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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Telefonanruf und nickte. »Alles in Ordnung, Mr. Judge. Bitte gehen Sie dort drüben durch die Sicherheitsschleuse. Von dort wird man Ihnen den Weg zeigen.«
    »Kann ich mir die Hände waschen, bevor ich mich einschleuse?«
    »Sicher«, erwiderte sie und wies in die Richtung. »Die Tür rechts am Ende des Ganges.«
    Auf der Toilette öffnete Hagen seine Aktentasche und machte sich auf einem kleinen Notizblock schnell ein paar Aufzeichnungen zum Sicherheitssystem. Normalerweise hätte er keinerlei schriftliche Notizen während einer Geheimdienstoperation akzeptiert, aber Hagen wußte, daß er sich diesmal etwas größere Risiken leisten konnte, denn der Präsident würde ihn überall herauspauken, falls seine Tarnung aufflog.
    Ein paar Minuten später betrat er die Sicherheitsschleuse. Hinter einem Schalter saßen vier uniformierte Wachen und beobachteten etwa zwanzig Fernsehmonitore an der Wand. Einer erhob sich und trat an den Schalter. »Sir?«
    »Ich habe eine Verabredung mit Dr. Mooney.« Der Wachmann warf einen Blick auf seine Besucherliste. »Ja, Sir, Sie müssen Thomas Judge sein. Können Sie sich bitte ausweisen?«
    Hagen zeigte ihm seinen Führerschein und den Regierungsausweis. Dann öffnete er höflich die Aktentasche. Nach einer oberflächlichen Durchsuchung wies der Wachmann Hagen schweigend weiter, ließ ihn aber noch einen Passierschein abzeichnen und gab ihm einen Plastikanstecker für seine Brusttasche. »Dr. Mooneys Büro befindet sich auf dem Korridor hinter der Doppeltür.«
    Im Gang draußen setzte Hagen seine Lesebrille auf und musterte eingehend die beiden Bronzetafeln, die in der Wand eingelassen waren. Jede trug das Profil eines Mannes. Die eine war Dr. Harvey Pattenden, dem Gründer des Laboratoriums, gewidmet und gab eine kurze Beschreibung seiner Leistungen auf dem Gebiet der Physik. Aber die andere Platte interessierte Hagen wirklich. Dort las er:
    In Erinnerung an DR. LEONARD HUDSON 1926-1965
    Sein kreativer Genius ist die Inspiration für unseren Weg Nicht sehr originell, dachte Hagen. Aber man mußte Hudson dafür bewundern, daß er bei seinem Spiel kein Detail ausgelassen hatte.Nach einem kurzen Plausch mit einer ältlichen Sekretärin im Marine-Kostüm begrüßte Hagen dann endlich Earl J. Mooney.
    Der wissenschaftliche Leiter des Laboratoriums war erst sechsunddreißig Jahre alt, jünger, als Hagen erwartet hatte. Mooneys Background wies erstaunliche Ähnlichkeiten mit dem von Hudson auf: ein brillanter Geist, hohe akademische Auszeichnungen, sogar dieselbe Universität. Vor Hagen saß ein schlanker Mann mit dunkelgrünen Augen unter buschigen Augenbrauen und einem Schnurrbart. In seinem weißen Tennishemd und Blue Jeans sah er nicht gerade wie ein Intellektueller aus.
    »Setzen Sie sich, Mr. Judge, und sagen Sie mir, was ich für Sie tun kann.«
    Hagen senkte seine schwere Gestalt in einen hochlehnigen Sessel und meinte: »Wie ich schon am Telefon erklärte, gehöre ich zum Bundesrechnungshof, und wir haben eine Anfrage aus dem Senat, die uns zwingt, Ihre Finanzen zu überprüfen.«
    »Wer hat denn diese Anfrage vorgebracht?«
    »Senator Henry Kaltenbach.«
    »Ich nehme an, er glaubt nicht, daß das Pattenden Laboratory in irgendwelche finanziellen Machenschaften verwickelt ist«, knurrte Mooney verteidigungsbereit.
    »Überhaupt nicht. Um ehrlich zu sein, der Senator versucht es einfach überall mal. Er ist für seine Hexenjagden berühmt, die immer dann anfangen, wenn seine nächste Wiederwahl ins Haus steht. Für uns ist das auch kein Vergnügen, aber ich muß zugeben, hin und wieder hat eine solche Aktion tatsächlich die Verschwendung von Steuermitteln zutage gebracht.«
    »Sie müssen natürlich berücksichtigen, daß unsere Arbeit hier unter die höchste Geheimhaltungsstufe fällt.«
    Hagen zuckte mit den Achseln. »Ich bin Finanzbeamter, Doktor, kein Physiker. Für Ihre wissenschaftlichen Geheimnisse interessiere ich mich nicht, nicht einmal für deren Geheimhaltung. Bei mir sind alle Formeln sicher, weil ich sie sowieso nicht verstehe. Mein Job ist es nur, dem Steuerzahler zu helfen, daß er für sein Geld auch eine entsprechende Leistung bekommt.«
    »Wie kann ich Sie unterstützen?«
    »Ich würde gerne mit Ihrem Controller reden und mit den Personalverwaltungsstellen.
    Außerdem müßte ich mich mit der Buchhaltung des Laboratoriums unterhalten. Mein Prüfungsteam kommt in zwei Wochen aus Washington hierher. Ich würde es sehr begrüßen, wenn Sie uns in einer ruhigen

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