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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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riskieren, daß irgendeiner von denen herumlungert, während sie die Sprengsätze anbringen, und später vielleicht plappert.«
    Jack bedachte dies kurz, dann sagte er: »Zwei und zwei ist vier, da hat er recht. Macht Sinn, was er erzählt.«
    Manny musterte Pitt mit unverhohlenem Respekt. »Sind Sie von unserem Verein?«
    »Nein. NUMA.«
    »Wird Zeit, daß ich mich pensionieren lasse«, seufzte Manny.
    »Wie viele Leute sind nach Ihrer Schätzung als Wache auf den Schiffen?« fragte Clark.
    Manny holte ein feuchtes Taschentuch heraus und schneuzte sich kräftig und laut wie eine krächzende Gans, ehe er antwortete. »Etwa ein Dutzend auf der
Bigalow.
Ebenso viele auf der
Zaysan.
Und beim Öltanker liegt ein kleines Patrouillenboot. Auf dem dürften nicht mehr als sechs oder sieben Leute sein.«
    Clark sprach im Auf- und Abgehen. »Gut. Sammelt eure Leute. Ich werde mich mit meiner Gruppe um die Wachen kümmern und euch Operationsschutz geben. Sie, Manny, fahren die
Amy Bigalow
raus. Moe, Sie nehmen die
Ozero Zaysan.
Jack, Ihre Aufgabe ist der Schlepper.
    Passen Sie auf, daß beim Entern kein Alarm ausgelöst wird. Wir haben noch sechs Stunden bis Tagesanbruch. Wir müssen jede Minute nützen.« Er blieb stehen und sah sich um. »Noch Fragen?«
    Moe hob die Hand. »Was passiert mit uns, wenn wir das offene Wasser erreicht haben?«
    »Sie nehmen die Motorbarkassen Ihrer Schiffe und hauen so schnell und so weit ab, wie es nur geht, ehe die Dinger in die Luft fliegen.«
    Niemand sagte mehr etwas. Es war allen klar, daß ihre Lage so gut wie hoffnungslos war.
    »Ich melde mich freiwillig zu Manny«, sagte Pitt. »Ich bin ein ziemlich guter Steuermann.«
    Manny stand auf und donnerte Pitt die Hand auf die Schulter, daß es diesen fast umriß.
    »Verdammt, noch mal, Sam, möglicherweise mag ich Sie noch.«
    Pitt sah ihn ernst an. »Hoffen wir, daß uns noch genug Zeit bleibt, daß Sie das genau herausfinden können.«
68
    Die
Amy Bigalow
lag an einem modernen Pier angedockt, den sowjetische Ingenieure gebaut hatten. Gleich neben ihr, nur einige hundert Meter vor dem Dockkanal, lag dunkel und verlassen der cremefarbene Rumpf der
Ozero Zaysan.
In dem schwarzen Hafenbrackwasser spiegelten sich die Lichter der Stadt. Von den Bergen zogen einige Wolken heran, über die Stadt hinweg und hinaus aufs Meer.
    Der Kommandowagen, ein russisches Fahrzeug, bog vom Boulevard Desemparados ab. Zwei schwere Militärtrucks folgten ihm. Die kleine Kolonne fuhr langsam durch die Docks und hielt an der Gangway der
Amy Bigalow.
Ein Wachtposten kam aus seinem Häuschen und näherte sich dem Wagen vorsichtig.
    »Haben Sie eine Passiergenehmigung für diesen Bereich?« fragte er.
    Clark, in der Uniform eines kubanischen Obersten, fixierte den Wachtposten arrogant. »Holen Sie den wachhabenden Offizier«, schnauzte er den Posten an. »Und sprechen Sie einen Offizier in der vorgeschriebenen Form an.«
    Der Posten, der jetzt im gelblichen Licht der Natriumdampflampen des Hafens Clarks Rangabzeichen erkannte, nahm Haltung an und salutierte. »Zu Befehl, Senor Colonel.«
    Er rannte zurück in sein Wachhäuschen und nahm sein Sprechfunkgerät zur Hand. Clark rutschte unbehaglich auf seinem Sitz hin und her. Täuschung war lebenswichtig, eine Taktik der starken Hand vergeblich. Hätten sie ballernd die Schiffe zu stürmen versucht, hätte das im Handumdrehen in der gesamten Militärgarnison Alarm ausgelöst. Und dann wäre den Russen, mit dem Rücken an der Wand, kaum etwas anderes übriggeblieben, als die Explosion vorzeitig auszulösen.
    Aus der Tür eines Lagerhauses in der Nähe trat ein Captain. Er blieb einen Augenblick stehen, um sich die geparkte Kolonne zu betrachten, und kam dann herbei, um sich am Kommandowagen bei Clark zu melden.
    »Captain Roberto Herras«, sagte er salutierend. »Was kann ich für Sie tun, Senor Colonel?«
    »Colonel Ernesto Pérez«, sagte Clark. »Ich habe Befehl, Sie und Ihre Leute abzulösen.«
    Herras war verwirrt. »Nach meinen Befehlen habe ich die Schiffe bis morgen mittag zu bewachen.«
    »Das ist geändert worden«, sagte Clark kurz angebunden. »Lassen Sie Ihre Leute antreten, und kehren Sie zu Ihren Unterkünften zurück.«
    »Wenn Sie erlauben, Colonel, möchte ich mir das von meinem kommandierenden Offizier bestätigen lassen.«
    »Und der muß General Melena anrufen, und General Melena schläft.« Clark fixierte ihn aus engen, kalten Augen. »Ein Bericht über Ihre Insubordination wird sich nicht gut machen,

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