechen.«
    »Mitten in meinen Ermittlungen«, erinnerte

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