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Cut

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Titel: Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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glaube, sein Arbeitgeber weiß, wo er steckt. Ich habe ihm zu verstehen gegeben, dass wir nicht an der Aufenthaltsgenehmigung des Kerls interessiert sind und auch nicht an den Büchern des Restaurants. Ich suche nach einem gottverdammten Mörder, um Himmels willen. Ich überlege, ob wir uns an die Öffentlichkeit wenden sollen, vielleicht hat irgendjemand Brooks in dieser Nacht gesehen. Wer weiß, vielleicht war er nur mit irgendeiner Frau aus, und der Mörder hat ihn später geschnappt, nachdem sie das Hotel verlassen hat. Dann wäre sie die letzte Person, die ihn lebend gesehen hat, und könnte irgendetwas wissen. Andererseits müssen wir an Brooks’ Familie denken. Ich meine, seine Frau und seine Kinder leiden schon genug. Ich will sie nicht demütigen. Es wäre nur eine letzte Möglichkeit. Hallo?»
    Ich sah zu Grady hinüber. Sein Grinsen wurde breiter. «Ich höre zu.»
    «Die Nachrichtensender versuchen zu helfen und zeigen Bilder von dem Mietwagen, in dem Dobbs getötet wurde, außerdem vom Nummernschild und von Dobbs selbst. Wir hoffen, dass sich jemand meldet, der ihn gesehen hat, damit wir einen Anhaltspunkt für diese drei Stunden haben. Mensch, es war am helllichten Tag. Schaut heutzutage denn keiner mehr von seinem Scheiß-BlackBerry auf? Wo bist du?»
    «Ich bin auf dem Rückweg. Ich wünschte, ich könnte dir mehr sagen.» Ich sah schnell zu Grady. «Rauser, pass auf, ich ruf dich zurück, ja?»
    «Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass ich meine Umfrage heute Abend nicht mehr abschließen kann», sagte Grady. «Schade. Das alles hier hätte Ihnen gehören können», meinte er und deutete mit ungetrübtem Lächeln auf die Tankstelle und den Parkplatz.
    «Darf ich später darauf zurückkommen?», fragte ich. «Die Wirklichkeit hat sich gerade gemeldet.»
    Grady begleitete mich zum Wagen, öffnete mir die Tür und machte einen Diener. «Es war sehr nett, Sie kennenzulernen, Ma’am», sagte er und winkte, als ich davonfuhr.
    Ich wählte Rausers Nummer. «Alles in Ordnung?»
    «Aber sicher», antwortete Rauser. «Vier Morde in dieser Stadt, die Wunschknochen zugerechnet werden. Mir geht’s prächtig. Und es ist ja nicht so, dass die andere Scheiße Pause macht, nur weil wir eine Mordserie haben. Heute Morgen ist ein Typ in eine Einrichtungsfirma spaziert und hat drei Leute erschossen. Und rate mal, was rauskam, als wir Charlies Bild herumgezeigt haben? Er kommt jedem bekannt vor. Der Kerl radelt den ganzen Tag durch die Stadt. Er ist überall und nirgends, für eine eindeutige Identifizierung reicht es nicht. Aber dafür kann ich Charlie jetzt mit zwei Opfern in Verbindung bringen, mit Brooks und Richardson, wir kommen also langsam voran.»
    «Wow, das ist doch großartig, Rauser.»
    «Wann bist du zurück? Können wir uns nicht einfach hinsetzen und den ganzen Kram besprechen?» Ich wollte gerade antworten, aber da sagte Rauser: «Oh, Scheiße. Warte mal einen Moment, ja?»
    Ich bog auf den Martin Luther King Jr. Boulevard und folgteGradys Wegbeschreibung zur vierspurigen Straße. Ich musste an Gradys Lippen denken.
    «Keye, ich muss dir was erzählen.» Rauser klang jetzt ganz ruhig. Ein schlechtes Zeichen. Je ruhiger er war, desto schlimmer war die Lage. «Vorhin hat es einen Bombenalarm im Georgian gegeben. Ein Paket wurde abgegeben. Ohne Absender, ohne Frankierung. Sah verdächtig aus. Das Bombenkommando ist gekommen, hat das Paket aus dem Hotel geschafft und gesichert, aber es ist nicht detoniert. Es war keine Bombe. Aber es war an dich adressiert, Keye. Und, äh, es war ein abgetrennter Penis drin.»
    Ich hielt an.

30
    A m nächsten Tag verbrachte ich etliche Stunden in meinem Büro damit, die Akte für Guzman, Smith, Aldridge und Haze zusammenzustellen. Margaret Haze hatte darum gebeten. Neil half mir, die Informationen zu sammeln.
    Diane saß an ihrem riesigen, nierenförmigen Schreibtisch im Empfangsbereich vor Haze’ Büro. Ihr kurzes blondes Haar war perfekt getönt und wie immer etwas stachelig, das Makeup tadellos. Diane gehörte zu den Menschen, in deren Leben es drunter und drüber gehen konnte, ohne dass es jemand merkte.
    «Okay, du bist müde, und irgendetwas läuft schief», sagte sie, als sie mich sah.
    Ich erzählte ihr von dem Paket, das im Georgian abgegeben worden war, und dem schrecklichen Inhalt. Ich erzählte ihr von Mirror Changs herzzerreißendem Anruf. Davon, wie Charlie in meinem Büro auf mich losgegangen war. Und dann sprudelte alles aus mir heraus. Dass ich

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