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Cut

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Titel: Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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Genüge zu tun, aber er ist ein Typ, der schnell den Appetit verliert, wenn etwas gleich verfügbar ist. Mein Exmann ist ein geborener Jäger, was bedeutete, dass er ab dem ersten Tag unserer Ehe absolut keine Lust mehr auf mich hatte.
    Ich wollte in meinem Büro so viel wie möglich erledigen, bevor die Laborberichte des Gerichtsmediziners und der Techniker zum Brooks-Mord eintrafen. Es würde etwas dauern, alle Informationen zu einem Bild zusammenzusetzen und daraus möglicherweise das weitere Vorgehen in der Ermittlung zu steuern. Mir war klar, dass auch die Berichte ihre Zeit brauchen würden, aber ich wollte bereit sein. Die sachgemäße Bearbeitung des Tatorts und die Möglichkeit, mehr über die Interaktion zwischen Täter und Opfer zu erfahren, würde uns allen ein besseres Verständnis für das Motiv geben, und das wiederum könnte uns, so glaubte ich, zum Täter führen.
    Aber vorher musste ich noch kurz nach Denver. Ich durchsuchte meinen Schrank und überlegte, welche Sachen ich mitnehmen sollte. Neil hatte recht gehabt und mich sofort daran erinnert, dass ich ihm zehn Dollar schuldete. Die Firma, die uns engagiert hatte, ihren betrügerischen Buchhalter zu finden, wollte tatsächlich, dass ich mich persönlich mit ihm auseinandersetzte, und ich brauchte das Geld. Der gute Mann würde sich sehr wundern, wenn ich plötzlich bei ihm auftauchte. Der Plan war, an einem Abend hinzufliegen und am nächsten zurück. Ein einfacher Job, hoffte ich. Die Beule von Helen Graybeals’ Kaffeebecher und mein durch William LaBrecque geschundenes Handgelenk schmerzten genug, um mich daran zu erinnern, dass solche Dinge hin und wieder auch schiefgehen können. Außerdem erwarteten mich noch Larry Quinns Fall der misslungenen Laserbehandlung und eine weitere Begegnung mit William LaBrecque. Wie er sich verhalten würde, wenn ich auftauchte, um ihn aufs Polizeirevier zum Erkennungsdienst zu schleppen.
    «Tut mir leid, ich konnte noch nicht zurückrufen», meldete sich Rauser. Ich hatte ihm gestern Nacht kurz vor dem Schlafengehen eine SMS geschickt, aber bisher noch nichts von ihm gehört. Das sah ihm gar nicht ähnlich. «Ich habe alle Hände voll zu tun», sagte er. «Der Bericht des Gerichtsmediziners ist eingetroffen. Der Mageninhalt bestand aus Forelle, Krabben, Rübengemüse, irgendwas mit süßen Kartoffeln und ordentlich Weißwein. Wir zeigen Brooks’ Bild in allen Restaurants der Stadt herum, besonders in Buckhead, wo er getötet wurde. Ich bin optimistisch.»
    «Rübengemüse und süße Kartoffeln in Buckhead?», fragte ich.
    «Wahrscheinlich waren sie in so einem neumodischen Laden, wo alles zusammengewürfelt wird. Und noch was: Ander Leiche gab es Hinweise darauf, dass ein Kondom benutzt wurde, Keye, aber es war keins im Zimmer. Und überall an der gesamten Leiche und auf den Laken und Decken Seifenrückstände. Der Typ war, abgesehen von ein paar Spuren seines eigenen Spermas, quietschsauber. Keine sonstigen DN A-Spuren . Die Fingernägel waren geschnitten und gereinigt. Wir haben haufenweise Zeugs aus dem Zimmer mitgenommen, aber bis das alles untersucht ist, werden Wochen vergehen. Wahrscheinlich finden wir im Teppich Spuren, die schon drei Jahre alt sind. So ist das eben in Hotels. Die Seifenrückstände auf der Leiche stimmen übrigens mit der Hausmarke des Hotels überein, und das Seifenstück aus dem Bad fehlt. Ach, noch was Interessantes. Das Hotelmanagement sagt, dass drei Waschlappen ins Badezimmer gehören. Alle sind weg. Es fehlen also ein Kondom, drei Waschlappen, ein Stück Seife und ein Glas.»
    «Ein Schaumbad», sagte ich leise. Das Bild dieses vorsichtigen, geschickten Mörders wurde deutlicher. Er war nicht nur ein Hochstapler, dem die Türen geöffnet wurden, sondern auch zu meisterhafter Verführung fähig. «Das würde die Samenflüssigkeit und die Seifenreste auf den Laken erklären. Wahrscheinlich war es Teil ihres Sexualaktes. Ein weiteres Element, das Brooks von den anderen Opfern unterscheidet», überlegte ich.
    David Brooks war eine stundenlange Quälerei erspart worden, seine Leiche in fürsorglicher Weise bedeckt worden. Er hatte eine Rolle im Leben des Mörders gespielt, eine reale oder eine symbolische, jedenfalls war er ihm wichtig gewesen.
    «Der Mörder hat ihn von hinten angegriffen, richtig?», fragte ich.
    «Ganz genau. Er hat ihm das Messer von hinten in dieKehle gestoßen. Die Wunden passen zu dem Messer, das in den bisherigen Fällen benutzt wurde.»
    Die anderen hatten

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