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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hände fest am Steuer, während er mit zusammengekniffenen Augen durch die Frontscheibe starrte. »Das war’s. Wir kriegen das Schwein.«
    Bentz hoffte inbrünstig, sein Kollege möge recht haben.
     
    Nachdem sich der Sicherheitstechniker verabschiedet hatte, warf Cole einen Blick auf die Uhr. Eve war bereits seit anderthalb Stunden fort.
    Na und?
    Sie hat gesagt, sie würde anrufen.
    Er ging durch die Küche ins Wohnzimmer und sah aus dem Fenster, dann kehrte er in die Küche zurück. Eve und ihre Schwägerin waren wahrscheinlich in ein Gespräch vertieft. Kein Grund zur Sorge.
    Dennoch rief er ihre Handynummer an.
    Sie meldete sich nicht.
    Sollte er zu dem Lokal fahren?
    Noch ehe er das Handy wieder aus der Hand gelegt hatte, klingelte es. Er wollte schon erleichtert aufatmen, als er auf dem Display die Nummer seines Anwalts erkannte. »Hallo?«
    »Hi, ich habe gute Nachrichten«, sagte Sam Deeds.
    »Schön. Die kann ich brauchen.«
    »Die Bezirksstaatsanwältin lässt die Marihuana-Klage fallen.«
    »Damit habe ich gerechnet. Es war eine Falle. Das wissen wir doch.«
    »Kleine Schritte, mein Freund. Kleine Schritte. Ich arbeite noch an den anderen Klagen, die gegen dich erhoben wurden, und suche nach einer Möglichkeit, alles vollständig aus deiner Akte zu tilgen. Die Partner in der Kanzlei sind dabei. Sie übernehmen deinen Fall pro bono.«
    Cole hätte am liebsten gesagt: »Wie großmütig«, doch er hielt den Mund. Während der Roy-Kajak-Geschichte hatte das Anwaltsbüro allerdings nicht hinter ihm gestanden, aber wenn die Teilhaber von O’Black, Sullivan und Kravitz nun endlich doch etwas für ihn tun wollten, sollte es ihm recht sein. Besser als nichts. »Toll.«
    »Mehr fällt dir dazu nicht ein? Verdammt, Cole, ich habe mich für dich ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt, um zu erreichen, dass sie sich für dich einsetzen. Und du sagst weiter nichts als ›Toll‹?«
    »Falls du die Zeitung liest, solltest du wissen, dass ich im Augenblick größere Probleme habe.«
    »Ich habe dir von Anfang an geraten, Eve aus dem Weg zu gehen. Und was sollte dieser Unsinn, ihre Brüder herzuschicken, damit sie sich nach dem Testament erkundigten?«
    »Habt ihr es denn nicht?«
    »Doch, und sie haben erfahren, was sie wissen wollten. Allerdings hat es sie nicht glücklich gemacht.«
    »Daddy hat sie wohl in seinem Testament übergangen?«
    »Mehr oder weniger. Aber das weißt du nicht von mir.«
    Cole konnte sich vorstellen, wie wütend Eves Brüder sein mussten. Bei dem Gedanken an Eve warf er erneut einen Blick auf die Uhr, und sein Unbehagen wuchs. Er unterhielt sich noch ein wenig mit Deeds, dann beendete er das Gespräch und versuchte noch einmal, Eve zu erreichen. Als er wieder keinen Erfolg hatte, hielt er es nicht länger aus. Er nahm seine Schlüssel und ging mit hochgeschlagenem Kragen hinaus zu seinem Jeep.
    Er konnte nicht weiter untätig herumsitzen und warten.
    Er musste wissen, ob alles in Ordnung war. Wenn sie sich darüber ärgerte, war das ihr Pech.
     
    Eve kam mehrmals kurz zu Bewusstsein, ehe ihr die Augen wieder zufielen. Alles, was geschehen war, erschien ihr wie ein Traum. Sie erinnerte sich, dass jemand sie in einen dunklen Pick-up gezerrt hatte … Und sie war nicht allein gewesen. Anna Maria … Sie war auch dort. Oder nicht? Und nachdem sie eine Weile lang gefahren waren, hatte der große Mann angehalten und sie gezwungen, irgendwas zu trinken. Dann war sie wieder bewusstlos geworden …
    Wo befand sie sich jetzt?
    Auf einem Bett?
    Wo war ihre Kleidung? … Verdammt, hier stimmte etwas ganz und gar nicht.
    Er hatte ihr die Augen verbunden, doch die Binde war ein wenig verrutscht. Viel konnte sie allerdings nicht erkennen. Da waren Lichtpunkte in der Dunkelheit … Kerzen … ja, Kerzen … und jemand weinte. Nein, sang. Nein, betete. Sie strengte sich an, die gemurmelten Worte zu verstehen: Er betete den Rosenkranz. Aber ganz eindeutig weinte auch jemand. Wer? Warum? Wo? Oder war das alles nur ein Traum?
    Cole.
    Sie brauchte Cole.
    Aber …
    Durch den Spalt unter der Augenbinde konnte sie ihn sehen. Ein großer, muskulöser Mann. Nackt. Seine Haut glänzte im Feuerschein. Sein Gesicht sah sie nicht, aber sein Körper war übersät von Narben, lauter Narben … Doch nein … Es waren keine Narben, sondern Tätowierungen. Manche waren bereits verheilt, andere noch frisch … Zahlen und Namen … Ihr Name in Großbuchstaben:
EVE  …
    Sie spürte, dass sie in großer Gefahr

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