Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)
Protokoll von ihm gefälscht und im Archiv hinterlegt worden, damit Christopher es vorfindet.."
Das Klingeln von Sakuras PersonalDevice unterband Wang Duns Antwort. Verwundert ob des unerwarteten Geräuschs nahm sie ab.
"Ja, bitte?"
"Markus Jackson. Guten Abend, Megumi Nüshi."
"Captain. Sie glauben nicht, was ich ihnen zu erzählen habe."
"Das gleiche wollte ich ihnen sagen. Wo befinden sie sich, können wir uns treffen?"
"In der Redaktion, zusammen mit Wang Dun. Was haben sie herausgefunden?"
Stille. Sakura wiederholte ihre Frage, ohne Erfolg.
"Verdammt." Sakura schaute zu dem Praktikanten, der Wang Dun einen verzweifelten Blick zuwarf. "Wir sind draußen." Der alte Journalist schwang sich auf den Stuhl neben ihm und entriss ihm das Keyboard. Einige Tastenanschläge später gab auch er auf. Er wandte sich zu Sakura um.
"Die Behörden scheinen nun auch das letzte digitale Kommunikationsmittel abgeschottet zu haben. Haben sie von Jackson etwas in Erfahrung bringen können?"
Sakura kniff ihre Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.
"Haben sie eine Ahnung, wo er sich befindet?"
"Nein, aber ich hoffe, dass er noch verstanden hat, wo wir uns befinden."
Wang Duns Gesichtsausdruck drückte Resignation aus.
"Dann können wir nur warten. Wir verfügen über keinerlei Mittel da draußen nach Jackson zu suchen."
Wang Dun zog sich in den Keller zu den alten Maschinen zurück. Sakura schrieb mit Bleistift und auf einen gebundenen Block an den ersten Texten, die das von ihr Erlebte und Erfahrene in den letzten Stunden und Tagen reflektierten. Sie achtete dabei nicht auf ihre journalistische Schule und Wang Duns strenge Regeln veröffentlichungswerter Artikel. "Lasse Feng und die rothulanische Kirche möglichst in einem guten, maximal in einem neutralen Licht erscheinen", "Untergrabe niemals die Autorität der Regierung", "Vermeide die Erwähnung der rothulanischen Geheimpolizei und unterlasse die Erwähnung von Hokkaidos Rache", "Wenn du dich neutral zu den Rebellen äußerst, erinnere den Leser stets an den aktuellsten terroristischen Akt"
Das, was sie mit Prosa beschrieb, hätte sie aber auch unabhängig der alten Regeln nicht einmal im Geheimen zu schreiben gewagt. Draußen tobte ein Krieg, der die öffentliche Ordnung und die von rothulanischen Mächten durchzogenen Institutionen zum Erliegen gebracht hatte. Nichts von dem was noch vor wenigen Tagen galt, hatte heute bestand. Sah sie Hokkaidos Rache als terroristische Vereinigung an? Natürlich. Sie erfüllten die hässlichen Wunschträume der unterdrückten Massen auf gewalttätigen Wegen. Doch die rothulanische Geheimpolizei und das gesamte Regierungskonglomerat von Feng waren keinen Deut besser und sie dienten lediglich den Wunschträumen eines Einzelnen.
Sie balancierte den Fokus ihres Berichts zwischen den harten Fakten zum Varlas-Mord und dem Verlauf des Konflikts mit ihren persönlichen Erlebnissen und Gefühlen, so als schwankte sie zwischen einem Eintrag in ihrem Tagebuch und einem Aufmacher in der Cubuyata Times.
Nach über einer Stunde klopfte jemand an die Eingangstür. Wang Dun war zwischenzeitlich wieder im Redaktionsraum angekommen und versuchte sich zur Ablenkung an einer Partie Schach mit dem Praktikanten.
"Wer ist es diesmal?"
"Jackson. Beeilen sie sich", rief eine atemlose Stimme jenseits der Tür.
"Wang Dun und einer seiner Mitarbeiter öffneten die Eingangstür, die beiden mit Sakura angereisten Soldaten entsicherten ihre Waffen.
Jackson stolperte in den Eingangsbereich, gemeinsam mit einem martialisch gekleideten Mann mit Sturmhaube, der auf einen ersten Blick unter schweren Verletzungen litt und seine Hand an seinen Bauch hielt. Hinter ihnen folgten fünf Frauen und drei Kinder, mit mehr oder weniger schweren Verletzungen. Sie rochen nach Rauch, Schweiß und Kloake.
Zwei der anwesenden Redakteure halfen dem Schwerverletzten auf eine eilig herbeigeschaffte Matratze. Wang Dun sprach kurz darauf mit jenem der beiden, der über eine medizinische Grundausbildung verfügte. Anschließend gesellte er sich zu Sakura, die mit dem nur leicht verletzten Markus Jackson an dem großen Redaktionstisch saß.
"Wie geht es ihm?" fragte Jackson, mit einer frischen Tasse Kaffee in der rechten Hand.
"Tut mir leid, schaut nicht gut aus. Er hat schwere innere Verletzungen. Sind sie auf große Probleme während ihres Wegs zu uns gestoßen?"
Jackson nickte und massierte sich seinen Nacken. "Wir verließen unseren Unterschlupf durch den
Weitere Kostenlose Bücher