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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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versprechen.«
    »Und in zweiter Linie?«
    Der Präsident ließ sich nicht unter Druck setzen. »Das ist allein meine Angelegenheit.«
    Emmett richtete sich auf. »Wenn der Präsident wünscht, daß ich mein Amt zur Verfügung stelle …«
    »Ich wünsche überhaupt nichts derartiges«, unterbrach ihn der Präsident. »Sie sind der fähigste und qualifizierteste Mann, um das FBI zu leiten. Sie haben diese Arbeit großartig verrichtet, und ich habe immer zu den Politikern gehört, von denen Sie unterstützt worden sind. Aber wenn es Ihnen jetzt zuviel wird und Sie lieber beleidigt sein und Ihre Sachen packen wollen, dann gehen Sie ruhig. Beweisen Sie mir, daß ich mich in Ihnen getäuscht habe.«
    »Aber wenn Sie mir nicht mehr vertrauen …«
    »Nun aber mal langsam, Sam. Sagen wir doch heute nichts, was uns schon morgen leid tun muß. Ich habe nicht die geringsten Zweifel an Ihrer Loyalität oder Integrität. Niemand will Ihnen einen Dolch in den Rücken stoßen. Wir reden nicht über Kriminalität. Die Angelegenheit berührt weder das FBI noch einen der Geheimdienste direkt. In der Tat ist es so: Ich brauche Ihr ganz besonderes Vertrauen für die nächsten Wochen. Sind Sie bereit, es mir zu schenken?«
    Emmetts Ego schien beruhigt. Er zuckte mit den Achseln und entspannte sich. »Sie haben gewonnen, Mr. Präsident. Status quo. Ich folge Ihrer Führung.«
    Der Präsident seufzte schwer. »Ich verspreche, daß ich Sie nicht im Stich lasse, Sam.«
    »Ich weiß das zu schätzen.«
    »Sehr gut. Dann fangen wir noch einmal von vorn an. Was wissen wir inzwischen über die drei Leichen aus Florida?«
    Emmett öffnete seinen Aktenkoffer und reichte dem Präsidenten eine ledergebundene Mappe.
    »Hier ist der detaillierte Bericht der Pathologie des Walter-Reed-Krankenhauses. Das Labor dort hat uns den entscheidenden Hinweis für die Identifikation gegeben.«
    Der Präsident sah ihn erstaunt an. »Ihr habt sie identifiziert?«
    »Es war die Analyse der Borschtsch-Paste, die uns schließlich weiterbrachte.«
    »Borschtsch was?«
    »Erinnern Sie sich noch daran, daß der Gerichtsmediziner des Dade County feststellte, daß der Tod durch Unterkühlung oder Erfrieren eintrat?«
    »Ja.«
    »Na ja, Borschtsch-Paste ist eines der scheußlichen Tuben-Nahrungsmittel für russische Kosmonauten. Die Mägen der drei Leichen waren damit vollgestopft.«
    »Sie wollen mir erzählen, daß Raymond LeBaron und seine Mannschaft gegen drei tote sowjetische Kosmonauten ausgetauscht wurden?«
    Emmett nickte. »Wir sind sogar in der Lage, die Namen der drei zu nennen. Wir haben einen Überläufer, der früher als Arzt für das russische Weltraumprogramm gearbeitet hat. Er hatte alle drei schon einmal untersucht. Es sind Sergej Zochenko, Alexander Judenich und Iwan Ronsky. Judenich war ein Neuling, aber Zochenko und Ronsky gehörten zu den Veteranen der russischen Raumflüge.«
    »Ich gäbe mein nächstes Jahresgehalt dafür, herauszubekommen, wie die drei in den verdammten Zeppelin gelangt sind.«
    »Bedauerlicherweise haben wir nicht das geringste herausgefunden, was uns in dieser Hinsicht der Lösung des Geheimnisses nähergebracht hätte. Zur Zeit sind die einzigen Russen im Weltraum vier Kosmonauten an Bord der
Saljut
-Raumstation. Es geht ihnen gut, und sie umkreisen seit Wochen die Erde.« Der Präsident nickte. »Damit scheiden alle sowjetischen Kosmonauten auf Raumflügen aus, es bleiben uns nur noch die auf der Erde.«
    »Das macht es ja so verrückt«, fuhr Emmett fort. »Nach den pathologischen Untersuchungen der Burschen vom Walter Reed haben die drei sich den Tod im Weltraum geholt.«
    Der Präsident hob die Augenbrauen. »Kann man das beweisen?«
    »Nein, aber es gibt einige entscheidende Hinweise, angefangen bei der Borschtsch-Paste und der Analyse des weiteren Mageninhalts, der auf die typische russische Weltraum-Nahrung hinweist. Dazu gibt es physiologische Anzeichen dafür, daß die Männer Luft mit einem hohen Sauerstoffanteil geatmet haben und längere Zeit in schwereloser Umgebung verbrachten.«
    »Es wäre ja nicht das erste Mal, daß die Sowjets jemanden hochgeschickt haben und ihn nicht wieder runterholen konnten. Vielleicht waren sie schon seit Jahren da oben und sind erst vor ein paar Wochen abgestürzt, nachdem ihr Orbit zusammengebrochen ist.«
    »Ich habe mich beim Aerospace Defense Command Center erkundigt. Das Luftkommando teilte mit, daß in den letzten Jahren nur ein sowjetisches Raumprogramm genügend Nutzlast hatte,

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