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CUT

CUT

Titel: CUT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Santiago
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einem Tiegel zu mir kommt. Ich liege immer noch röchelnd auf
der Liege und gucke Löcher in die Luft.
    „Schlägst Du mich jetzt?“, fragt er mich
mitleidig. Ich huste leise, während ich mich aufrichte.
    „Kommt drauf an, wie lange es dauert, bis
ich wieder schmerzfrei reden und laufen kann. Ich sag’s Dir nachher“, schmolle
ich ein wenig.
    „Wie gemein“, beschwert sich Steven,
während er mir vorsichtig meinen Po und die wunden Stellen mit der grünen Wundersalbe
einreibt. Dann trinke ich schlückchenweise den kochend heißen Tee, der in etwa
so schmeckt, als hätte man Autoreifen klein geschnippelt und mit Schmieröl
zusammen in meinen Tee gekippt. Das bisschen Honig dabei stört eher als es
süßt. Dafür legt sich dieses schleimige Zeig auf meinen geschundenen Hals und
beruhigt mich tatsächlich. Nach einer halben Stunde, in der Steven tatsächlich
mit traurig-mitleidigem Gesicht neben mir sitzt, geht es mir schon merklich
besser.
    „Fiep! Ich hab gedacht, ich tu Dir damit
einen Gefallen“, seufzt er. Ich lege meinen Arm um seinen Nacken.
    „War ein bisschen zu schnell und zu
heftig auf Dauer, das ist alles.“ Ich schaffe es zumindest schon wieder zu
grinsen.
    „Aber das zahl ich Dir morgen garantiert
heim... in der Abschlussszene will ich kuscheligen ausgiebigen Sex mit Dir...
okay?“, kündige ich ihm an.
    „Ich mache jetzt erst einmal ein Kreuz in
meinem Kalender. Olaf Bauer war einmal in Bezug auf Sex überfordert“, grinst
Steven.
    „Hey, ich war nicht überfordert!“,
beschwere ich mich.
    „Die Pornoszenen sind einfach nicht
langatmig genug für meinen vollendeten Genuss“, konstatiere ich.
    „Faule Ausrede!“, mäkelt Steven. Na
warte... das zahl ich Dir morgen heim! Und zwar vor dem ganzen Team, direkt vor
der Party!
     
     
     

Kapitel
12
     
    Am nächsten Morgen weckt mich zur
Abwechslung mal Horst. Er steht grinsend neben dem Bett, in dem Steven, Timo
und ich selig schlummern.
    „Guten Morgen, Ihr Turteltuckchen“,
grinst er.
    „Bolokowski hat ein komplettes Geständnis
abgelegt. Dieser Krause hat ihm wohl geholfen und ist wegen Beihilfe dran. Bei
der Gelegenheit hat Euer Mark dann gleich noch seine Mithilfe an Brunners
Morden im Länderweg gestanden, was mir besonders gut gefällt“, freut er sich.
    „Ehrlich?“, murmele ich verschlafen.
    „Wie kommst Du hier überhaupt rein?“,
frage ich gähnend.
    „Durch die Tür. Ich hätte Euch drei Mal
ermorden können, ohne dass Ihr wach geworden wäret.“
     
    Plötzlich klingelt Stevens Handy. Mein
Mann richtet sich verschlafen auf, tastet nach dem Handy und geht direkt mit
Lautsprecher dran. Jäger, definitiv.
    „Du Tuckenstricher, ich fass es ja net!!!“,
trompetet er in gewohnter Manier durchs Telefon.
    „Dir auch einen guten Morgen, Klaus“,
begrüßt ein offenbar vergnügter Steven den Jäger.
    „Steck Dir Deinen guten Morgen in den
Arsch, Du Drecksschwuchtel! Du bist eine Schande für das ganze Gewerbe. Ich
hatte schon frohlockt, dass Du im Pool ertrunken wärst, stattdessen wird mein
Assistent und mein bester Fotograf verhaftet. Willst Du mich denn ruinieren???“
    „Nee, Klaus, das schaffst Du schon ganz
gut selbst“, stichelt Steven.
    „Was???“
    „Ja, wenn Du Dich mit kriminellen
Machenschaften, Stümpern und Volltrotteln einlässt, bitte. Ich arbeite legal,
bei mir arbeiten die Leute gerne und ich behandele sie gut. Bei mir platzen
keine Schecks, und die Leute haben ihr sauer verdientes Geld“, legt Steven
nach.
    „Am Arsch die Räuber!!! Ich werd schon
dafür Sorgen, dass Du keine Freude an Deinen neuen Superstars hast!  Deinen
Alec Quarterstone hab ich schon so oft gefickt, und morgen kommt die neue „Ficken“
raus, Du wirst Deine helle Freude haben, hahaha!“ Jäger lacht dreckig. „Ficken“
ist eine der Zeitungen aus seinem Verlag, in der er nackte Tatsachen,
schmutzige Geschichten, Kleinanzeigen und Filmkritiken für teures Geld unter
die Leute bringt.
    „Danach gehst Du freiwillig ins Wasser.
Übrigens stell ich den Steinmayr fest ein, der wird Deinen engen Tuntenarsch
dann schon gewaltig aufreißen! Schlampe! Dein ganzes Geld gehört mir! Du hast
mich um mein gutes Geschäft betrogen, und Du aus einem schottischen Whiskyfass
gekrochene Made hast es Dir unter den Nagel gerissen“, brüllt er.
    „Klaus, hat der Steinmayr vor der
Einstellung auch erzählt, dass er kein Wort über mich verlieren darf, sonst
landet er im Knast. Er hat eine Einstweilige Verfügung am Hals. Und jeder,

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