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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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Obergeistliche der Basilius-Kathedrale erwähnt es öfter beim Gottesdienst. Er ist zwar auch ein Zauberer, aber ein guter Mensch, genau wie du, Herr. Er hat auch davon gesprochen, wie mit Blut etwas vorausgesagt wird. Als die schrecklichen Zauberer aus dem Osten, die unser Vieh mit Geschwüren belegt hatten, gefangen und gefoltert wurden, haben sie nämlich selbst zugegeben, dass sie aus Blut weissagen können. Eine ihrer Prophezeiungen lautet, dass ein Wipper mit dem Namen Erwachter Dämon nach Moskau kommt, der großes Leid und Tod bringt … Das ist natürlich dumm, das weiß ich auch, Herr. Die fiesen Zauberer versprechen einem ja immer Tod und Untergang, wenn sie gefoltert werden. Aber das sind schlechte Menschen, du dagegen …«
    »Halt den Mund!«, herrschte Kowal ihn an, der sich erneut vorkam, als ob er in der Falle säße. »Das, was du mir erzählt hast, war sehr interessant. Es könnte mich sogar veranlassen, ein paar Tage länger hierzubleiben.«
    »Wie mich das freut, Herr!« Andrej malte sich bereits aus, wie er diesen Mann zu seinem Hauptmann brachte. Oder nein, besser gleich zum Oberst. »Wenn du willst, Herr, kann man dich sogar dem Präsidenten vorstellen. Mit deinen wunderbaren Fähigkeiten wirst du hier bald zu Reichtum gelangen. Außerdem kannst du dich dann mit eigenen Augen davon überzeugen, dass deine Freunde sich getäuscht haben: Hier in der Hauptstadt herrschen Zucht und Ordnung.«
    »Genau das ist es, was mich so erschreckt!«, erwiderte der Zauberer kaum hörbar.

(26)
    PARIS! PARIS!
EIN WUNSCHTRAUM …
    Das Aufwachen verlief völlig problemlos. Die letzten Minuten hatte Artur damit zugebracht, wie gebannt zu verfolgen, was sich in den Kapseln abspielte. Sobald eine Leuchtanzeige verkündete, der Prozess sei erfolgreich beendet worden, wartete er nicht, bis die beiden aufwachten, sondern öffnete die Kapseln manuell. Zunächst die der Frau. Kaum schlug sie die Augen auf, wollte sie schreien, presste sich gegen die Wand der Kapsel und sah Kowal mit einem Ausdruck irren Entsetzens an. Sie vergaß sogar, die Elektroden von ihrem Kopf zu lösen. Der Mann in der anderen Kapsel legte ein gelasseneres Benehmen an den Tag, obwohl auch er einen gewaltigen Schrecken davongetragen hatte. Trotzdem war Artur fest davon überzeugt, dass beide nicht mehr ganz richtig tickten, sodass er keine Verbündeten an seiner Seite hatte, sondern zwei sabbernde Idioten. Er öffnete seinen Rucksack und warf ihnen Kleidung zu. Die Frau keifte los, da sie sich durch diese Geste ihrer Nacktheit erst bewusst wurde. Kowal hatte nicht mal mitbekommen, ob sie schön war. Dann versetzte er sich an die Stelle der aufgewachten Menschen, zog sich daraufhin in den Schatten zurück und redete beruhigend auf sie ein.
    Nach einer Weile schlüpfte der Mann tatsächlich in die Hosen und stellte sich ihm vor.
    »Sergej Drobitschenko. Und das ist meine Frau Ludmila.«
    Diese klapperte mit den Zähnen. Da erst kam Kowal, der auf Nebensächlichkeiten wie Kälte längst nicht mehr achtete, allmählich auf den Gedanken, dass seine beiden Schützlinge in kürzester Zeit erfrieren würden. Er rief den Herrn Ordnung herunter. Dieser fiel sofort vor ihm auf die Knie und bat die großen Zauberer, sein Leben zu schonen. Seltsamerweise brachte Andrejs Erscheinung das Ehepaar Drobitschenko zur Vernunft. Irgendwie schafften es dann alle vier, über die improvisierte Leiter nach oben zu klettern, wo sie zu Andrejs Freude endlich ein ordentliches Feuer anzündeten.
    Als Sergej das Institut näher unter die Lupe nahm, klappte ihm der Unterkiefer runter. Kowal schickte Laska zu Ludmila. Die Frau umarmte die Hündin und starrte ins Feuer. Ihr Zustand bereitete Artur echt Kopfschmerzen; besser wäre es gewesen, sie hätte hysterisch geheult.
    Die Funken sprühten hoch zur Decke und entrissen der Dunkelheit umgekippte Regale und zertrümmerte Geräte. Gesträuch klopfte gegen die eingeschlagenen Fenster, der schneidende Nachtwind fegte in Böen herein.
    »Ich fasse es nicht!«, sagte Drobitschenko, als er von einer kurzen Exkursion durchs Erdgeschoss zurückkehrte. »Vor dem Fenster stehen zwei Pferde!«
    »Das sind meine«, erklärte Artur. »Wollen Sie vielleicht etwas essen?«
    Er holte seine Vorräte aus dem Rucksack, denn er erinnerte sich nur zu gut, wie sein Magen in den ersten Stunden nach dem Aufwachen geknurrt hatte. Sobald er sich davon überzeugt hatte, dass Ludmila imstande war, ohne Hilfe zu essen, hielt er Sergej Teleschews

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