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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ausweise überprüft und die Namen notiert.«
    »Gut. War sonst noch jemand hier?«
    »Nein. Ein paar Gaffer sind langsam vorbeigefahren und waren dann weg, darunter auch der Zeitungslieferant. In ein, zwei Stunden wird es hier lebhafter zugehen, wenn die Leute aufstehen und zur Arbeit fahren.«
    »Danke.«
    Bentz und Montoya gingen den Weg zum Haus entlang, wobei sie darauf achteten, möglichst keine Spuren zu verwischen. Am Tatort wimmelte es bereits von Forensikern und Detectives von der Sheriff-Behörde, auch ein Gerichtsmediziner war anwesend. Alle Zimmer des Hauses waren mit Scheinwerfern hell erleuchtet und wurden auf Video aufgezeichnet. Bonita Washington vom Labor erteilte gerade Inez Santiago, die Blutspritzer vermaß, und A. J. Tennet, der Fingerabdrücke suchte, Anweisungen. Maße wurden genommen, die Zimmer auf Finger- und Fußabdrücke untersucht, und es war bereits tütenweise Beweismaterial gesammelt worden.
    Die beiden Detectives gingen in die Küche, in der die Ermittler eine Schnapsflasche und ein halb mit Wasser gefülltes Eiswürfeltablett entdeckt hatten.
    Durch einen Flur und eine offene Fenstertür gelangten sie zum Schauplatz des Mordes – dem Arbeitszimmer, wo im Kamin noch rote Glut unter der weißen Asche glomm. Renners Leiche lag in einer Blutlache am Boden; seine Stirn wies eine Tätowierung auf. Ein Stück entfernt lag eine Zeitung auf dem Boden, daneben ein umgekipptes Glas.
    »Herrgott«, murmelte Montoya. Sein Partner wurde bleich und mahlte mit den Kiefern, als kämpfte er gegen einen heftigen Brechreiz an.
    An der Wand über Renners Kopf stand, mit Blut geschrieben, die Zahl 101 . Wahrscheinlich handelte es sich um das Blut des Ermordeten. Genau wie bei Kajak.
    »Die Zahl ist falsch«, bemerkte Bentz.
    Montoya zuckte die Achseln. »Das wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass sie nicht mit der Zahl übereinstimmt, die am Schauplatz des vorigen Mordes gefunden wurde.«
    »Ein Nachahmungstäter?«, überlegte Bentz. Im Mordfall Kajak hatten sie der Presse einen Teil der Fakten vorenthalten, unter anderem die Zahl, die an die Hüttenwand geschrieben stand. Falls irgendein Spinner versuchte, sich als der Mörder auszugeben, konnten die Ermittler auf diese Weise Schwindler enttarnen. »Vielleicht war es jemand, der was gegen Renner hatte, von dessen Beziehung zu Kajak wusste und glaubte, er könnte diese Tat dem anderen Mörder in die Schuhe schieben.«
    »Ich setze auf Cole Dennis.«
    »Ja, ich weiß.« Bentz’ Blick schweifte durch den Raum und blieb an Detective Louis Brounier hängen, dem Leiter der Ermittlungen. Brounier war ein bulliger Afroamerikaner mit silbernem Haar, fleischigem Gesicht und scharfen Augen, denen nichts zu entgehen schien.
    »Kommt euch das bekannt vor?«, fragte er, und Montoya nickte.
    »Wer hat die Polizei gerufen?«, erkundigte sich Bentz.
    »Er hat seinen Namen nicht genannt, aber der Anruf erfolgte über Renners Festnetzanschluss, und Renner selbst war es nicht.« Brounier zückte ein kleines Notizbuch und überflog stirnrunzelnd seine Aufzeichnungen. »Eine männliche Person hat heute um ein Uhr siebenundvierzig den Notruf gewählt. Der Mann sagte: ›Jemand ist ermordet worden. Terrence Renner. Er wurde in seinem Haus umgebracht.‹ Dann folgt eine Pause von zwei Sekunden, bevor er die Adresse nennt.«
    »Glauben Sie, es war der Mörder?«
    »Möglich. Wer immer er war, er hat sich aus dem Staub gemacht. Als die ersten Polizisten eintrafen, war außer dem Toten niemand mehr im Haus. Die Hintertür war nicht verschlossen.« Nachdenklich fügte Brounier hinzu: »Übrigens, der Täter ist nicht gewaltsam eingedrungen.«
    »Fehlt irgendetwas?«
    »Bisher hat es nicht den Anschein. Sollte Diebstahl das Motiv gewesen sein, hat der Mörder jedenfalls einige kostbare Kunstwerke übersehen, und Renners Brieftasche steckte auch noch in seiner Gesäßtasche. Sämtliche Ausweise, Kreditkarten und fast hundert Dollar in bar. Auch seine Stereoanlage steht noch da, sein Fernseher – und er hatte einen von den neuen, teuren – sowie sein Computer, ein Desktop in einem Schlafzimmer im ersten Stock.«
    »Laptop? Handy?«
    »Haben wir nicht gefunden.«
    »Ist jemandem sonst irgendwas aufgefallen? Sind Nachrichten auf dem Anrufbeantworter?«
    »Ja, zwei. Die Anrufe kamen, kurz nachdem Deputy Mott als Erster am Tatort eingetroffen war. Einer von Eve Renner, der Tochter des Opfers, und ein weiterer von Dr. Renners Schwiegertochter, Anna Maria Renner. Deputy Mott hat

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