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Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Titel: Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Krain
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und Naginar verschüttet. Zeitgleich wurde Lorics Haut schlagartig grau. Als wäre er vom Blitz getroffen worden, ließ der Hüne die Magierin los und fiel wie ein Brett zu Boden.
    „Was ...“, wollte Hroki anfangen, sich zu echauvieren, doch sie verstummte, als Cvons Schwert keinen Millimeter neben ihrem rechten Fuß in den Sand fuhr. Dieses Mal war sie zu weit gegangen.
    Vielleicht waren es die Bilder, die Lorics Lächeln vor einigen Minuten in ihr ausgelöst hatte – vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall hatte es ihres ganzen Willens bedurft, um ihr den Fuß nicht an den Boden zu pinnen.
    „Mach das rückgängig“, verlangte sie und wies auf den gefallenen Ork. Ihre Augen funkelten wie klare Smaragde, in denen ein unheimliches Glühen auf den Ausbruch wartete.
    Das erste Mal in ihrem Leben sprach Hroki ihre vorgesehene Entgegnung nicht aus. Stattdessen schloss sie den Mund wieder und entließ Loric mit einer Handbewegung aus ihrem Zauber. Röchelnd rang er nach Atem und hatte sichtlich Mühe, sich zu orientieren.
    „Wahnsinn.“ Das leise hervorgehustete Wort war alles, was von seiner Aufregung übrig geblieben war. Gleichzeitig schien es ein geheimer Code zu sein, der einen etwas zerrupften Elfen aus dem stahlharten Griff der Anderen beiden Orks befreite. Schnaubend stand Phalil wieder auf und trat mehrere Schritte von den Hünen zurück.
    Das Trampeln der Theravor war unterdessen verstummt und hinterließ eine bedrohliche Stille. Die kantigen Schädel baumelten ratlos ... oder lauernd? ... an den Stiernacken der Echsenwesen. Sie musterten die Besucher, die sich so ganz und gar merkwürdig benahmen. Ob sie besonderen Anstoß daran nahmen, dass ein Mitglied der Gruppe einem anderen in den Bauch gegriffen hatte, war nicht zu erkennen. Cvon konnte nur hoffen, dass ihr aller Status an den Vorgängen keinen Schaden genommen hatte.   
    „Wie soll sie mit bloßen Händen einen Theravor besiegen?“, fragte Phalil, dessen Gesicht deutliche Spuren von der rauen Orkattacke zurückbehalten hatte.
    „Nun, sie ist eine Kriegerin mit enormen Fähigkeiten und ist hier, um diese Aufgabe zu erfüllen.“
    „Mit allem Respekt ... das kann sie nicht schaffen.“
    „Deine Einschätzung ist naheliegend aber nicht relevant.“
    „Warum nicht?“, fragte der Elf konsterniert.
    „Weil bereits vor Beginn dieser Mission über diese Frage entschieden wurde und wir darüber hinaus an einem Punkt angelangt sind, an dem unsere Handlungsoptionen einen Rückzug nicht einschließen.“
    „Du bist ja völlig irre“, meinte Loric ebenso matt wie überzeugt. Hroki warf ihm einen Blick zu, schien die Aussage aber nach kurzer Überlegung zu verwerfen.
    „Darf ich fragen was passiert, wenn Cvon diesen Kampf verliert?“, wollte Phalil höflich wissen.
    „Es ist wohl üblich, dass ihre Männchen in die Horde aufgenommen würden – zumindest diejenigen, an denen ein Weibchen interessiert ist.“
    „Welche Männchen?“, fragte Loric, der die Antwort eigentlich gar nicht wissen wollte.
    „Na, ihr natürlich. Phalil, du und deine beiden Freunde“, klärte Hroki nachsichtig auf.
    Loric grinste beinahe.
    „Was passiert mit Männchen, die nicht auf Interesse stoßen?“, hakte Phalil nach.
    „Nun ... sie werden einer ... anderen Bestimmung zugeführt.“ Hroki ordnete beiläufig ihr Gepäck. „Aber das solltest du nicht als Option betrachten. Cvon wird siegen.“
    „Und was passiert mit dir, Zauberin?“
    „Ich gelte hier als Weibchen, Loric. Wie es auch endet: Deine Sorge um meine Person ist unbegründet.“
    Der Ork konnte diesen Optimismus nicht teilen. Er hatte Cvon in die Augen gesehen und man konnte ganze Geschichten aus seiner Miene lesen. Er würde lieber den Rest seiner Tage an der Seite einer Theravordame verbringen, als an Hrokis Stelle sein, wenn sie nach dem Kampf unter die Augen der Wächterin treten musste.
    Cvon selbst sprach in der ganzen Zeit kein Wort. Sie ließ abschätzend den Blick über die Theravor gleiten und vergewisserte sich, dass die Herausforderung nach wie vor bestand. An dem Riesen, den sie besiegen sollte, blieb ihr Blick hängen. Auch wenn er die Vorgänge bei seinen Besuchern aufmerksam beobachtete, wartete er nach wie vor mit der Ruhe eines Berges auf den Beginn des Kampfes.
    Mit äußerlicher Unbewegtheit stieß Cvon das Schwert in den Boden und beendete damit das Palaver. Widerwillig fuhr die große Klinge in den festen Untergrund. Die Kriegerin wusste, dass es falsch war, was sie tat; er war

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