Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Sache her bist, hat persönliche Gründe. Wenn ein Verbrechen begangen wurde, liegt es lange zurück«
    »Und was zum Teufel soll das hier?« Montoya zeigte auf die Zeitungsausschnitte auf Bentz’ Schreibtisch. »Findest du es nicht merkwürdig, dass jemand zur gleichen Zeit, da Menschen aus dem Umfeld von Eve Renner ermordet werden, will, dass sie alles über Faith Chastain erfährt? Das ist doch wohl ein verdammt seltsamer Zufall.«
    »Ja, allerdings.« Bentz betrachtete mit finsterer Miene die Zeitungsartikel. Alle säuberlich ausgeschnitten, mit gezackten Rändern. Und alle handelten von Faith Chastain. Konnte es denn so einfach sein? Dass Faith Chastains verschwundene Tochter auf einmal ins Revier kam und Material mitbrachte, das auf eine Verbindung zwischen ihr und der Toten hindeutete? Wer wusste von der Adoption? Warum wurde sie jetzt, nach dreißig Jahren, ans Licht gezerrt? Und was hatte das alles mit den Morden zu tun?
    Roy Kajak hatte einige Zeit im Our Lady of Virtues verbracht, nicht nur als Sohn des Hausmeisters, sondern später auch als Patient.
    Terrence Renner war Chefpsychiater der Nervenklinik, bevor sie geschlossen wurde.
    Faith Chastain war in der alten Anstalt gestorben.
    Schon wieder standen Morde und Rätsel im Zusammenhang mit dem einstmals prachtvollen, inzwischen halb verfallenen Backsteingebäude.
    »Du bist doch derjenige, der nicht an Zufälle glaubt«, erinnerte Montoya seinen Kollegen.
    »Und was hast du jetzt vor?«
    »Ich will es überprüfen. Sofern Eve einverstanden ist, können wir eine DNA -Probe von ihr nehmen und sie mit der von Abby vergleichen. Dann werden wir ja sehen, ob die beiden Schwestern sind.«
    »Wir brauchen Abbys DNA nicht, wir haben die von Faith. Das Labor hat eine Probe genommen, als die Leiche exhumiert wurde. Fragt sich nur noch, ob Eve sich darauf einlässt«, sagte Bentz. »Ich bin nicht sicher, ob sie uns tatsächlich helfen will.«
    Montoya schnaubte. »Sie verschweigt etwas.« Er tastete unwillkürlich nach der nicht vorhandenen Zigarettenschachtel in seiner Brusttasche, dann ertappte er sich selbst und steckte beide Hände in die Taschen seiner Lederjacke.
    »Das glaube ich auch.«
    »Vergiss nicht, sie hat immer noch Probleme mit ihrem Erinnerungsvermögen«, sagte Montoya in ironischem Ton. »Wenn du mich fragst: Die Frau spinnt.«
    »Dem widerspreche ich nicht, aber trotzdem – jemand treibt ein böses Spiel mit ihr.« Bentz nahm ein Röhrchen Magentabletten aus der Schreibtischschublade und schluckte ein paar. Er fragte sich, ob womöglich gar kein Zusammenhang bestand zwischen den zwei Morden und den seltsamen Botschaften an Eve. Allerdings schien sich in beiden Fällen alles um sie zu drehen.
    Warum?
    Und welche Rolle, zum Teufel, spielte bei alldem die vor mehr als zwanzig Jahren verstorbene Faith Chastain, die Mutter von Montoyas Verlobter?
    Montoya lief unruhig vor dem Schreibtisch auf und ab und rieb nervös den Diamanten in seinem Ohrläppchen. »Erinnerst du dich an den vergangenen Herbst, als wir das alte Klinikgebäude gestürmt und den Scheißkerl gestellt haben, der Abby terrorisierte?«
    Bentz wusste, worauf Montoya hinauswollte: Damals hatte der Mörder Montoya gewarnt.
Ganz gleich, was geschieht, dies ist erst der Anfang.
    Inzwischen war mehr als ein halbes Jahr vergangen. Montoya hatte begonnen zu glauben, das seien leere Drohungen gewesen, doch jetzt war er nicht mehr so sicher.
    »Lass uns nichts überstürzen«, sagte Bentz. »Wir schicken diese Schnipsel erst mal ins Labor, lassen sie auf Fingerabdrücke und sonstige Spuren untersuchen, und dann sehen wir weiter.«
    »Ich muss Abby einweihen.« Montoya, bereits in der Tür, drehte sich noch einmal um. »Vergiss nicht, Kopien anzufertigen.«
    Bentz nickte. »Klar doch.« Durch die offene Tür sah er Montoya nach, bis dieser im Treppenhaus verschwand. Dann wandte er sich wieder den seltsamen Zeitungsartikeln zu.
    Was war das Bindeglied?
    Er nahm sich vor, Informationen über Eves Brüder, ihre verstorbene Mutter und, wenn möglich, über ihre leiblichen Eltern einzuholen. Ob es ihm gefiel oder nicht, er musste das Kloster Our Lady of Virtues aufsuchen und mit der Mutter Oberin sprechen.

[home]
    15.
    D eeds hatte sich verspätet.
    Und er war wütend.
    »Sag mir, dass du keinen Mist baust«, verlangte er und bestellte beim Barkeeper ein Bier. Im O’Callahan’s war es dunkel und kühl, altes Mahagoni und Leder dominierten die Einrichtung, und es roch nach Zigarren, Whiskey und

Weitere Kostenlose Bücher