Cumberland Nash (German Edition)
gespürt hatte. Während Steel seinen Gedanken nachhing,
wurde Mark unruhiger in seinen Armen und rutschte an ihm herauf,
sodass ihre Gesichter nah beieinanderlagen. Ethan gab ein leises
Seufzen von sich. Bis vor wenigen Sekunden fühlte er sich nicht
versucht, dem anderen näherzukommen, als er zugesagt hatte, nun
spürte er den warmen Atem des Mannes an seinem Ohr. Er wagte
sich nicht, den Kopf zu drehen, sondern starrte an die Decke des
Wohnzimmers.
Es hatte sich verdammt gut angefühlt, als er mit Mark
zusammensaß, heute fühlte es sich noch besser an, als er die Hände
des Mannes in seinen spürte. Hier zu liegen und den Arzt so nah an
seinem Körper zu haben, schlug die Ereignisse um Längen. Er
versagte sich den Wunsch daran zu denken, wie es wäre, dem
anderen noch näher zu kommen.
„Ich habe es ihnen gesagt, James“, flüsterte es an sein Ohr.
Steels Kopf drehte sich automatisch und er blickte auf das Gesicht
des Arztes.
„Er sah so aus, als wenn er Himmel und Hölle in Bewegung setzen
wird“, sprach der braunhaarige Mann leise weiter.
Ethan starrte auf die sich bewegenden Lippen, dann verschloss er
diese nur für Sekunden mit seinen.
„Einen musste ich mir rauben, Mark“, flüsterte er leise und rutschte
behutsam ein Stück hinauf.
Er barg sein Gesicht im Haar des Arztes und schloss ebenfalls die
Augen.
Hexenküche „Halte diesen großen Esel zurück, bis ich alles für euch
eingepackt habe!“, befahl Margarite.
Ty Baker nickte schmunzelnd und blickte Shane Edwards zufrieden
an. „Du hast die Chefin gehört, also setz dich wieder hin.“
Der Hüne brummte, knurrte, doch anschließend setzte er sich mit
einem leisen Schnaufer auf den Küchenstuhl.
„Ich weiß, dass du unruhig bist, du weißhäutiger Priester, aber wenn
es klappen soll, dann müsst ihr gut vorbereitet sein“, sagte die
schwarze Frau schon versöhnlicher.
„Der Flug dauert, bis wir in der Eastern sind, vergeht auch noch mal
Zeit. Lass es uns doch hier probieren, Margarite. Oder im
Krankenhaus, bei Rhys? Hier auf der Plantage könntest du uns sogar
noch helfen?“,hakte Shane recht hilflos nach, auch wenn er die
Antwort bereits kannte.
Die Frau ließ die Utensilien auf die Küchenarbeitsplatte fallen und
kam mit giftigem Blick auf ihn zu. Shane bereute, überhaupt noch
einmal nachgefragt zu haben.
„Shane Edwards! Ich habe es dir bereits erklärt. Das Risiko ist zu
groß, dass es nicht klappt. Wenn der Leibhaftige es merkt und ihr
scheitert, wird Nash niemals zurückkommen und auch Rhys wird
früher oder später sterben. Diese Strafanstalt ist der einzige Weg,
bei dem ich dir garantieren kann, dass ihr ihn rausholen werdet. Und
du willst ihn doch wiederhaben, nicht wahr?“
Margarites Finger begann mit den letzten Worten fest gegen Shanes
Brust zu tippen und so zu unterstreichen, wie ernst sie es meinte.
Braune Augen blitzten ihn an.
Er hatte Dämonen gejagt, Geister nach Hause geschickt, doch diese
Frau schaffte es, dass er leise seufzte, anschließend nickte und
gestand: „Ich hab nur Angst, es sind so viele Stunden.“
Wo gerade noch Strenge und Zorn funkelte, tauchte nun Wärme in
den Augen Margarites auf und in einer Geste, die Shane sich sonst
nur selbst zukommen ließ, strich sie dem Hünen tröstend über den
Kopf.
„Der Flug geht in knapp drei Stunden. Ihr werdet pünktlich am
Flughafen sein und das auswendig lernen, was ich euch schon
notiert habe. Ihr fahrt direkt durch zur Eastern und werdet dieses
Ritual abhalten, das ich vorbereite. Nash und Rhys werden schneller
wieder da sein, als du es für möglich hältst.“
Shane nickte, auch wenn die Worte ihn nicht so beruhigten, wie er
es gern hätte.
Der Stuhl scharrte auf den Fliesen, als er diesen zurückschob und
aufstand. Er war zu unruhig, um hier zu sitzen und Margarite beim
Sortieren von Kräutern zuzusehen. Noch weniger beruhigend waren
die Worte in fremder Sprache, die dabei ihre Lippen verließen. Seine
Hand glitt automatisch auf Ty Bakers Schulter und drückte diese
kurz.
„Danke“, sagte Shane und meinte es von Herzen so.
Es war nur dem anderen Dämonenjäger zu verdanken, dass sie so
kurzfristig überhaupt in die Eastern reinkamen. Dadurch, dass Baker
noch in Philadelphia lebte und dort reichlich Kontakte pflegte, hatte
dieser es tatsächlich geschafft, dass sie dort einreiten und ein Ritual
abhalten konnten. Der Wachmann würde sie ins Gebäude lassen
und dafür sorgen, dass sie trotz der Touristenführungen unbehelligt
den Trakt für sich
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