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Cugel der Schlaue

Cugel der Schlaue

Titel: Cugel der Schlaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und bedachte Cugel mit einem zahnlükkigen Grinsen.
    Cugel wartete, aber das war offenbar schon der ganze Witz gewesen. Deshalb lachte er höflich. »Wie absurd!«
    »Nicht wahr? Wo ich doch auf wirklich geschickte Weise mein Konto beglichen habe! Morgen werde ich Flutic verlassen und die nächsten Jahre von einem vornehmen Kurort zum anderen reisen. Dann soll Twango sich fragen, wer senil ist, er oder ich!«
    »Ich kann mir denken, zu welcher Entscheidung er gelangen wird! Tatsächlich ist mir alles klar, außer den Einzelheiten Eurer ›geschickten Weise‹.«
    Weamish verzog das Gesicht und benetzte die Lippen, während Eitelkeit und Prahlerei in ihm mit dem letzten Rest Vorsicht stritten. Er öffnete den Mund – da dröhnte ein Gong, denn jemand zog offenbar heftig am Glockenstrang des Eingangs. Weamish stand schon halb auf, als er sich lachend wieder auf seinen Stuhl fallen ließ. »Fast hätte ich es vergessen. Von nun an gehört es ja zu Euren Pflichten, Euch auch um späte wie frühe Besucher zu kümmern.«
    »Ich bin Aufseher, kein Hausdiener«, lehnte Cugel entrüstet ab.
    »Das hatte auch ich immer gehofft«, gestand Weamish. »Zuerst müßt Ihr zusehen, wie Ihr mit Gark und Gookin zurechtkommt, die für die Durchführung aller Bestimmungen, bis aufs I-Tüpfelchen genau, sorgen.«
    »Sie werden lernen, vor mir zu kuschen!«
    Der Schatten eines runden Kopfes mit einer Schirmmütze fiel auf den Tisch. Eine Stimme fragte: »Wer wird lernen, vor Euch zu kuschen?«
    Cugel schaute hoch und sah Gookin, der sich über den Rand des Wandbretts beugte.
    Wieder erschallte der Gong. Gookin rief: »Cugel, hoch mit Euch! Seht nach, wer etwas will! Weamish wird Euch einweisen, was Ihr zu tun habt.«
    »Als Aufseher«, entgegnete Cugel, »übertrage ich diese Aufgabe dir! Beeile dich!«
    Sofort schwang Gookin eine kleine, dreisträngige Knute, deren Stränge in je einem gelben Stachel endeten.
    Cugel stieß mit solcher Kraft gegen das Brett, daß Gookin kopfüber herunterstürzte, geradewegs auf ein Tablett mit verschiedenen Käsen, das auf dem Büfett stand. Cugel griff nach der Knute und hielt sie bereit. »Also, was ist: Willst du deinen Pflichten nachkommen? Oder muß ich dich erst auspeitschen und dann dich und deinen Gefährten in diese Schüssel mit Kaidaunen werfen?«
    Twango stürmte in den Speisesaal. Gark saß mit schier hervorquellenden Augen auf seiner Schulter: »Was ist das für ein Tumult? Gookin, wieso liegst du im Käse?«
    Cugel sagte: »Da ich Aufseher bin, verlange ich respektvoll angesprochen zu werden. Und die Sache ist so: Ich befahl Gookin nachzusehen, wer an der Tür ist. Er wurde unverschämt, und ich machte mich daran, ihn zu züchtigen.«
    Twangos Gesicht wirkte verkniffen vor Ärger. »So wird es bei uns nicht gehandhabt, Cugel! Bisher hat der Aufseher immer Besucher empfangen oder abgewiesen!«
    »Dann nehmen wir eine sofortige Änderung vor! Der Aufseher ist aller seiner Stellung unwürdigen Aufgaben entbunden. Außerdem wird sein bisheriges Gehalt um das Dreifache erhöht, und Unterkunft sowie Verpflegung sind für ihn frei.«
    Erneut dröhnte der Gong. Twango fluchte. »Weamish! Geh zur Tür! Weamish? Wo bist du?«
    Weamish hatte den Speisesaal verlassen.
    Streng befahl Cugel: »Gark! Sieh nach der Tür!«
    Gark antwortete mit einem wütenden Zischen. Da deutete Cugel zur Tür: »Gark, du bist hiermit wegen Gehorsamsverweigerung fristlos entlassen! Das gleiche gilt für Gookin. Ihr werdet beide sofort das Haus verlassen und in euren Sumpf zurückkehren!«
    Gark, der sich nun Gookin anschloß, antwortete mit herausforderndem Zischen.
    Cugel wandte sich an Twango: »Ich fürchte, ich sehe mich gezwungen zu kündigen, wenn Ihr meine Befehlsgewalt nicht bestätigt!«
    Verärgert hob Twango beide Arme. »Genug dieses Unsinns! Während wir hier herumstehen, dröhnt der Gong unablässig!«
    Er stapfte zum Türkorridor, und Gark sowie Gookin hüpften hinter ihm her.
    Cugel folgte ihm gemesseneren Schrittes. Twango riß die Tür auf und ließ einen stämmigen Mann mittleren Alters ein, den ein brauner Kapuzenumhang fast ganz verhüllte. Ihm folgten zwei weitere, ähnlich Vermummte.
    Twango begrüßte den vordersten Besucher mit achtungsvoller Vertrautheit. »Meister Soldinck! Ein Besuch zu einer so späten Stunde! Was führt Euch um diese Zeit zu mir?«
    Mit düsterer Stimme antwortete Soldinck: »Ich habe schlimme und dringliche Neuigkeiten, die keinen

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