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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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Menschen verhielten? »Es gibt mehr als zwanzig Garnisonen hier in der Hauptstadt, Sie können sich jeder von ihnen gern anschließen. Dann sind da noch fünfzig kleine Banden, vielleicht reizen die Sie ja eher …«
    »Ich verbitte mir diesen Ton! Sehen wir etwa aus wie jemand, der sich einer Bande anschließen würde?«
    »Irgendjemandem werden Sie sich anschließen müssen «, erwiderte Artur. »Aber hier in Moskau rechne ich mit einem endlosen Krieg um Einflusssphären. Pap Iwan wird früher oder später garantiert hinterrücks gemeuchelt werden. Wie jeder Tyrann. Möglicherweise kommt es also sogar zu einem allgemeinen Aufstand.«
    »Macht dieser Pap Iwan seinem Namen eigentlich Ehre? Oder schmückt er sich nur mit den Lorbeeren von Iwan dem Schrecklichen?«
    Artur sah zum Fenster hinaus. Über der Hauptstadt dämmerte der Morgen herauf. Vor dem Institut fingen Hunderte von Vögeln in ihrer Freude über den ersten warmen Tag an, wild herumzuschwirren.
    »Ganz so schlimm ist er nicht … Das Problem ist eher, dass die Gesellschaft um tausend Jahre zurückgeworfen wurde.«
    »Muss ich das so verstehen, dass Sie schon einmal jemanden getötet haben?«
    Ludmila mied es nach wie vor, ihn anzusehen, durchbohrte ihn aber mit ihrem Blick, sobald er sich abwandte. Kowal spürte, wie die Wut in ihm hochkochte – worauf er im Moment getrost verzichten konnte.
    »Sonst hätte man mich getötet, meine Dame«, antwortete er möglichst gelassen. »Und dann wären Sie für immer in dieser Kapsel geblieben. Genügt Ihnen das als Antwort?«
    »Nicht ganz!«, sagte Sergej. »Wollen Sie damit etwa andeuten, dass auch wir schießen müssen?! In dem Fall darf ich Ihnen mitteilen, dass ich nie in meinem Leben einen Schuss abgeben werde.«
    »Sie können mich in mein Dorf begleiten, dort werden Sie keine Waffe in die Hand nehmen müssen.«
    »In ein Dorf?!«, fragte Ludmila süffisant. »Habe ich dafür meine Dissertation geschrieben? Um im Dung zu wühlen?!«
    »Ich verlange ja gar nicht, dass Sie mich begleiten«, redete Artur nun in sanftem Ton gegen die Mauer beleidigten Schweigens an. »Wir müssen auch nicht unbedingt nach Piter … Meine Güte, wie lange habe ich auf diesen Tag gewartet. Ich habe mich so danach gesehnt, wieder mit Zeitgenossen zu sprechen, nicht nur mit diesen Wilden …« Er verstummte, denn er wusste nicht, was er noch sagen sollte. »Aber vielleicht sollten Sie erst einmal zu sich kommen. Ich werde Ihnen etwas zu essen bringen und ein paar Pferde für Sie besorgen. Aber setzen Sie auf gar keinen Fall einen Fuß vor die Tür. Ich lasse Ihnen Laska da, sie wird auf Sie beide aufpassen …«
    »Ich brauche eine Dusche!«, erklärte Ludmila kategorisch.
    »Es tut mir leid, aber hier gibt es kein Wasser.«
    »Es gibt kein Wasser?! Aber ich kann doch nicht herumlaufen wie … wie …«
    »Wie ich?! Das wollten Sie doch sagen, oder? Keine Sorge, ich bin mir sicher, dass ich irgendwo für Sie Wasser auftreiben werde.«
    »Sie? Wissen Sie überhaupt, was Wasser ist?« Luda starrte angewidert auf die Lederhosen, die er ihr mitgebracht hatte. »Dann würden die hier ja wohl nicht so stinken.«
    »Sie hat recht, die Kleidung lässt ein wenig zu wünschen übrig«, versuchte Sergej es mit einem Scherz. »Genauer gesagt, sie stinkt. Anscheinend wurde das Leder nicht gut gegerbt. Aber abgesehen davon … habe ich mir schon den einen Fuß aufgeschlitzt. Könnten Sie mir nicht Schuhe besorgen? Ich habe Größe zweiundvierzig. Luda hat siebenunddreißig …«
    »Aber es muss doch noch die Umkleideräume geben!«, fiel Luda ein. »Da sind alle meine Sachen und meine Kosmetik. Serge, sieh doch bitte einmal nach!«
    »Vergessen Sie die Umkleidekabine!«, sagte Artur. »Alle Räume im Keller stehen unter Wasser.«
    »Verfluchter Mist! Aber die Geschäfte werden doch wohl aufhaben?«
    Kowal befürchtete, gleich auszurasten. Um ihr nicht mit einer Unverschämtheit zu antworten, murmelte er rasch ein Wort der Entschuldigung und verließ den Raum.
    Der Leutnant war verschwunden. Hat der Dreckskerl sich also doch verpisst, dachte Artur, nachdem er aus dem Institut getreten war und die frische Aprilluft inhalierte. Na, wenigstens hat er mir die Pferde dagelassen.
    Der Hengst freute sich, ihn wiederzusehen, kam zu ihm und schob ihm seine feuchten Lippen ans Ohr. Artur überlegte, was er jetzt am besten tun sollte. Dieser Herr Ordnung würde bestimmt keine Hilfe holen und hatte sich überhaupt als miserabler Zauberlehrling

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