Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)
vorgefunden, von dem mutmaßlichen Kirchenagenten fehlte bis jetzt jede Spur. Markus fehlten noch die letzten Puzzlestücke, um das große Gesamtbild vollständig zu überblicken.
"Kommen sie mit."
Sie verließen Markus Büro und folgten über beigem PVC-Boden dem Gang bis an sein Ende. Markus klopfte an eine Tür an der das Schild "Xi Yongkang. Präsident." angebracht war und trat gemeinsam mit seinem Elitekämpfer ein.
Ein großes PD verbarg den Kopf seines kleinwüchsigen Chefs, der wie erwartet an seinem großen Eichenschreibtisch saß. Beim Näherkommen legte Xi das Gerät beiseite und bot den beiden einen Platz an.
"Ich habe nur noch die Cubuyata Times von gestern vor mir. Ein Glück kam ich gestern nicht dazu, sonst hätte ich heute gar nichts Neues in der Zeitung gelesen. Heute haben die großen Verlage noch keine neuen Ausgaben produziert, geschweige denn veröffentlicht", sagte Xi.
"Das öffentliche Netz ist schon eine ganze Weile tot, sonstige Verteilungsmechanismen existieren nicht. Selbst wenn noch einige Redakteure die Situation aussitzen, sie hätten gar keine Möglichkeit, Informationen zu verteilen."
Markus nickte. "Wir stoßen auf ähnliche Probleme bei unseren Ermittlungen im Varlas-Fall. Unsere Informanten müssen mittlerweile in persona bei mir und meinen Leuten erscheinen um Neuigkeiten zu berichten. Die Funktürme sind alle außer Betrieb, einige brennen noch immer, von anderen haben wir keine Berichte, aber keiner von ihnen funkt." Er sprach die letzten Worte jeweils mit Nachdruck und für sich.
Xi stopfte Tabak in seine kleine Holzpfeife und zündete sie an. Markus nickte Fünf zu, der die Neuigkeiten berichtete:
"Ich fand einen weiteren Tatort im Gebäude, in direkter Nähe zu dem bereits bekannten. Dort fanden sich einige Spuren von Gewalteinwirkung, zumindest auf das Fenster in Richtung Festplatz. Zudem brannte sich ein Laser in die Wand daneben. Eindeutig befand sich hier ein zweiter Attentäter, höchstwahrscheinlich derjenige, der auch tatsächlich auf Varlas schoss."
"Wie es scheint, müssen wir zukünftig mehr Geld in unser Tatortteam stecken", sagte Xi. Er schenkte Markus einen kritischen Blick, seine Miene hellte sich aber einen Wimpernschlag später wieder auf. "Glücklicherweise ist es noch nicht zu spät. Seien sie froh dass zumindest jetzt einer ihrer Männer auch ein Stockwerk höher dachte." Er paffte einige Male an seiner Pfeife. "Das ändert die Sachlage. Jackson, sie müssen den Fall noch einmal neu aufrollen. Sie haben meine vollste Unterstützung. Meine Stadt da draußen brennt und ich muss wissen wer daran schuld ist." Er heftete seinen Blick auf seinen Vize. "Egal wer es ist."
Zusammen mit Fünf verließ Markus das Büro, folgte dem Gang bis zum Ende und rief den Fahrstuhl herbei. Der Elitesoldat sah ihn an. "Was haben sie vor?" Die Fahrstuhltür öffnete sich und sie betraten die Kabine.
"Ich sehe mir den Tatort noch einmal selbst an." Markus konnte nicht fassen, dass ihm ein solcher Schnitzer unterlaufen war. Erst Xis Kritik hatte ihm das bewusst gemacht.
"Glauben sie mir, das ist unnötig. Ich habe alles gesichtet und festgehalten." Er wedelte mit seinem PD vor Markus. "Zudem entfernen wir uns gerade von dem Weg zum Ermittlungsziel, so gut wie Xi informiert ist. Ihr Chef sagte doch, dass sich der eigentliche Tatort über dem ursprünglich vermuteten befand."
Markus hob eine Augenbraue. "Was meinen sie?"
Fünf flüsterte in Markus Ohr: "Dass ich die neuen Beweise in dem Raum darüber fand, habe ich mit keiner Silbe erwähnt".
* * *
Drei Stunden später hatte Xi sein Büro verlassen. Fünf stand hinter dem Schreibtisch des Polizeipräsidenten und durchwühlte die Schubladen. Markus schloss parallel sein PD an das vollholzummantelte Notebook auf dem Tisch und startete eine Einbruchssoftware, die seine Leute bei einem ehemaligen Kollegen bei einer Revision sichergestellt hatten. Markus hatte das damals für sich behalten, in der Gewissheit, dass er die Applikation sicherlich einmal benötigen konnte. Wer hätte gedacht, dass er es einmal zum hacken des Rechners seines Chefs nutzen würde?
Er wusste, dass Xi mindestens für eine Stunde seine Runde ablief, daher sollten Fünf und er über ausreichend Zeit verfügen um für etwas Klarheit in dieser verworrenen Geschichte zu sorgen. Xi war zum gegenwärtigen Zeitpunkt sicherlich im Schießübungsraum im Keller.
Markus kannte Xi schon seit einer Ewigkeit. Ihm erschloss sich nicht, inwieweit sein
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