Cumberland: Band 3 - Deumus (German Edition)
können“, stellte Shane fest.
Ty kicherte verhalten und zog damit die Blicke auf sich.
„Der eine mit einer Bibel bewaffnet, der andere Kreidekreise auf den Boden malend, ein Dritter mit Augen, die einem Flutlicht gleichkommen. Wir wären wohl schneller weggesperrt, als wir es ahnen können.“
„Dann könnt ihr den Chupar unmöglich mitten in der Stadt kalt machen“, gab Liam zu bedenken.
„Er ist uns doch vom Hafen hierher gefolgt, dann müssten wir ihn eigentlich irgendwo hingelockt bekommen?“, fragte Rhys in die Runde.
„Es gibt im Industriegebiet ein recht großes Areal, das nach Katrina nicht wieder aufgebaut worden ist, sondern auf den Abriss wartet. Das ist der einzige Ort, an dem man nie jemanden trifft“, schlug der blonde Polizist vor.
„Die Frage ist nur, ob er uns noch mal folgt“, gab Ty zu bedenken.
„Das werden wir wohl ausprobieren müssen“, war das Einzige, das Cumberland dazu einfiel.
„Halt dich soweit am Rand wie möglich in Ordnung, Liam? Wir sind zu dritt und werden ihn bekommen, aber ich will nicht, dass er auf dich aufmerksamer wird, als notwendig“, bat Rhys seinen Partner, als der Wagen langsam zwischen den zerfallenen Gebäuden durchfuhr.
Weder Nash, noch Cumberland behagte es, dass der Blonde mitgekommen war, aber diesen im Büro zu lassen, oder woanders hinzubringen, hätte dafür sorgen können, dass der fremde Dämon ihnen vielleicht nicht gefolgt wäre, so wie er es jetzt tat.
„Er wird wissen, was ihr vorhabt, nicht wahr?“, fragte Liam leise.
„Ich denke spätestens, wenn er Shane sieht, weiß er, was Sache ist. Dämonen erkennen Prediger sofort.“
„Noch ungefähr fünfzig Meter, da müssten sie auf der rechten Seite warten, zumindest, wenn sie sich an die Markierung gehalten haben, die ich auf der Karte gemacht habe“, warf Liam ein.
Rhys nickte und konzentrierte sich ganz auf den Weg. Sein Blick glitt flüchtig über die Gegend und er schüttelte den Kopf. Im fahlen Licht des Mondes wirkte nichts real, sondern glich einer künstlich erschaffenen Welt für einen Endzeitfilm. Verfallene Gebäude, Straßenbelag, der aufgerissen war und Flora, die sich Platz zurückeroberte. Im Kegel der Scheinwerfer sah er das Motorrad von Shane Edwards stehen und parkte den Wagen dahinter.
„Verdammt, Rhys, mir geht der Arsch auf Grundeis“, flüstere Liam bedrückt.
„Wir passen auf dich auf Liam, versprochen“, erwiderte Cumberland zuversichtlich.
Der schwarzhaarige Polizist öffnete die Wagentür, während Summer tief Luft holte und es ihm anschließend gleich tat. Rhys brummte leise, denn selbst spürte die Nähe des Deumus. Es schien, der fremde Dämon war näher, als es ihm in dieser Sekunde lieb war. Er konnte den Hünen an einer gegenüberliegenden Ruine stehen sehen und steuerte mit Liam in diese Richtung. Aus den Augenwinkeln heraus glaubte er, eine weiße Markierung am Boden zu erkennen. Cumberland wusste, dass sie gerade durch den Kreis liefen, den Shane und Ty nur zu schließen brauchten, um den Dämon an einem Ort festzuhalten. Er spürte, dass Nash in ihm unruhig wurde, allein das Wissen sich darin zu befinden, auch wenn dieser nicht geschlossen war, trieb den Puls des Schattens in ihm hoch.
„Er kommt näher“, gab Nash in seinen Gedanken preis.
Als Rhys tief einatmete, änderte sich die Augenfarbe des schwarzhaarigen Mannes zunehmend. Der Mensch zog sich immer weiter zurück, während der Dämon den Körper übernahm. Liam fiel diese, noch ungewohnte, Änderung auf und dessen Atem beschleunigte sich hörbar. Nash glaubte Schritte hinter sich zu hören und beschleunigte. Er musste aus dem Kreis heraus, während der Deumus darin eingeschlossen werden sollte.
„Hast du dir Verstärkung besorgt?“, erklang es schnarrend ein Stück hinter ihm.
Nash drehte sich im Laufen um und ging langsam rückwärts weiter, der blonde Cop hingegen, starrte auf Shane und lief unbeirrt auf diesen zu.
„Wie du siehst“, erwiderte Nash und verlieh seinen Augen noch mehr Glanz.
Er grinste den anderen Dämon an und zeigte keinerlei Angst.
„Du könntest mir mal erklären, warum du so sehr an mir hängst“, spottete Nash leise, aber gefährlich.
Der Chupar Alma gab ein tiefes Lachen von sich, dass von dem näherkommenden Mauerwerk reflektiert wurde. Ein Geräusch, das jedem Anwesenden einen Schauer durch den Körper jagte.
„Du bist eingebildet, Dämon. Nicht du bist es, auf den ich aus bin. Ich sagte dir bereits, dass ich dich nicht anrühren werde und meinesgleichen
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