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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Taste, um die SMS abzusenden.
    Bald würde Hilfe kommen. Sie musste nur noch ein wenig aushalten, einen klaren Kopf bewahren und …
    Sie hörte ein schrilles Geräusch.
    Der Klingelton eines Handys hallte durch die leeren Flure der alten Klinik.
    O lieber Gott!
    Nein, bitte nicht, NEIN ! Das durfte doch nicht wahr sein.
    Die Schritte setzten aus.
    Das Klingeln verstummte.
    Kristi wusste, dass ihre SMS angekommen war.
    Bei dem Mann in Zimmer 307 .
    Ihrem Kontaktmann in der Polizeibehörde.
    A. J. Tennet wusste jetzt, wo sie war.
    Sie verlor alle Hoffnung.

[home]
    35.
    B entz war übel.
    Als sie die Schalter gefunden und Licht gemacht hatten, wurde ihm hundeelend.
    Zum Glück war das FBI inzwischen eingetroffen; sie sicherten den Tatort und warteten auf die Spurensicherung, die bereits unterwegs war.
    Bentz sah sich noch einmal in der Hütte um. Die nackten Leichen lagen sorgfältig nebeneinander vor dem heruntergebrannten Kaminfeuer. Anna Marias Leiche wies eine einzige Einschusswunde am Hinterkopf auf, der Körper von Ronnie Le Mars hingegen war, abgesehen von einer ähnlichen Schussverletzung am Kopf, über und über mit Tätowierungen bedeckt, Zahlen und Wörtern, die sich vielfach wiederholten. Die gleichen Zahlen und Wörter standen auch an die Wände des Raumes geschrieben.
    Eve, 323 , Renner, 444 , Viv, Xanax, 101 Kajak, 212 , Retter, Tat er euere Tat, Nie so sein, Euere Reue, Die liebe Tote – Beileid.
    Die Tätowierungen mussten sämtlich jüngeren Datums sein; in der Akte von Ronnie Le Mars wurden sie nicht erwähnt.
    »Ein echter Spinner«, sagte Montoya kopfschüttelnd. Sie warteten auf die Forensiker, doch die Zeit lief ihnen davon.
    Sie mussten davon ausgehen, dass der Mörder Eve Renner bereits in seiner Gewalt hatte.
    »Schau dich mal um, da ist doch was faul«, sagte Bentz und ließ den Blick durch die Hütte schweifen. Ein Teil des Raumes war sauber und aufgeräumt, der Rest jedoch schmutzig, als sei allein der Kamin von Bedeutung. Wie eine Art Weihestätte. Der Detective betrachtete den Rosenkranz, der am Spiegel hing, und das geschwärzte Fenster. Bentz hatte in seinem Leben genügend Tatorte gesehen, um zu spüren, dass hier etwas widersprüchlich war. »Diese Hütte passt nicht zu unserem Superhirn. Glaubst du, Ronnie Le Mars wäre in der Lage gewesen, all diese Morde zu begehen, ohne dass ihm jemand auf die Schliche kam? Der Kerl war geisteskrank.«
    Montoya stutzte. »Was redest du da? Er ist der Mörder. Die Tätowierungen sind der Beweis …« Er trat näher an den Kamin. »Du glaubst, er hatte einen Partner.«
    »Ich glaube, er selbst war nur ein Handlanger. Jemand anders hat all das aufgezogen.«
    »Das ist verdammt weit hergeholt.«
    »Ich habe Ronnies Akte gelesen, ich habe mit seinem Bewährungshelfer gesprochen … Ja, er war unser Mörder, aber trotzdem stimmt hier was nicht.«
    »Hey!«, rief ein Polizist von draußen. »Wir haben den Pick-up gefunden. Der Lack hat eine Schramme, die von einem Streifschuss stammen könnte.«
    »Von der Schießerei mit Tiggs«, knurrte Montoya. »Wir haben den Kerl.«
    Bentz schluckte krampfhaft, dann machte er sich daran, den Raum näher in Augenschein zu nehmen – den Kaminsims, den Spiegel, den Schreibtisch. Er fand das Tätowierungszubehör, außerdem ein Notizbuch mit seitenweise Palindromen, als hätte der Kerl nur dafür gelebt.
    Trotzdem – ein ungutes Gefühl nagte an ihm, rumorte in seinen Eingeweiden. Er betrachtete das Bett: sorgfältig gerichtet. Der Mann schien seine gesamte Zeit entweder am Feuer oder im Bett verbracht zu haben. »Hey, gib mir mal die Taschenlampe.«
    »Suchst du nach Bettwanzen?«, fragte Montoya und reichte sie ihm.
    »Vielleicht.«
    Kniend ließ Bentz den grellen Strahl über Laken, Kissen und Bettdecke gleiten. Unter der Bettfederung wurde er schließlich fündig. »Lieber Gott«, flüsterte er. Zwischen Federung und Matratze versteckt, fand er winzige Lautsprecher, eine Art Empfänger und weitere elektronische Geräte, die er nicht benennen konnte.
    »Was ist das?«, fragte Montoya.
    »Weiß nicht.« Bentz sah sich um auf der Suche nach einem Radio oder einer Stereoanlage, die an die Lautsprecher übertrugen, konnte jedoch nichts dergleichen entdecken. »Das verstehe ich nicht«, sagte er. Sein ungutes Gefühl verstärkte sich.
    »Also, wer hat sie umgebracht?«, fragte Montoya und wies auf die Opfer. »Ronnie ist offenbar selbst zum Opfer geworden. Wer bleibt da noch? Der Sohn? Eves Zwilling? Der Kerl,

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