Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)
rief Xi von oben aus dem Fenster ihnen zu. Fünf kehrte um Richtung Polizeigebäude, sprang durch die breite Fensterfront im Erdgeschoss. Sie landeten im hinteren Teil der großen Eingangshalle. Verwirrte Polizisten starrten sie an. Sie ließen sie hinter sich und jagten durch den Haupteingang nach draußen. Das gleiche Bild, wieder die Wachen vor dem Schutzwall vor ihnen.
"Schnell, Männer: die Rebellen greifen von der Rückseite aus an. Alle zur Unterstützung kommen", rief Markus ihnen zu. Nichts geschah, die Wachen sahen sich gegenseitig an.
"Verdammt, ich bin Markus Jackson." Zwei liefen auf sie zu, drei weitere, dann alle. Dammbruch, dachte Markus. Er winkte sie in das Gebäudeinnere. Er wartete mit Fünf, bis sie alle an ihnen vorbei waren, und rannte dann mit ihm zusammen zum Schutzwall. Sie stolperten durch eine der Türen in der künstlichen Wand ins Freie, vor ihnen die brennenden Straßen der Innenstadt. Fünf deutete auf ein Gebäude zwei Blöcke weiter mit wenigen Brandschäden und setzte damit Markus in Gang, der schnaufend und keuchend den Schlussspurt antrat. Neben der Haustür lag mit grotesk verdrehten Gliedmaßen eine junge Frau, das Gesicht im Schneematsch. Ihr grünes T-Shirt wies Brandspuren auf.
Sie fielen durch den offenen Eingang eines schäbigen Treppenhauses und nahmen die Stufen bis in den vierten Stock. Dort öffneten sie die Tür zu einer der Wohnungen und verbarrikadierten sie sogleich. Fünf lief in jedes der vier Zimmer und berichtete. "Wir sind alleine."
Markus Blick schärfte sich. Durch den Sprung und die anschließende Flucht hatten seine Augen zu Tränen begonnen, der Aufschlag auf dem Kopfsteinpflaster hatte sein Übriges getan. Er fasste sich an die mit Absenkung des Adrenalinspiegels nun schmerzende rechte Gesichtshälfte und zog sich einen Holzsplitter heraus, wahrscheinlich ein Souvenir von Xis Schreibtisch. Langsam beruhigten sich Atmung und Puls. Er betrachtete das Blut an seinen zitternden Händen und stand auf.
"Herrgott, so eine verfluchte Scheisse". Er war sich zu sicher gewesen. Wieso war Xi so früh zurückgekommen? Hatte er etwas geahnt? Und was hatte er damit gemeint? Varlas interessierte ihn nicht?
Fünf stand an dem verhangenen Fenster im Wohnzimmer und blickte durch einen Spalt der blümchenverzierten Gardine auf die Straße herunter. "Wir scheinen Glück zu haben, sie suchen in der falschen Richtung."
"Abwarten."
Markus setzte sich auf den Ohrensessel neben dem Fenster und schaute ins Leere. "Was hatte er damit gemeint." Wenn ihn Varlas nicht interessierte, was dann? War er nur Mittel zum Zweck? Sein Tod lediglich ein notwendiger Auslöser für etwas Größeres? Oder befand er sich auf dem Holzweg mit seinen Ermittlungen?
Fünf zog den Vorhang vollständig zu und setzte sich auf den Boden, den Rücken an die Wand.
"Ich frage mich, wie die ganze Geschichte verlaufen wäre, wenn der Schütze etwas unpräziser geschossen hätte und Varlas überlebt hätte. Oder den Großmeister getötet hätte."
Markus fühlte förmlich, wie sich die losen Enden in seinem Kopf zusammenfügten. Er sprang auf und stürmte auf Fünf zu.
"Sie sind ein Genie, Fünf." Der Elitekämpfer schaute ihn verwirrt an.
"Klären sie mich auf, Boss."
Markus griff in Fünfs Tasche und brachte seinen PersonalDevice zum Vorschein. Er öffnete die Transkription und atmete durch. Fünf hatte die Datei gespeichert. Markus startete eine neue Suche nach "Feng", Fünf sah ihm dabei über die Schulter. Die Suche lieferte ein einziges Ergebnis:
"Noch zwei Tage, dann hat der Spuk ein Ende. Dann sitzt der Rebellenchaot im Knast und der alte Sack liegt in seinem klammen Grab. Alles läuft nach Plan. Zusammen mit Varlas erreiche ich meine Ziele."
Fünf sah Markus fragend an. Dem waren nun alle Fakten präsent, in einem Großen und Ganzen angeordnet und destilliert in einen einzigen Fakt: "Es ging Xi niemals um Varlas. Er hatte Haruto beauftragt Feng zu ermorden."
"Es gab demnach zwei Attentäter mit zwei unterschiedlichen Zielen?" Sie saßen mittlerweile in der Küche bei einem gemeinsamen Linseneintopf, den Fünf mit ungeahnten Kochkünsten aus dem Inhalt des Kühlschranks zubereitet hatte. Markus kaute fertig und riss sich ein weiteres Stück von dem trockenen Brot aus dem Hängeschrank ab.
"Ja. Xi hatte Haruto beauftragt, Feng zu töten. Der zweite, erfolgreichere Attentäter war auf Varlas angesetzt."
"Aber von wem?"
Markus zuckte mit seiner Schulter. "Keine Ahnung. Vielleicht doch
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