Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)
später. Ich rufe an, weil ich sie etwas fragen möchte."
Endlose Minuten starrte Sakura auf ihr PersonalDevice. Die BrainScan Applikation zeigte permanent ein rotes Telefonicon. Keine Verbindung für Telefonie.
"Wir müssen unseren Alternativplan aktivieren, sollte Harmon getötet worden sein."
"Nein!". Schärfer als gewollt widersprach Sakura Asano, der den Ausbruch regungslos registrierte.
"Sakura", Zuko sprach leise, beinahe flüsternd, "wir alle beten, dass er es schafft. Aber wir müssen einen Plan B in der Tasche haben und diesen auch einsetzen. Uns bleibt nicht ewig Zeit. Noch haben die Unruhen noch nicht die äußeren Stadtringe erreicht, in denen die meisten unserer Unterstützer wohnen."
"Wenn sie sie jetzt zu den Waffen rufen, haben wir endgültig einen Bürgerkrieg mitten in der Stadt. Sind wir nicht angetreten zu versöhnen. Matsuo? Zuko?"
Die beiden Parteigrößen musterten sie. Schließlich sagte Asano: "Aber Sakura, das ist nicht die Alternative. Plan B bedeutet Flucht. Flucht vor den Unterdrückern in die Berge, abseits der großen Stadt. Bis sich die Lage beruhigt hat und die Blauhelme kommen. Wir kämpfen nicht gegen die Erstbesiedler. Sie sind unsere Brüder und Schwestern, wir wünschen ihnen kein Leid." Sakura lächelte und zog Bleistift und Papier aus ihrer Tasche.
Sie hatte gerade einige Sätze notiert als ihr PD zu blinken und läuten begann. Christopher. Er versuchte offensichtlich über eine Hintertür eine Audioverbindung zu ihr aufzubauen. Kurz nach Sakuras Anruf bei Wang Dun hatte es Instabilitäten bei den Piratennetzen auf den bekannten Audio-Kanälen gegeben. Der Anzeige nach telefonierte Christopher über ein Protokoll zum Austausch von Wetterdaten. Er hatte Sakuras PD mit einer gepatchten Software ausgestattet, anders konnte sie es sich nicht erklären.
“Sakura? Können Sie mich verstehen?”
Er lebte.
“Klar und deutlich. Wie geht es ihnen? Konnten Sie etwas ermitteln?”
“ Wir haben, was wir gesucht haben. Sie -” Laute Störgeräusche verschlechterten die Tonqualität, es war ihr unmöglich ihn zu verstehen. Ein krachendes Geräusch ließ sie zusammenzucken.
“ Christopher?” Der Verbindung brach ab, ein monotones Summen setzte ein.
Eine halbe Stunde später ging eine Meldung eines unabhängigen Journalisten über das Netz, die vom Absturz eines UltraCopters in der City berichtete. Im Trubel der letzten Stunden nahm Sakura nicht an, dass außer ihr sich jemand für eine derartige Nichtigkeit interessierte.
"Sind sie sich sicher, dass sie an der Aktion tatsächlich teilnehmen möchten?" Sakura wusste, dass sich Zuko berechtigte Sorgen machte und dankte ihm im Stillen dafür. In der Tat hatte sie keinerlei Erfahrung in militärischen Missionen, sie durfte aber kein Risiko eingehen. Christopher hatte ihr in ihrem Telefonat gesagt, dass er Beweise gefunden habe. Er kannte sich in der Stadt nicht aus. Bei einer Flucht, sollte er den Absturz überlebt haben, wäre es ihm unmöglich, Kopien bei politischen Unterstützern erstellen zu lassen. Sie durfte nicht hier sitzen bleiben und die gewonnenen Informationen aufgeben. Und sie konnte Christopher nicht im Stich lassen.
Die Versuche, ihre Schwester zu erreichen, waren fehlgeschlagen, die Leitungen tot. Hier in der Außenstelle half sie niemandem.
"Das ist nicht das erste Mal, dass ich so etwas mache, Zuko”, sagte Sakura. Eine Lüge.
Sie zog sich den Helm über, den ihr einer der drei Parteimilizen zur Verfügung gestellt hatte und verließ mit ihnen den von den Blockaden freigeräumten Ausgang zu den Straßen.
Die Lage hatte sich nach Berichten und parteieigenen Beobachtern auf dem Dach auch hier im Viertel massiv verschlechtert und war mittlerweile als bürgerkriegsähnlich zu bezeichnen. Auswertungen der übertragenen Daten von Privatleuten aus Kommunikationsnetzen boten ein ausgeglichenes Bild zwischen Erst- und Zweitbesiedlern, mit häufig wechselnden Landverlust- und zugewinnen in einzelnen Stadtteilen. Allerdings waren die vorliegenden Informationen aufgrund des abgeschalteten Mobilnetzes potentiell veraltet. Die drei Stadtteile, die zu Christophers Absturzstelle führten, befanden sich zu diesem Zeitpunkt zu großen Teilen in heftig umkämpften Gebieten. Die Rettungsaktion musste schnell und vorsichtig vor sich gehen.
Sakura betrat nach den drei soldatenähnlichen Milizen, die sich ihr nicht vorgestellt hatten, die Straße. Sie erkannte nur mit Mühe die Straßenzüge und Häuser vor der
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