Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)
langjähriger Chef sich in die Ermittlungen zum Varlas Fall außerhalb seiner Kenntnis involvierte. Sicher, er war ein ehrgeiziger und cholerischer Kontrollfreak, der sich ständigen Angriffen potentieller Nachfolger erwehren musste. Motive zur Beeinflussung der Ermittlungsergebnisse von Markus größtem Fall kamen ihm aber nicht ins Gedächtnis. Irgendein Puzzlestück fehlte noch immer.
Der Passwortknacker rechnete ergebnislos seit einer Viertelstunde, als Fünf seine Durchsuchung beendet hatte und Markus ein kleines, uraltes Audioaufnahmegerät überreichte.
"War gut versteckt. Haben sie schon einmal gesehen wie er es zur Aufnahme nutzte?"
Markus schüttelte den Kopf und nahm das kleine schwarze Gerät in die Hand. Am oberen Ende befand sich ein silbernes Mikrofon. Die Apparatur sah aus, als wenn sie kaum jünger als Xi sei. Merkwürdig, er hatte sie tatsächlich noch nie gesehen.
"Leihen sie mir ihr peedee?" Fünf lächelte, nahm das Audiogerät und schloss es über ein passendes, aus seiner Tasche gezogenes Kabel an sein Device.
"Schon gut, ich weiß was sie tun möchten. Ich bin schneller." Markus betrachtete das PersonalDevice des Elitekämpfers. Es zeigte einen über den Bildschirm huschenden Buchstabensalat, der Markus vollkommen unleserlich vorkam. Fünf übersetzte die Audioaufnahmen von Xi direkt in Textform und sicherte die Informationen.
"Eigentlich wollte ich nur die Audiofiles kopieren. Aber so kann man das natürlich auch machen", sagte Markus und hob eine Augenbraue. Nach zehn Sekunden beendete sich der Transfervorgang.
"Ihr Boss ist ausgesprochen redselig, das sind Tonnen an Text. Wonach suchen wir?", fragte Fünf, die Finger bereit zur Eingabe der Antwort. Markus drehte und wendete seine ungeordneten Gedanken zu diesem verworrenen Fall. Aber sein Kenntnisstand vor den neuen Informationen von Harmon und Fünf ergab einen schuldigen Rebellenanführer. Fangen wir doch da an wo wir zuletzt aufhörten, dachte er sich und sagte: "Suchen sie nach Haruto."
Die Volltextsuche benötigte nur einen Augenblick für ein Suchergebnis. Einhundertneunundzwanzig Treffer.
"War für ihn wohl ein beliebtes Thema." Fünf begann mit der Sichtung der Ergebnisse. Markus zuckte mit den Achseln.
"Natürlich, es war der größte Fall in der letzten Zeit und auch schon zuvor waren die Rebellen monatelang ein heißes Thema für viele." Fünfs Finger stockten. Er sah Markus an und hielt ihm den PD vor. Xi hatte den Eintrag vor einem Monat aufgenommen. Markus las die Transkription:
"Heute rang ich mich nun endlich zu einer Lösung durch. Seine Zeit ist endgültig abgelaufen, meine Geduld ist am Ende. Ich habe zu diesem Zweck heute diesen Abschaum Haruto beauftragt. Wenn alles so funktioniert, wie ich es mir vorstelle, kann ich ihn direkt danach festsetzen. Zwei Fliegen mit einer Klappe." Ende des Eintrages für diesen Tag.
"Verstehe ich das richtig? Xi hat den Mord an Varlas beauftragt? Aus welchem Grund?" Markus teilte Fünfs Unverständnis und ordnete sämtliche Fakten neu an.
"Wir haben zwei Tatorte, richtig? Mit zwei verschiedenen Attentätern. Tatsächliche Schussspuren fanden sich nur an einem der beiden Fenster." Denk nach, alter Mann, denk nach.
"Möglicherweise ein Zufall. Vielleicht haben wir zwei Attentäter von zwei Auftraggebern und nur einer von beiden kam zum Zuge, überrascht von dem früheren Schuss des Mörders", sagte Fünf. "Aber weshalb wollte Xi Varlas ermorden?"
"Knapp vorbei, Jackson." Markus wandte sich Richtung Tür, in der Xi stand, hinter ihm mehrere bewaffnete Wachen. "Wer interessiert sich schon für Varlas?" Fünf packte Markus an seiner Jacke und zog ihn auf den Boden, während über ihnen Laserschüsse zischten. Markus spürte, wie sich Holzsplitter in die linke Seite seines Oberkörpers bohrten. Fünf hob ihn auf und zog ihn hinter sich Richtung Fenster. Der Elitekämpfer klirrte durch die Scheibe, Markus folgte ihm im Glassplitterregen. Kein Boden unter den Füßen. Strampeln. Seine Brust brannte vor Atemnot. Ein heftiger Zug an den Schultern. Unter ihnen der verschneite Boden, an ihnen vorbei Laserstrahlen. Ein harter Aufschlag.
Markus stand auf und torkelte, Fünf riss erneut an ihm, warf mit einer Handbewegung den Fallschirm zu Boden. Brüllte:
"Laufen sie, verdammt nochmal". Markus stakste hinter ihm her, schüttelte seine Benommenheit ab und rannte. Einige der Wachen hinter dem Schutzwall hatten sich nach innen gedreht und sie in Augenschein genommen.
"Tötet sie",
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