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Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Titel: Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Krain
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ihr Beschützer und er hatte ein Recht darauf, an ihrer Seite zu sein. Schon einmal hatte sie auf seinen Schutz verzichtet und war so furchtbar verletzt worden, dass sie sich nie davon erholen würde. Wie damals mischte sich der Zorn des Schwertes mit Furcht. Furcht sie zu verlieren und nicht für sie da sein zu können, wenn das Monstrum sie zerriss. Sie fühlte den brennenden Hass auf die Etherna und die Reue, sie vor einigen Minuten vor Phalils Schwert gerettet zu haben. Doch all diese zerstörerischen Gefühle aus Chaos und Hass waren nur eine kleine Flut über einem Fundament aus Verbundenheit und Liebe.  
    Ergriffen von den starken Gefühlen ihres brutalen Beschützers kniete sie vor ihm nieder und legte ihre Stirn gegen seine Parierstange. Ja, vielleicht konnten sie sich mit Gewalt vor den Theravor in Sicherheit bringen. Vielleicht. Aber sie war zu weit gegangen, um jetzt alles in einem sinnlosen Blutbad enden zu lassen. Immer wieder musste sie an Mynora denken. An die Kinder, die ihr so wichtig gewesen waren und die auch für sie so etwas wie Begleiter wurden. So viele Hoffnungen hingen am Erfolg ihrer Mission.
    Es war Wahnsinn, aber sie konnte einfach nicht aufgeben. Entschlossen stand sie auf und schritt auf den Theravor zu, der unbeweglich wie ein fleischgewordener Alptraum auf sie wartete.
    „Cvon ...“, begann Loric, doch sie schüttelte nur den Kopf und ging weiter. Die Zeit miteinander zu reden würde später kommen – wenn sie überlebte. Ja – die Zeit für Reden würde kommen. Ebenso wie die Zeit der Konsequenzen.
     
     
    Fortsetzung folgt im zweiten Teil des Ushovarzyklus: Tia-Lhor

Ein paar Erläuterungen zu den Etherna
     
    Die Zivilisation der Etherna, dem „gelehrten Volk“, gehört zu den ältesten Kulturen überhaupt. Ihr häufig als „putzig“ empfundenes Äußeres täuscht viele über ihren messerscharfen Verstand hinweg, der den der meisten anderen Rassen in den Schatten stellt. Mit ihrer großen Intelligenz geht eine natürliche Begabung für hermetische Magie einher, die nur noch von den Levran übertroffen wird. Makathon, die einzige bedeutende Stadt der Etherna, wird nicht zu Unrecht die „Stadt der Erzmagier“ genannt.
    Die Kultur und das Gefühlsleben der Etherna ist für einen Menschen nur sehr schwer nachzuvollziehen. Das ethernische „Gefühlssetup“ unterscheidet sich grundsätzlich von den vertrauten menschlichen Maßstäben. Etherna kennen sechs verschiedene Formen von „Liebe“, und neun Arten von „Stolz“, die für die meisten anderen Rassen unverständlich sind. Im Gegenzug sind ihnen Regungen wie „Ekel“, „Mitleid“, „Hass“ oder „Neid“ völlig fremd. Hinzu kommt eine Eigenheit, die vor allem Rassen mit menschenähnlichem Gemüt als geradezu monströs empfinden: Etherna können Gefühle vollkommen aus ihrem Denken ausklammern. In diesem Zustand wirken die fragilen Kreaturen auf viele Wesen abstoßend oder gar bedrohlich. Dennoch genießen Etherna in der Elfenmondwelt ein hohes Ansehen und arbeiten in Unternehmungen außerhalb Makathons meistens mit anderen Rassen zusammen. Einzig die Theravor scheinen aus unbekannten Gründen einen instinktiven Groll auf Etherna zu hegen. 
    Neugier, Ehre und Wissen sind gleichsam höchste Ideale und Antrieb der ethernischen Gesellschaft. Persönliche Ehre ist immer nur ein Teil der Ehre des „Eders“ und der eigenen Mutter. Ein Eder ist eine Gruppe von Etherna, die der menschlichen Familie nahe kommt. Ein Eder umfasst immer einen Stammvater, dessen Frau, Kinder und abhängig Beschäftigte, solange diese kinderlos oder weiblich sind.
    Die ethernische Ehe ist jedoch nicht vergleichbar mit der uns vertrauten menschlichen Variante. Ethernische Eheleute sind sehr gute Freunde, zwischen denen sexuelle Anziehungskraft bestehen sollte, aber nicht unbedingt muss. Ihr Zweck ist nicht die Erzeugung und Sicherung von Nachwuchs, sondern die Lebenspartnerschaft an sich.
    Die Zeugung von Kindern wird sehr bewusst gesteuert und ist – in menschlichen Begriffen ausgedrückt – eine Frage von Hochachtung und Ehre, weniger eine Liebesangelegenheit. Die höchste Form von Anerkennung, die eine ethernische Frau einem Mann zukommen lassen kann, ist die Zeugung eines Kindes. Das daraus resultierende Ei wird dem Mann zur Aufzucht übergeben und lebt fortan in dessen Eder. Eine gegebenenfalls vorhandene Frau des Stammvaters ist ebenfalls zum Schutz des Kindes verpflichtet. Ihre Beziehung zum Kind ähnelt jedoch eher der einer

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