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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wenn Ihre Beförderung zum Major ansteht.«
    »Verzeihung, Senor, ich habe natürlich keinerlei Absicht, einen Befehl eines Vorgesetzten zu verweigern.«
    »Dann schlage ich vor, daß Sie meinen Befehl befolgen.«
    »Jawohl, Colonel. Ich – ich will Ihnen keineswegs widersprechen. Ich lasse also meine Leute antreten.«
    »Tun Sie das.«
    Nach zehn Minuten waren Captain Herras’ vierundzwanzig Mann abmarschbereit angetreten.
    Sie hatten wenig gegen ihre Ablösung einzuwenden. Es winkte ihnen ruhiger Schlaf. Herras schien nicht weiter zu bemerken, daß die Leute des Colonels die ganze Zeit über in der Dunkelheit des ersten Trucks verborgen blieben.
    »Ist dies Ihre gesamte Einheit?« fragte Clark. »Jawohl, Colonel. Alle.«
    »Einschließlich der Wachen für das andere Schiff?«
    »Entschuldigen Sie, Colonel. Ich habe noch Posten an der Gangway dort gelassen, um sicherzustellen, daß niemand an Bord kann, bis Ihre Leute übernommen haben. Wir können sie beim Abrücken mitnehmen.«
    »Gut, Captain. Mein zweiter Truck ist leer. Lassen Sie Ihre Leute dort aufsteigen. Sie selbst können mit meinem Wagen zurückfahren. Ich lasse ihn später bei Ihrem Kommando abholen.«
    »Sehr freundlich von Ihnen, Senor Colonel. Vielen Dank.«
    Clark hatte die ganze Zeit über eine kleine 25er Automatik in seiner Hosentasche in der Hand, holte sie aber nicht heraus. Die Kubaner kletterten bereits unter dem Kommando eines Sergeanten auf den Truck. Clark bot Herras seinen Platz an und schlenderte gemächlich zu dem anderen Truck, in dem Pitt und die kubanischen Seeleute warteten.
    Das Wachkommando war gerade abgefahren, als ein Stabswagen mit einem russischen Offizier um die Ecke bog. Er beugte sich mißtrauisch aus dem Fenster. »Was geht hier vor?«
    Clark begab sich betont langsam zu dem Wagen und lief einmal um ihn herum. Er sah, daß sich nur der Offizier und sein Fahrer darin befanden.
    »Wachablösung.«
    »Von einem solchen Befehl weiß ich nichts.«
    »General Velikow hat ihn erteilt«, sagte Clark und blieb nahe an der Hintertür stehen. Er konnte jetzt erkennen, daß der Russe ebenfalls Oberst war.
    »Ich komme gerade vom Hauptquartier zur Wachinspektion. Von einer Wachablösung war nicht die Rede.« Der russische Oberst öffnete die Tür, als habe er vor auszusteigen. »Hier scheint ein Fehler vorzuliegen.«
    »Durchaus nicht«, zischte Clark, stieß mit dem Knie die Tür zu und schoß dem russischen Obersten genau zwischen die Augen. Dann verpaßte er auch dem Fahrer kaltblütig zwei Kugeln in den Kopf. Kurz darauf rollte das Auto im Leerlauf nach vorne und stürzte in das dunkle Brackwasser des Hafens.
    Manny ging voraus, Pitt und vier kubanische Handelsmatrosen folgten. Sie hasteten die Gangway hinauf zum Oberdeck der
Amy Bigalow
und verteilten sich dort. Pitt stieg die vordere Leiter hinauf, die übrigen eilten durch die Gänge zum Maschinenraum. Das Steuerhaus war dunkel, Pitt ließ es dabei. Er brachte die nächste halbe Stunde damit zu, mit einer Taschenlampe in der Hand die elektronischen Geräte und das Lautsprechersystem des Schiffes zu studieren, bis er sich jeden Hebel und jeden Schalter genau eingeprägt hatte.
    Er nahm das Schiffstelefon ab und rief in den Maschinenraum. Es dauerte eine ganze Minute, ehe Manny antwortete.
    »Was wollen Sie denn, verdammt?«
    »Nur überprüfen«, sagte Pitt. »Ich bin bereit. Was ist mit euch?«
    »Da können Sie noch eine ziemliche Weile warten, Sam.« Ehe Pitt noch antworten konnte, kam Clark zu ihm herein. »Sprechen Sie mit Manny?« fragte er. »Ja.«
    »Er soll raufkommen, sofort.«
    Pitt gab dieses barsche Kommando weiter und erntete dafür eine Salve von Flüchen, ehe die Verbindung unterbrochen wurde. Aber nach kaum einer Minute war Manny da, nach Schweiß und Öl riechend. »Was gibt’s denn?« fragte er unwirsch. »Beeilen Sie sich. Ich hab’ ein Problem.«
    »Moe hat ein noch größeres«, erklärte Clark. »Weiß ich schon. Die Maschinen sind alle abgestellt.«
    »Sind die Ihren in einwandfreiem Zustand?«
    »Warum sollten sie’s nicht sein?«
    »Die sowjetischen Besatzungen haben auf der
Ozero Zaysan
jedes einzelne Ventil mit Hämmern demoliert«, sagte Clark düster. »Moe ist der Ansicht, das zu reparieren würde zwei volle Wochen dauern.«
    »Dann muß ihn eben Jack mit dem Schlepper bis in die offene See hinausziehen«, warf Pitt lakonisch ein.
    Manny spuckte zur Steuerhaustür hinaus. »Dann schafft er es aber auf keinen Fall mehr, rechtzeitig

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