Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)
Wimpernschlag später hörte er ein grelles Zischen, dass ihn auch mit geschlossenen Augen die Helligkeit des Blitzes erahnen ließ.
"Los", brüllte Yamamoto ohne Zuhilfenahme des BrainSpeaker, riss Christopher am Arm hoch und hinter sich nach.
Sie jagten und stolperten durch die verbliebenen Rauchschwaden in die Richtung aus der sie ursprünglich kamen. Christopher wagte einen kurzen Blick auf ihre Verfolger. Mindestens fünf Wachkräfte hielten sich, auf dem Boden windend, die Augen. "Nicht trödeln, los, los". Yamamoto peitschte mit Christopher im Schlepptau ins Treppenhaus und kämpfte sich schnaufend die Treppen hinauf. Trotz seines geringeren Gewichts hatte Christopher Mühe Yamamoto zu folgen.
Der Journalist stolperte durch die letzte Tür auf den Dachboden. Er klopfte eiskalten Schnee von seinen Händen. Yamamoto schoss ein Seil in Richtung Wassertank der Bank, packte Christopher wie einen Sack Reis unter seinem rechten Arm, befestigte dessen Anzug an dem seinen und rannte, die Harpune in der Rechten, schnurstracks auf den Canyon zwischen Kirche und Bank zu und - unter dem entsetzten Schreien von Christopher - sprang vom Dach.
Kaum in der Luft, spürte er einen starken Zug nach vorne. Yamamoto zog mit der Harpune das Seil ein. Dann schoss er mit der zweiten Harpune auf den Wassertank der Kirche und holte, bereits im Fallen, auch hier das Seil ein. Sie fielen nun langsamer und hielten schließlich sanft mitten zwischen den beiden Gebäuden, knapp fünf Meter über dem Boden. Yamamoto machte keine Anzeichen einer Erschöpfung und hielt straff die beiden Harpunen in der Hand, die gemeinsam ihrer beider Gewicht trugen. Kaum, dass sie zum Stehen gekommen waren, bewegten sie sich wieder nach oben. Yamamoto rollte das Seil Richtung Bankgebäude ein und gab jenem in Richtung Kirche etwas Spiel. Sie näherten sich immer schneller dem Bankgebäude. Christopher blickte zur Kirche. Er sah den Wassertank, das Seil zu Kirche und Bank spannte sich erneut. Als sei er eine Drahtseilbahn, spannte Yamamoto zu beiden Seiten die Seile an, gab Richtung Kirche nach und zog Richtung Bank immer mehr an. Dies führte zu einer für Christopher sanften Horizontalfahrt. Yamamoto bewies bei dieser Aktion für Christopher unglaubliche Kräfte, trotz Kohlers Tod fühlte sich Christopher während der wenigen ruhigen Momente sicher.
Sie überquerten schwebend den Dachrand des Bankgebäudes, Yamamoto deaktivierte den Fanghaken im Wassertank auf der Kirche und holte das Seil vollständig ein. Sie landeten unbeschadet auf dem verschneiten Dach. Yamamoto holte auch hier das Seil vollständig ein, verstaute im Laufen beide Harpunen in seinem Rucksack und deutete Christopher an, durch die kleine stählerne Dachtür das Innere des Gebäudes zu betreten.
Christopher hatte bereits die Türklinke in der Hand, hielt inne und wandte sich an Yamamoto.
"Sollten wir die Aktion nicht besser abbrechen?”
Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Kämpfers.
“ Nein, sie erwarten sicher nicht, dass wir in der Nähe bleiben.”
“ Was, wenn die Tür mit einem Alarm gesichert ist?"
"Ist sie nicht."
"Woher wissen sie das? Sind sie sich da sicher?"
"Ich war schon einmal während eines Auftrags innerhalb der Bank, ich kenne die Alarmsicherung gut."
"Während eines... Auftrags?"
"Eines Auftrags, korrekt."
"Und was für eine Art... Auftrag war das, wenn ich das erfahren dürfte?"
"Einer der lukrativen Art."
Diese Information beruhigte Christopher mehr, als dass sie zu seiner Nervosität beitrug, was ihn erstaunte. Solange Yamamoto mit den Sicherheitsgebahren der Bankverwaltung vertraut war, sank die Chance, Kohlers Schicksal zu teilen. Vor seinem geistigen Auge erschien erneut der Moment, in dem der Einsatzführer seine Augen weitete und das Blut aus seinem Mund floss. Dieser Anblick würde ihn noch Jahre verfolgen.
Sie eilten die Treppen hinab. Yamamoto folgte trotz seiner gedrungenen Gestalt mühelos den flinken, aber zunehmend erschöpften Schritten des Journalisten.
"Die nächste Tür rein", sagte Yamamoto, "dort finden wir das Archiv". Christopher warf ihm einen fragenden Blick zu.
"Nein, wir finden hier keine Wachen. Um diese Zeit bewachen sie die Tresore und Transaktionssysteme. Auch Banken sparen an dem, was sie nicht für sinnvoll halten. Insbesondere reiche Banken."
Sie betraten einen verlassenen, edel mit Vollholz ausgekleideten Gang.
"Teure Ausstattung stufen sie wohl als sinnvoll ein." Yamamoto versuchte über den BrainStream
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