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Cugel der Schlaue

Cugel der Schlaue

Titel: Cugel der Schlaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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und kehrte zum Wassertor zurück. Drofo sprang auf den rosigen Kammrücken und trat leicht nach den Stielknoten. »Paß auf!« sagte er zu Cugel. »So werden die Knoten bedient! Nach rechts. Nach links. Nach unten. Etwas hoch. Halt. Los! Ist dir das klar?«
    »Noch einmal, wenn Ihr die Güte hättet«, bat Cugel. »Es ist mir ein Vergnügen, von Euch zu lernen.«
    Drofo wiederholte die Vorführung. Dann lenkte er den Wurm zur Galante und schaute fast trübsinnig zu, während der Wurm durch das Wasser glitt und neben dem Schiff anhielt. Nun endlich wurde Cugel der Zweck der Laufplanken bewußt, die ihm ein solches Rätsel aufgegeben hatten: Sie dienten einem bequemen Ab- und Aufsitzen.
    »Paß auf«, sagte Drofo. »Ich zeige dir, wie das Tier angebunden wird. Siehst du? So und so und so! Da und dort mußt du Salbe auftragen, hier, siehst du, damit das Tier keine Abschürfungen erleidet. Verstehst du, was ich meine?«
    »Selbstverständlich!«
    »Gut. Dann hole den zweiten Wurm.«
    Die Anleitung hatte Cugel sehr geholfen, so konnte er den zweiten Wurm ohne große Mühe an seinen Platz lenken und festbinden. Und genau wie Drofo ihm gezeigt hatte, salbte Cugel den Wurm. Wenige Minuten später hörte Cugel zu seiner Freude, wie Drofo Lankwiler ausschalt, weil er die Salbe vergessen hatte. Lankwilers Entschuldigung, daß er den Geruch der Salbe nicht vertrage, gefiel Drofo gar nicht.
    Wenige Minuten später ließ Drofo Lankwiler und Cugel vor sich antreten und erklärte den beiden Unterwurmingern, was von ihnen erwartet wurde.
    »Auf der letzten Reise waren Wagmund und Lankwiler die Wurminger«, begann er. »Ich fuhr nicht mit, sondern Gieselman – er machte den Oberwurminger. Nun muß ich feststellen, daß er viel zu nachsichtig war. Wagmund behandelte und pflegte seine Tiere, wie es von einem echten Wurminger erwartet wird. Lankwiler dagegen ließ seine Würmer aus Unkenntnis und Faulheit verwahrlosen. Seht euch diese bedauernswerten Geschöpfe an! Sie sind gelb wie Quitten und ihre Kiemen schwarz verkrustet. Ihr könnt euch darauf verlassen, daß Lankwiler sie in Zukunft gewissenhaft pflegen wird. Was Cugel betrifft, seine bisherige Ausbildung läßt so ziemlich alles zu wünschen übrig. Doch an Bord der Galante wird er gründlich lernen, genau wie Lankwiler von seiner herzlosen Unachtsamkeit geheilt werden wird.
    Hört zu! In zwei Stunden verlassen wir Saskervoys Hafen und segeln auf die hohe See. Ihr werdet jetzt euren Tieren ein Halbmaß Futter geben und eure Köder bereitstellen. Cugel, du striegelst danach deine Tiere und untersuchst sie nach Saugstechern. Du, Lankwiler, fängst sofort an, den Wasserstein von den Kiemen deiner Tiere abzuschaben. Danach wirst du sie nach Saugstechern, Pusteln und Flossenmilben untersuchen. Dein äußeres Tier weist große Beulen auf, du mußt sie gut mit Wasser übergießen.
    Und nun, Wurminger, an die Arbeit!«
    Mit Bürste, Schaber, Meißel, Bohrer, mit Salben und Hautwasser versorgte Cugel seine Würmer nach Drofos Anleitung. Hin und wieder wusch eine Welle über die Tiere und spülte auf die Planke. Drofo, der oben an der Reling lehnte, riet Cugel: »Achte nicht auf die Nässe! Bedenke, daß du unter der Haut immer naß bist, daß sich dort vielerlei Flüssigkeiten befinden, manche vulgärer Natur, warum also vor guter Salzgischt außen zurückschrecken? Achte nicht auf Nässe gleich welcher Art – sie gehört zu einem Wurminger.«
     
    Gegen Mittnachmittag kamen Meister Soldinck und seine Begleitung im Hafen an. Kapitän Baunt ließ die gesamte Besatzung am Mitteldeck antreten, um die Gruppe an Bord willkommen zu heißen.
    Als erster stieg Soldinck mit Madame Soldinck am Arm von der Gangway. Ihnen folgten ihre Töchter Meadhre, Salasser und Tabazinth.
    Kapitän Baunt, stramm in seiner peinlich sauberen Paradeuniform, hielt eine kurze Ansprache: »Meister Soldinck, wir von der Galante heißen Euch und Eure liebreizenden Damen an Bord willkommen. Da wir mehrere Wochen auf engem Raum beisammen sein werden, gestattet mir, mich und meine Männer vorzustellen.
    Ich bin Kapitän Baunt. Dies ist unser Ladungsaufseher Bunderwal. Neben ihm steht Sparvin, unser gestrenger Oberbootsmann, ihm unterstehen Tilitz – das ist jener dort mit dem blonden Bart – und Parmele hier. Angshott daneben ist unser Koch, und der nächste in der Reihe ist Kinnolde, unser Zimmermann.
    Das sind die Stewards: der absolut zuverlässige Bork – er kennt alle Seevögel und Wasserfalter bei Namen – und

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