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Cugel der Schlaue

Cugel der Schlaue

Titel: Cugel der Schlaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Aufschub duldeten.«
    Twango wich entsetzt einen Schritt zurück. »Mercantides ist tot?«
    »Es handelt sich um Betrug und Diebstahl!«
    »Was wurde gestohlen?« fragte Twango ungeduldig. »Und wer betrogen?«
    »Laßt mich von vorn beginnen. Vor vier Tagen, genau um Mittag, kam ich hier mit dem verschließbaren Wagen an, und zwar in Begleitung von Rincz undJornulk, die beide, wie Ihr wißt, Älteste und rechtschaffene Männer sind.«
    »Meines Wissens wurde ihr guter Ruf nie in Frage gestellt. Wieso kommt Ihr nun damit?«
    »Geduld, Ihr werdet es hören!«
    »So fahrt fort. Cugel, Ihr seid ein Mann von Erfahrung. Paßt auf, Eure Meinung interessiert mich. Dies ist übrigens Meister Soldinck von der Firma Soldinck und Mercantides, eine Fracht-und Zwischenhandelsgesellschaft.«
    Cugel kam näher, und Soldinck sprach weiter.
    »Mit Rincz und Jornulk betrat ich Euren Arbeitsraum. Dort, in unserer Gegenwart, zähltet Ihr sechshundertachtzig Schuppen ab, die wir in sechs Kisten packten.«
    »Stimmt. Es waren vierhundert ›gewöhnliche‹, zweihundert ›besondere‹ und achtzig ›erstklassige seltene‹ von einmaligem Muster.«
    »Richtig. Gemeinsam und in Gegenwart von Weamish packten wir die Kisten, versiegelten und verschnürten sie. Ich schlage vor, daß auch Weamish hinzugezogen wird, damit er uns in seiner Weisheit bei der Lösung dieses Rätsels helfen kann.«
    »Gark! Gookin! Seid ihr so gut und ruft Weamish. Doch Ihr, Meister Soldinck, habt uns den Grund Eurer Aufregung immer noch nicht gesagt!«
    »Den sollt Ihr sogleich erfahren. In Eurer, Weamishs, Rincz’, Jornulks und meiner Anwesenheit wurden die Schuppen wie üblich in Eurem Arbeitsraum verpackt. Unter unserer Aufsicht hob Weamish die Kisten auf den Karren, und wir alle lobten ihn, da er ihn so hübsch verziert hatte, und auch seine Sorgfalt bewunderten wir, mit der er darauf achtete, daß keine herunterfallen konnten. Dann schritten Rincz und ich voraus, Ihr und Jornulk hinterher, und Weamish rollte den Karren mit den Kisten durch den Korridor. Soviel ich mich entsinne, hielt er nur einmal kurz an, um seinen Schuh zuzubinden, dabei machte er eine Bemerkung über die für die Jahreszeit ungewöhnliche Kälte.«
    »Richtig. Fahrt fort.«
    »Weamish rollte den Karren zum Wagen. Die Kisten wurden hineingehoben und der Wagen sofort verschlossen. Ich stellte die Empfangsbescheinigung aus, die Rincz und Jornulk mit mir unterschrieben und die Weamish als Zeuge unterzeichnete, ehe ich sie Euch aushändigte. Schließlich bezahlte ich, und Ihr gabt mir die quittierte Rechnung.
    Wir fuhren auf geradem Weg nach Saskervoy, wo die Kisten unter den üblichen Sicherheitsmaßnahmen in der Schatzkammer untergebracht wurden, bis sie auf das nächste Schiff zu ihrem fernen Bestimmungsort Almery geladen werden können.«
    »Und dann?«
    »Heute wollte Mercantides die Schuppen selbst begutachten. Ich öffnete eine der sorgfältig versiegelten Kisten. Sie enthielt jedoch nur Erdklumpen und Kiesel. Daraufhin durchsuchten wir alle Kisten, und in jeder einzelnen fanden wir lediglich wertlose Erdklumpen und Steine. Und da habt Ihr das Rätsel! Wir hoffen, daß entweder Ihr oder Weamish diese erschreckende Sache aufklären könnt, oder, wenn nicht, uns das Geld zurückerstattet.«
    »Letzteres ist außer Frage. Ich kann Eurer Aufzählung der Ereignisse nichts hinzufügen. Alles geschah genau, wir Ihr es beschrieben habt. Wenn Weamish etwas Ungewöhnliches aufgefallen wäre, hätte er mich bestimmt darauf aufmerksam gemacht.«
    »Trotzdem könnte seine Aussage uns vielleicht auf etwas hinweisen, wenn er sich bloß zeigte.«
    Gark hüpfte in den Raum und rollte aufgeregt die Augen. Seine Stimme überschlug sich schier, als er rief: »Weamish ist auf dem Dach! Er benimmt sich sehr merkwürdig!«
    Bestürzt warf Twango die Arme hoch. »Senil, ja, aber so schnell närrisch? Er ist doch soeben erst in den Ruhestand getreten!«
    »Was?« staunte Soldinck. »Weamish im Ruhestand? Welche Überraschung!«
    »Für uns alle! Er beglich seine Schulden bis auf die letzte Terce, dann erklärte er, daß er in den Ruhestand gehen würde.«
    »Sehr seltsam!« meinte Soldinck. »Wir müssen Weamish unbedingt vom Dach holen, und zwar sofort!«
    Hinter dem hüpfenden Gark rannte Twango in den Garten, gefolgt von Soldinck, Rincz, Jornulk und Cugel als letztem.
    Es war eine dunkle Nacht, die die wenigen Sternbilder nicht zu erhellen vermochten. Licht aus dem Haus, das durch einige Dachfenster fiel,

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