Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
sich auf keinen der beiden Anrufe gemeldet – er wollte hören, welche Nachrichten sie hinterließen.« Brounier ging zum Anrufbeantworter in der Küche und drückte die Abspieltaste. Die atemlose, besorgte Stimme von Eve Renner hallte durch den Raum.
    »Dad? Ich bin’s, Eve. Entschuldige die späte Störung, aber ich dachte, du solltest wissen, dass … dass ich wieder in der Stadt bin. Ich, hm, ich hätte mich früher melden sollen. Ruf mich bitte zurück.«
    Brounier schaltete das Gerät aus. »Der Anruf erfolgte um zwei Uhr einundfünfzig.«
    »Sie weiß es«, stellte Montoya fest. Sein Puls beschleunigte sich, sein Verstand arbeitete fieberhaft. »Woher konnte sie es erfahren haben, wenn nicht von dem Täter selbst?«
    »Das kannst du nicht wissen …«
    »Niemand ruft seine Eltern um drei Uhr morgens an, es sei denn, man wünscht ihnen einen Herzinfarkt. Sie war in Sorge um ihn, sonst hätte sie mit dem Anruf bis zum Morgen gewartet.«
    »Vielleicht ist ihr etwas zugestoßen, und sie musste dringend mit ihm sprechen. Vielleicht war sie verletzt, gestürzt oder …«
    »Ach, hör doch auf, Bentz. Eve Renner weiß Bescheid, weil jemand sie informiert hat, und dieser Jemand ist der Mörder.«
    »Mag sein«, räumte Bentz ein, dann wandte er sich Brounier zu. »Also, von wo kam der Anruf? Eve Renner hielt sich in Atlanta auf.«
    »Laut Caller ID erfolgte das Telefonat von einem Anschluss in New Orleans aus. Ich habe die Nummer bereits überprüfen lassen, es handelt sich um Eve Renners Anschluss. Der zweite Anruf kam aus Atlanta.« Er drückte noch einmal auf die Abspieltaste.
    »Dad? Hier ist Anna Maria. Würdest du mich bitte zurückrufen? Ich will nur wissen, ob bei dir alles in Ordnung ist. Ich habe, ähm, ein Freund von mir arbeitet für die Zeitung. Er hat mich angerufen und sagte, bei dir zu Hause sei womöglich etwas passiert, und jetzt mache ich mir Sorgen. Kyle ist im Augenblick nicht da, aber du erreichst ihn wahrscheinlich auf seinem Handy. Du kannst aber auch hier anrufen. Okay? Bitte. Sag einfach Bescheid, dass bei dir alles in Ordnung ist. Ich hab dich lieb.«
    Klick.
    »Dämliche Reporter«, grummelte Brounier. »Die hören unseren Funk ab. Ich weiß, sie machen nur ihren Job, aber sie sind trotzdem verdammt lästig.«
    »Also ist Eve Renner nach New Orleans zurückgekommen«, flüsterte Montoya. »Ausgerechnet am Tag von Cole Dennis’ Entlassung. Und am selben Tag wird ihr Vater ermordet. Kann das alles Zufall sein?«
    »Du weißt, wie ich über Zufälle denke«, knurrte Bentz.
    »Ich glaube nicht dran.« Brounier nahm seine Brille ab und polierte die Gläser mit einem Hemdzipfel.
    Montoya sagte: »Jemand von der Behörde sollte Eve die schlechte Nachricht überbringen.«
    »Ich habe bereits eine Einheit losgeschickt«, erwiderte Brounier. Stirnrunzelnd sah er auf die Uhr. »Sie hätten sich inzwischen bei mir zurückmelden müssen.« Er schürzte verärgert die Lippen, und Montoya ahnte, dass Brounier Dummköpfe nicht leiden konnte, schon gar nicht als seine Untergebenen.
    »Gibt es sonst noch etwas, das wir wissen sollten?«, fragte Bentz.
    »Wir müssen erst noch mehr Beweismaterial sammeln und auswerten. Allem Anschein nach wurde Dr. Renner überrumpelt. Der Täter fiel über ihn her, schnitt ihm die Kehle durch, und während er verblutete, schrieb der Mörder mit dem Finger die Zahl an die Wand.«
    »Mit dem Finger des Opfers«, sagte Montoya und fügte hinzu: »Wenn es sich um ein und denselben Mörder handelt.«
    »Und dann ist da noch die Tätowierung auf der Stirn. Einhundertundeins, dieselbe Zahl wie an der Wand.«
    »Die gleiche Vorgehensweise wie im Mordfall Kajak«, bemerkte Montoya, »aber eine andere Zahl.«
    Bentz starrte auf die Leiche, dann hob er den Blick zu Montoya. »Muss wohl doch derselbe Täter sein.«
    »Kommst du endlich zur Vernunft?«
    Brouniers Handy klingelte. »Brounier. Was? Ach, um Himmels willen. Jetzt? Nein … Nein, ich bin gleich da.« Er beendete das Gespräch und sah Montoya an. »Die Tochter ist hier.«
     
    Eve sah die Streifenwagen, die rotierenden Lichter, die Polizisten und Journalisten, deren Fahrzeuge kreuz und quer an der Straße entlang der kleinen Farm ihres Vaters parkten, und fühlte sich augenblicklich wieder elend. Sie stellte ihren Camry am Zaun des Nachbargeländes ab, stieg aus und eilte im Laufschritt bis zum Ende der Zufahrt, wo ein dürrer Polizist Wache stand. Die Nacht war bitterkalt, so erschien es ihr zumindest. Sie zog die

Weitere Kostenlose Bücher