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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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diskreditieren. Nein, Mr. Präsident, so leid es mir tut, aber wir müssen uns wohl oder übel mit der bevorstehenden Katastrophe abfinden. Weil wir nämlich kein gottverdammtes Jota daran ändern können!«
    Der Präsident hörte jedoch gar nicht mehr zu. Auf seinem Gesicht stand grimmige Hilflosigkeit. Da installieren wir nun eine Kolonie auf dem Mond, dachte er, aber hier unten auf der Erde wissen die Menschen immer noch nichts Dümmeres zu tun, als sich gegenseitig umzubringen.
    »Ich werde für morgen früh eine Kabinettssitzung einberufen«, sagte er, mit Hoffnungslosigkeit in der Stimme, »noch vor meiner Pressekonferenz. Wir müssen einen Plan entwickeln, wie wir den vorhersehbaren sowjetischen und kubanischen Beschuldigungen begegnen können, und so viel retten, wie wir können.«
67
    Das Verlassen der Schweizer Botschaft war lächerlich einfach. Schon vor zwanzig Jahren hatten sie dort einen Tunnel gegraben, über hundert Fuß tief unter den Straßen und Kanalisationsleitungen und weit unter allen Bodensonden, die die kubanischen Sicherheitsbehörden rund um den Block in den Boden getrieben haben konnten. Die Mauern waren wasserdicht versiegelt, und das trotzdem eindringende Sickerwasser beseitigten lautlose Pumpen.
    Clark führte Pitt über eine lange Leiter nach unten und durch den Gang, der erst in weiter Entfernung in einem Schacht endete. Diesen kletterten sie nach oben und kamen im Anproberaum eines Damenbekleidungsgeschäfts heraus.
    Das Geschäft hatte schon vor sechs Stunden geschlossen, und weil die Jalousien vor den Schaufenstern heruntergelassen waren, bestand keine Gefahr, etwa von draußen gesehen zu werden. Im Lager des Ladens saßen drei erschöpft aussehende Männer, die kaum ein Zeichen des Erkennens gaben, als Clark mit Pitt hereinkam.
    »Echte Namen spielen keine Rolle«, sagte Clark. »Das hier sind Manny, Moe und Jack.«
    Manny, ein riesiger Schwarzer mit tiefen Gesichtsfalten, einem verwaschenen grünen Hemd und einer Khakihose, zündete sich eine Zigarette an und warf Pitt mit uninteressierter Gleichgültigkeit nur einen kurzen Blick zu. Er sah aus wie einer, der bereits alles gesehen und erlebt hat und dem keine Illusion mehr geblieben ist.
    Moe hatte seine Nase in einem russischen Wörterbuch stecken. Er war das Urbild eines Akademikers – geistesabwesend, strubbeliges Haar, Brille, üppiger Bart. Er nickte nur stumm und mit der Andeutung eines automatenhaften, leeren Lächelns.
    Jack wiederum war der Bilderbuch-Latino wie aus einem Film der dreißiger Jahre. Funkelnde Augen, untersetzte Gestalt, blitzende Zähne, schmales Oberlippenbärtchen. Nur die Bongotrommeln fehlten ihm noch. Er war der einzige, der auch etwas sagte. »Hola, Thomas.
    Sind Sie gekommen, um Durchhalteparolen an die Truppe zu halten?«
    »Gentlemen, das hier ist… ahm … Sam. Er hat einige neue Gedankengänge ins Spiel gebracht, die ein ganz anderes Licht auf eure Suche werfen.«
    »Die müssen aber schon verdammt gut sein, um uns hier von den Docks wegzuholen«, brummelte Manny. »Wir haben verdammt wenig Zeit für Scheißhausparolen.«
    »Tatsache ist«, erklärte Clark geduldig, »daß Ihre Chancen, die Bombe zu finden, in den letzten vierundzwanzig Stunden keinen Deut größer geworden sind, oder? Also können Sie ihn wenigstens anhören.«
    »Ich scheiß’ drauf«, schimpfte Manny. »Gerade als wir einen Weg gefunden haben, wie wir an Bord eines dieser Frachter kommen können, pfeift ihr uns zurück.«
    »Ihr hättet jeden Zentimeter dieser Schiffe absuchen können und hättet doch bis in alle Ewigkeit keine eineinhalb Tonnen schwere Atombombe gefunden«, mischte sich Pitt ein.Manny wandte sich ihm jetzt doch interessiert zu. Er musterte ihn von Kopf bis Fuß.
    »Also gut, Klugscheißer«, sagte er, »und wo ist die Bombe dann?«
    »Nicht eine«, sagte Pitt. »Drei. Und nicht eine ist nuklear.«
    Es war völlig still. Außer Clark zeigten alle nur offene Skepsis.
    Pitt zog eine Landkarte aus seinem Hemd und entfaltete sie. Er nahm sich vom Tisch einige Stecknadeln und pinnte die Karte damit an eine Wand. Die gleichgültige Distanz der CI A-Agenten störte ihn nicht besonders. Er sah ohnehin, daß sie in Wirklichkeit durchaus aufmerksam und hellwach waren, präzise und kompetent. Es war ihm wohlbekannt, daß sie alle hervorragend ausgebildet waren und die absolute Entschlossenheit von Männern besaßen, die Fehlschläge nicht so einfach hinnehmen.
    »Die
Amy Bigalow
ist das erste Glied in dieser

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