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Cugel der Schlaue

Cugel der Schlaue

Titel: Cugel der Schlaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Halterungen, auf Tugersbir-Art!«
    »Solange du keinen deiner merkwürdigen Tugersbir-Knoten knüpfst«, warnte Drofo. »Bei der letzten Fahrt brauchten Kapitän Baunt und ich eine halbe Stunde, bis wir die Tiere mit deiner schnellen Lösemethode frei hatten.«
    Lankwiler und Cugel stiegen zu dem Pferch hinunter, wo ein Dutzend Würmer sich an der Wasseroberfläche aalten oder mit einem Stoß ihrer Schwanzflossen gemächlich dahinschwammen. Einige waren von hellem oder dunklerem Rosa; andere von bleichem Elfenbein oder einem schwefelfarbenen Gelb. Ihr Kopf bestand aus einem kurzen dicken Rüssel, einer leichten Wölbung, die das kleine und einzige Auge barg, und unmittelbar dahinter einem fleischigen Kugelpaar auf kurzen Stielen. Diese Kugeln – sie waren jeweils in der Farbe ihres Eigentümers bemalt – dienten zur Orientierung und wurden zur Lenkung benutzt.
    »Zeig, was du kannst, Cugel!« rief Lankwiler. »Setz deine Grundsätze ein! Der alte Drofo will unsere Rockschöße im Wind flattern sehen! Also, nimm deinen Spreizsitz und mach es dir auf einem deiner Würmer bequem!«
    »Ich muß ehrlich sein«, gestand Cugel nervös, »ich habe so manches verlernt.«
    »Dann paß auf, wie ich es mache«, riet ihm Lankwiler. »Ich springe auf das Tier und werfe ihm die Scheuklappe über das Auge. Nun greife ich nach seinen Stielknoten und lenke es damit. Du wirst sehen, der Wurm trägt mich, wohin ich will! Also, Augen auf!«
    Lankwiler sprang auf einen Wurm, rannte auf ihm entlang, sprang von seinem Rücken zum nächsten, dann zu einem weiteren, bis er schließlich im Spreizsitz auf einem der gelben Stielknoten landete. Er warf ihm die Scheuklappe über die Augenwölbung und faßte nach den Knoten. Der Wurm peitschte mit den Flossen und trug ihn durch das Wassertor, das Drofo inzwischen geöffnet hatte, und zur Galante.
    Vorsichtig versuchte Cugel es ihm gleichzutun, doch sein Wurm begann zu tauchen, als er endlich auf ihm saß und nach seinen Knoten griff. In seiner Verzweiflung riß Cugel die Knoten rückwärts, also zu sich. Da schoß das Tier hoch, sprang fünfzehn Fuß in die Luft, und Cugel flog über den Pferch.
    Cugel kämpfte sich schwimmend an Land. Am Tor stand Drofo, den Blick nachdenklich auf Cugel gerichtet.
    Die Würmer schwammen friedlich wie zuvor. Cugel seufzte tief, sprang erneut auf einen Wurm und setzte sich wieder spreizbeinig darauf. Vorsichtig legte er die Klappe auf das Auge und preßte die blauen Knoten. Das Tier achtete überhaupt nicht darauf. Sanft drehte Cugel die Stiele. Das überraschte den Wurm so sehr, daß er vorwärts schwamm. Cugel setzte seinen Versuch fort. So erreichte der Wurm ruckhaft und mit kleineren Abweichungen das Ende des Pferches, wo Drofo wartete. Durch Zufall oder reinen Eigensinn schwamm er zum Tor. Drofo riß es hastig auf. Der Wurm glitt hindurch. Stolz erhobenen Hauptes täuschte Cugel Selbstvertrauen und Herrschaft über das Tier vor.
    »Jetzt zur Galante! « befahl Cugel.
    Trotz dieses Befehls bog der Wurm zum offenen Meer ab. Drofo, der noch am Tor stand, nickte betrübt, als bestätigte er seine Überzeugung. Aus seinem Frack holte er ein Silberpfeifchen hervor und pfiff dreimal schrill. Der Wurm schwang herum und kehrte zum Wassertor zurück. Drofo sprang auf den rosigen Kammrücken und trat leicht nach den Stielknoten. »Paß auf!« sagte er zu Cugel. »So werden die Knoten bedient! Nach rechts. Nach links. Nach unten. Etwas hoch. Halt. Los! Ist dir das klar?«
    »Noch einmal, wenn Ihr die Güte hättet«, bat Cugel. »Es ist mir ein Vergnügen, von Euch zu lernen.«
    Drofo wiederholte die Vorführung. Dann lenkte er den Wurm zur Galante und schaute fast trübsinnig zu, während der Wurm durch das Wasser glitt und neben dem Schiff anhielt. Nun endlich wurde Cugel der Zweck der Laufplanken bewußt, die ihm ein solches Rätsel aufgegeben hatten: Sie dienten einem bequemen Ab-und Aufsitzen.
    »Paß auf«, sagte Drofo. »Ich zeige dir, wie das Tier angebunden wird. Siehst du? So und so und so! Da und dort mußt du Salbe auftragen, hier, siehst du, damit das Tier keine Abschürfungen erleidet. Verstehst du, was ich meine?«
    »Selbstverständlich!«
    »Gut. Dann hole den zweiten Wurm.«
    Die Anleitung hatte Cugel sehr geholfen, so konnte er den zweiten Wurm ohne große Mühe an seinen Platz lenken und festbinden. Und genau wie Drofo ihm gezeigt hatte, salbte Cugel den Wurm. Wenige Minuten später hörte Cugel zu seiner Freude, wie Drofo Lankwiler ausschalt, weil er

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