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CUT

CUT

Titel: CUT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Santiago
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Jockel auch nicht wirklich so
bestückt, dass ich in irgendeiner Art und Weise etwas spüren würde. Wenn er
seine Finger in mir gelassen hätte, wär’s lustiger geworden, finde ich.
Trotzdem werfe ich meinen Kopf in den Nacken und stöhne hemmungslos.
Hoffentlich ist wenigstens die Sauna verwanzt, damit das Geständnis vom Mark
schon mal gesichert ist, damit sich das, was ich hier tue, wenigstens gelohnt
hat. Oh Steven, alles nur für Dich, denke ich mir.
     
    Nach einer Weile zieht Jockel sich aus
mir zurück.
    „Zeig mir, wie gut ich Dich gevögelt habe“,
feuert er mich an, während ich mich auf den Rücken lege und mich weiter streichele.
Bei der Gelegenheit fingere ich mich noch im Hintern, weil das eine nette
Gelegenheit ist, mich als geiles Dummchen zu präsentieren. Für diese Leistung müsste
ich eigentlich einen „Oscar“ bekommen, finde ich. Jockel jedenfalls frisst das
alles hundertprozentig. Auch er holt sich einen herunter, als ich plötzlich
husten muss und inne halte. Ich ringe nach Luft. Meine gelungene Show hat mich
mutig gemacht.
    „Ich muss hier raus, ich krieg keine Luft
mehr“, röchele ich. Thomas steht auf und packt mich an der Schulter. Dann zerrt
er mich aus der Sauna raus und legt mich auf eine der Liegen. Ich schnappe
deutlich nach Luft.
    „Alles okay?“, fragt er mich. Ich nicke.
    „Ja, schon gut. Mein Herz macht manchmal
nicht so richtig mit“, flüstere ich.
    „Leg Dich am besten hin... und schick uns
mal den Rothaarigen her!“, fordert er mich auf. Ich nicke.
    „Ich sag Ronny Bescheid“, antworte ich
mit matter Stimme, schnappe mir meine Klamotten und gehe langsam die Treppe
hoch, mich dabei am Treppengeländer festhaltend. Thomas schaut mir fast schon
besorgt hinterher. Oben am Treppenabsatz steht Horst. Ich zwinkere ihm zu.
    „Die wollen Ronny“, grinse ich.
    „Wahrscheinlich sind dann noch mehr
Geständnisse drin“, vermutet Horst.
    „Wie geht’s Dir eigentlich?“ Ich zucke
mit den Schultern.
    „Mal davon abgesehen, dass ich einen
Oscar verdient hätte, geht’s mir gut. Gebt Ronny aber vorher eine Spritze mit
dem Anti-Serum, und sag ihm, er soll alles mitmachen“, erinnere ich. Aus dem
Augenwinkel sehe ich Timo mit seinem Koffer. Ah, haben die mein Schwächeln in
den falschen Hals bekommen?
    „Hey, ich hab wirklich nur Show gemacht!“,
ereifere ich mich. Shit, die haben sich wirklich Sorgen gemacht!
    „Tut mir leid“, seufze ich. Timo zieht
zwei Spritzen auf, desinfiziert meine Armbeuge und gibt mir sicherheitshalber
auch noch eine Portion Anti-Fitrin. Dann kommt Ronny, auch der bekommt seine
Spritze, schnappt sich noch ein paar Gummis und geht in den Keller.
     
    Ich lehne mich gegen die Wand, Horst
stützt mich.
    „Ist wirklich alles okay?“, fragt Timo
mich besorgt.
    „Klar, es geht schon. Kannst Du Dir
vorstellen, wie kaltblütig Mark den Mord an Steven zugegeben hat? Er hat jetzt
auch ein Motiv für die anderen drei Morde“, frage ich fassungslos.
    „Olaf... ganz ruhig jetzt... noch ist es
nicht vorbei!“ Timo nimmt mich kurz in den Arm, während ich mich krampfhaft
beherrsche.
    „Geh mal nach oben und leg Dich dann mal
hin“, schlägt er mir vor. Ich nicke. Hoffentlich halten meine Nerven das alles
durch.
     
    Dann gehe ich als erstes auf den
Dachboden, wo Steven wie ein Verrückter hin und her läuft. Die Werthmann läuft
ihm wie ein aufgeschrecktes Huhn immer zwei Schritte hinterher, während zwei
Typen vom Abhörteam immer wieder mal „Könnt Ihr mal Ruhe geben“ zischen. Ich
rolle mit den Augen.
    „Was ist denn hier los?“, frage ich
konsterniert.
    „Hallo? Du warst dabei? Du hast es
vielleicht gehört?“, faucht Steven mich an.
    „Ja, und? Wussten wir doch vorher schon“,
brumme ich, während ich auf ihn zugehe und seine Hüfte umfasse.
    Steven lässt den Kopf auf meine Schulter
sinken.
    „Ja, aber das von meinem Geschäftspartner
zu hören, ist deprimierend“, jammert er.
    „Erstens hast Du Dir diesen Typen ja
selber eingehandelt, weil Du ihm seine Räume vermietet hast, und zweitens bin
ICH eigentlich derjenige, der Grund zu einem gepflegten Nervenzusammenbruch
hätte“, seufze ich.
    „Ich hab keinen Nervenzusammenbruch“,
beschwert sich Steven.
    „Ich würde jetzt am liebsten da
runtergehen und ihm auf die Fresse hauen“, kündigt er an.
    „Wie wär’s denn, wenn Du später da
runtergehst und ihm das Nachtgespenst gibst?“, schlage ich vor.
    „Oder wollt Ihr die jetzt schon
hopsnehmen?“, frage ich die

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